Benutzer Kai Petzke schrieb:
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Vielleicht, weil ... Siemens (mit) Projektgeschäft ... anscheinend ... langfristig besser mit den Marktanforderungen klarkommen als bei Verbraucherprodukten.
Das macht einen erschreckenden Sinn. Übrigens nannte man in Erlangen schon früher die Mitarbeiter Siemensianer und unterstellte ihnen *öfters* Beamtenmentalität.
Sind wir in unserem Reichtum der gehobenen Mitarbeiterschicht (Ingenieure usw.) so träge geworden, dass ein Siemenskonzern es nicht mehr schafft ein gutes Telefon preiswert herzustellen? Lassen wir (als Volkswirtschaftsgemeinschaft) uns von Panasonics, LGs und anderen vorführen, wie ein Laden dynamisch und wendig geführt werden kann?
Speziell Siemens hat aber auch schon früher feststellen müssen, dass sie ganz toll erfolglos Konsumerprodukte teuer herstellen können. Da gab es Fernsehgeräte, die nie einen Marktanteil errangen und genauso auch Stereoanlagen. Ich hoffe mal, ich bin nur zu voreilig in meinen Schlüssen oder dass es nur ein Siemens-typisches Problem ist.
Aber auch eine Fließbandproduktion umfasst einige Arbeitsplätze, die dann mal wieder verlagert werden. Und sei es nur die Entwicklungsabteilung, während die Produktion eh' schon längst im Ausland weilt.
Und am Schluß zahlen wir immer mehr Steuern für immer mehr Hartz-IV-Empfänger, telefonieren mit Alice-Sphairon-IADs in schlechter Sprachqualität, während so einige Ex-Fließbandarbeiter (aus Bochum, Flensburg oder sonstwo) Depression kriegen. So eine Wirtschaftsform kann dann nur an die "Eigeninitiative appellieren" und zynisch so tun, als ob die Fließbandarbeiter nochmal eine Telefonproduktionsgesellschaft gründen könnten.
Ganz neben bei ist das menschenverachtend und treibt selbst die Krankenkassenbeiträge auch noch mit hoch.
Irgendwie wünsche ich mir da einen zweiten Arbeitsmarkt, auf dem Menschen mit 2-Euro-Jobs (macht 334Euro HartzIV+2*120Stunden/Monat = 574Euro + Mietübernahme) Anspruch auf eine übersichtlich bezahlte, sozialstaatlich organisierte Arbeit haben und sich so zumindest als akzeptiertes Mitglied der Gesellschaft erleben können.