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Am besten an BenQ verschenken


25.04.2008 12:33 - Gestartet von sushiverweigerer
Die haben schon Erfahrung im Telekommunikationsbereich und beim Schlachten einer renommierten deutschen Traditionsmarke ;-)
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[1] Unverständnis für Siemens
Robert Beloe antwortet auf sushiverweigerer
25.04.2008 12:37
Sollte Meldung zutreffen, verstehe ich Siemens nicht. Wieso geben die eine angeblich profitable Traditions-Sparte auf, die noch dazu fast das letzte Bindeglied zum Endkunden darstellt und damit wichtig ist für die Stärke der Marke? Ich habe schon nicht begriffen, warum Siemens das Zukunftsgeschäft der Mobiltelefonie abgegeben hat. Aber warum sie den Marktführer bei Festnetztelefonen abstoßen möchten, kann ich erst recht nicht verstehen.
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[1.1] Kai Petzke antwortet auf Robert Beloe
25.04.2008 13:10
Benutzer Robert Beloe schrieb:
Aber warum sie den Marktführer bei Festnetztelefonen abstoßen möchten, kann ich erst recht nicht verstehen.

Vielleicht, weil sie erwarten, dass das Festnetz an Bedeutung verlieren wird und sich damit auch der Umsatz mit DECT-Telefonen reduzieren wird. So wollen sie die Firma lieber heute verkaufen, wenn sie noch profitabel ist, als morgen, wenn die Krise bereits voll im Gange ist.

Vielleicht, weil sich Siemens mehr auf das Projektgeschäft konzentrieren will, wo sie zwar auch teure Fehler machen (siehe z.B. "Combino"-Straßenbahnen), aber anscheinend doch langfristig besser mit den Marktanforderungen klarkommen als bei Verbraucherprodukten.

Kai

Ist aber auch nur eine Vermutung.
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[1.1.1] SIEMENS kommt mir nicht mehr ins Haus
azubi antwortet auf Kai Petzke
25.04.2008 14:05

einmal geändert am 25.04.2008 14:07
Hallo Zusammen,

ich kaufe seit einiger Zeit keinerlei Produkte der Firma Siemens oder ihrer Beteiligungen (Fujitsu Siemens, Hausgeräte, usw.) mehr. Diese Firma hat es einfach nicht geschafft, sich adäquat auf Endverbraucher einzustellen. Mir tun nur die betroffenen Mitarbeiter leid. Siemens ist ein gutes (wenn auch trauriges) Beispiel dafür, wie weltfremde Manager eine gut funktionierende Endverbrauchermarke ohne Not kapputtmachen. Heute zählt eben nur noch die Rendite und die scheint in ihren Geschäftskundensparten deutlich höher zu liegen.

Eine weitere Beschäftigung mit dieser Firma lohnt nicht :(((
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[1.1.2] Ed antwortet auf Kai Petzke
26.04.2008 11:24
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer Robert Beloe schrieb:
Aber warum sie den Marktführer bei Festnetztelefonen abstoßen möchten, kann ich erst recht nicht verstehen.

Vielleicht, weil sie erwarten, dass das Festnetz an Bedeutung verlieren wird und sich damit auch der Umsatz mit DECT-Telefonen reduzieren wird. So wollen sie die Firma lieber heute verkaufen, wenn sie noch profitabel ist, als morgen, wenn die Krise bereits voll im Gange ist.

Siemens macht doch aber auch noch ein paar andere Produkte, z.B. Router und DVB-Receiver.
Wie man an der Fritzbox sieht kann man ja auch DECT mit VoIP verbinden, oder man macht gleich WLAN-Telefone.
Irgendwie muss man ja auch in Zukunft telefonieren und die Meinung das bald alles übers Handy geht hatte man schon vor über 10 Jahren - allerdings musste man dann feststellen das man eben nicht soviel Kapazität in der Luft hat das man mal eben ein paar Tausend Haushalte mit xMBit anbinden kann.

Vielleicht, weil sich Siemens mehr auf das Projektgeschäft konzentrieren will, wo sie zwar auch teure Fehler machen (siehe z.B. "Combino"-Straßenbahnen), aber anscheinend doch langfristig besser mit den Marktanforderungen klarkommen als bei Verbraucherprodukten.

Das kommt heutzutage immer auf den Vorstand an, heute so und morgen so, das ist überall so geworden. Mich wudert das noch niemand auf die Idee gekommen ist den ganzen Konzen zu verkaufen. Da könnte man dann eine einmalige Sonderdividende von ein paar hundert Euro auszahlen, das würde den Kurs hochtreiben und der aktuelle am Kurs mitbeteiligte Vorstand würde ein paar Milliarden auf das eigen Konto bekommen. Das die Firma danach kaputt ist interessiert doch nur so Spiesser die länger als von 12 bis Mittag denken....

Grüße

Enrico
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[1.1.2.1] Robert Beloe antwortet auf Ed
26.04.2008 12:07
Benutzer Ed schrieb:
Irgendwie muss man ja auch in Zukunft telefonieren und die Meinung das bald alles übers Handy geht hatte man schon vor über 10 Jahren - allerdings musste man dann feststellen das man eben nicht soviel Kapazität in der Luft hat das man mal eben ein paar Tausend Haushalte mit xMBit anbinden kann.

Genau so sehe ich das auch. Das Festnetz ist noch lange nicht am Ende - ganz im Gegenteil: Jetzt, da sich Komplettpakete (DSL+Telefonflat, Triple-Play, Kabelnetztelefonie) flächendeckend durchsetzen, wird das Festnetz in der Tendenz mittelfristig eher wieder stärker werden, vermute ich. Es ist doch kein Zufall, dass O2 und Vodafone mit aller Kraft in den Festnetzmarkt hineinmöchten.

Wie gesagt: Wieso Siemens ein profitables Geschäft abstoßen möchte, das noch dazu eine direkte Bindung an den Verbraucher ermöglicht und somit sehr viel für die Stärke der eigenen Marke bewirken kann, ist mir ganz und gar schleierhaft.
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[1.1.2.2] Kai Petzke antwortet auf Ed
28.04.2008 18:36
Benutzer Ed schrieb:

allerdings musste man dann feststellen das man eben nicht soviel Kapazität in der Luft hat

In einigen europäischen Ländern wird heute bereits mehr mobil als über das Festnetz telefoniert. Und bezüglich der Nutzung mobiler Datendienste lohnt ein Blick nach Österreich - dort werden mehr Datenkarten verkauft als DSL-Modems!
https://www.teltarif.de/arch/2007/kw24/...

das man mal eben ein paar Tausend Haushalte mit xMBit anbinden kann.

Man kann mit den in Deutschland bereits installierten über 40000 UMTS-BTS über 10 Mio. Haushalte mit x MBit/s Peak versorgen. 5 GB durchschnittlicher Traffic pro Monat entspricht bei gleichmäßiger Verteilung über 16 Stunden täglich und alle 40000 Basisstationen knapp 6 MBit/s pro Basisstation. Eine typische HSPA-Basisstation mit drei Antennen/Sektoren kann aber bis zu 40 MBit/s und mehr "in die Luft pumpen", hat also durchaus noch Reserven für Peaks.

Klar wird man in Gebieten mit hoher Nutzungsdichte weiter aufrüsten müssen: Zusätzliche Sektoren, weitere Frequenzen usw. Aber es ist definitiv machbar.


Kai
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[1.1.2.2.1] Cyborg antwortet auf Kai Petzke
01.08.2008 14:08
Benutzer Kai Petzke schrieb:

In einigen europäischen Ländern wird heute bereits mehr mobil als über das Festnetz telefoniert.

Vollkommen unverständlich wenn man die lausige Sprachqualität von Mobiltelefonie mit konventioneller Festnetztelefonie vergleicht (kein VoIP). Diese Nutzer haben offensichtlich noch nie konstante Qualität genossen. ;-)


Und bezüglich der Nutzung
mobiler Datendienste lohnt ein Blick nach Österreich - dort werden mehr Datenkarten verkauft als DSL-Modems!
https://www.teltarif.de/arch/2007/kw24/...



Kai

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[1.1.2.2.1.1] RE: Unverständnis des Beitrages
clon antwortet auf Cyborg
31.08.2008 18:09

In einigen europäischen Ländern wird heute bereits mehr mobil als über das Festnetz telefoniert.

Kein Grund, sich deswegen ganz aus dem Geschäft zurückzuziehen...

Vollkommen unverständlich wenn man die lausige Sprachqualität von Mobiltelefonie mit konventioneller Festnetztelefonie vergleicht (kein VoIP). Diese Nutzer haben offensichtlich noch nie konstante Qualität genossen. ;-)

Unverständlich, warum Festnetz so gut sein soll. Das ist total Gurke mit der Bandbegrenzung bei 3,4kHz, da telefonier ich doch lieber mit VoIP (leider müssen dazu alle das gleiche nutzen...). Mobilfunk ist zwar auch nicht besser, aber immerhin nicht schlechter als analog oder täusch ich mich da?
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[1.1.2.2.1.1.1] Cyborg antwortet auf clon
31.08.2008 18:52
Benutzer clon schrieb:

Vollkommen unverständlich wenn man die lausige Sprachqualität von Mobiltelefonie mit konventioneller Festnetztelefonie vergleicht (kein VoIP). Diese Nutzer haben offensichtlich noch nie konstante Qualität genossen. ;-)

Unverständlich, warum Festnetz so gut sein soll. Das ist total Gurke mit der Bandbegrenzung bei 3,4kHz, da telefonier ich doch lieber mit VoIP (leider müssen dazu alle das gleiche nutzen...). Mobilfunk ist zwar auch nicht besser, aber immerhin nicht schlechter als analog oder täusch ich mich da?

In der Theorie mag es ja sein, daß Mobilfunk unter idealen Bedingungen dem Festnetz gleichwertig ist, aber wie sieht denn die Realität aus?
Häufig Rauschen, Echos in der Verbindung und die Verständigung ist nicht klar. Insbesondere Mobilfunk zu Mobilfunk ist häufig nicht das gelbe vom Ei. Wer aber nur noch sein Handy in den Fingern hat, ist sich dieser Unterschiede wahrscheinlich nicht mehr bewußt. Ich habe schon häufig einem Teilnehmer gesagt, er solle mich auf dem Festnetz anrufen wenn es die Alternative gab. Die Verbindung war dann immer um Welten besser.
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[1.1.3] Macht 'nen traurigen Sinn
IMHO antwortet auf Kai Petzke
26.04.2008 12:05
Benutzer Kai Petzke schrieb:
...
Vielleicht, weil ... Siemens (mit) Projektgeschäft ... anscheinend ... langfristig besser mit den Marktanforderungen klarkommen als bei Verbraucherprodukten.

Das macht einen erschreckenden Sinn. Übrigens nannte man in Erlangen schon früher die Mitarbeiter Siemensianer und unterstellte ihnen *öfters* Beamtenmentalität.
Sind wir in unserem Reichtum der gehobenen Mitarbeiterschicht (Ingenieure usw.) so träge geworden, dass ein Siemenskonzern es nicht mehr schafft ein gutes Telefon preiswert herzustellen? Lassen wir (als Volkswirtschaftsgemeinschaft) uns von Panasonics, LGs und anderen vorführen, wie ein Laden dynamisch und wendig geführt werden kann?
Speziell Siemens hat aber auch schon früher feststellen müssen, dass sie ganz toll erfolglos Konsumerprodukte teuer herstellen können. Da gab es Fernsehgeräte, die nie einen Marktanteil errangen und genauso auch Stereoanlagen. Ich hoffe mal, ich bin nur zu voreilig in meinen Schlüssen oder dass es nur ein Siemens-typisches Problem ist.
Aber auch eine Fließbandproduktion umfasst einige Arbeitsplätze, die dann mal wieder verlagert werden. Und sei es nur die Entwicklungsabteilung, während die Produktion eh' schon längst im Ausland weilt.
Und am Schluß zahlen wir immer mehr Steuern für immer mehr Hartz-IV-Empfänger, telefonieren mit Alice-Sphairon-IADs in schlechter Sprachqualität, während so einige Ex-Fließbandarbeiter (aus Bochum, Flensburg oder sonstwo) Depression kriegen. So eine Wirtschaftsform kann dann nur an die "Eigeninitiative appellieren" und zynisch so tun, als ob die Fließbandarbeiter nochmal eine Telefonproduktionsgesellschaft gründen könnten.
Ganz neben bei ist das menschenverachtend und treibt selbst die Krankenkassenbeiträge auch noch mit hoch.
Irgendwie wünsche ich mir da einen zweiten Arbeitsmarkt, auf dem Menschen mit 2-Euro-Jobs (macht 334Euro HartzIV+2*120Stunden/Monat = 574Euro + Mietübernahme) Anspruch auf eine übersichtlich bezahlte, sozialstaatlich organisierte Arbeit haben und sich so zumindest als akzeptiertes Mitglied der Gesellschaft erleben können.
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[2] uwm antwortet auf sushiverweigerer
01.08.2008 11:26
Benutzer sushiverweigerer schrieb:
Die haben schon Erfahrung im Telekommunikationsbereich und beim Schlachten einer renommierten deutschen Traditionsmarke ;-)

Komisch, genau DAS war auch mein erster Gedanke - Benq bietet sich doch an, vor allem weil man dort jetzt auch einschlägige Erfahrungen besitzt, wie man eine Firma in D liquidiert ohne sich an Arbeitsplatzgarantien oder ähnlich lästige Regelungen aus dem deutschen Arbeitsrecht zu halten - und dafür noch nicht mal in den A... getreten zu bekommen.
Alternativ bietet sich übrigens noch Nokia an - die kennen sich mittlerweile recht gut aus in Bezug auf "wie komme ich günstig an Subventionen ran und kann mich dann verpissen ohne mich an irgendwelche Zusagen halten zu müssen" ... vielleicht könnte man ja auch mal Nokia und Benq fragen, ob die daas nicht gemeinsam übernehmen wollen - das wäre dann für beide der Idealfall, der eine stellt die Anträge bezüglich Subventionen und der andere kümmert sich darum, wie man nach einem Jahr den Laden platt machen kann ohne was zurückzahlen zu müssen.