Benutzer andiman schrieb:
in "3"-netzen kann man immer wie zu inländischen konditionen surfen und telefonieren. mit österreichischer sim also in italien, gb,irland, dänemark, schweden australien, ...
Das ist schön, und von teltarif.de bereits oft als Vorbild für eine kundenfreundliche Roaming-Lösung dargestellt worden. Andererseits kann man nicht alle Konzerne zwingen, eine bestimmte Leistung kostenlos zu erbringen, nur, weil ein anderer Konzern das tut.
warum sollte es also riesen wie vodafone zustehen kosten geltend zu machen die marginal sind?
ALLE nutzungsabhängigen Kosten im Mobilfunknetz sind letztendlich marginal: Ob eine UMTS-Basisstation nur die Gegend verschandelt oder 1.000.000 Minuten im Monat abwickelt, macht sich allenfalls in einem geringfügig höheren Stromverbrauch bemerkbar. Die Kosten für den Aufbau der BTS, die nur über den Betrieb und die Umlage auf Entgelte (monatliche Grundgebühren, Minutenpreis, Megabytepreis etc.) wieder hereingeholt werden können, sind hingegen immens und liegen schon bei "kleinen" Sites in der Größenordnung eines Eigenheims.
Die Roaming-Vernetzung ist ebenfalls alles andere als kostenlos. Das beginnt mit den juristischen und technischen Expertenteams, die Roaming-Verträge schließen und aufschalten, die Qualität prüfen und später die gegenseitigen Rechnungen stellen und prüfen. Das geht weiter mit den nötigen Leitungen, Switch-Kapazitäten usw. usf. Wir reden da bei einem Konzern wie Vodafone sicher von einem hohen siebenstelligen Betrag. Pro Land und pro Jahr. Dessen Umlage auf Roaming-Nutzer, auch mit einer Gewinn-Marge, ist durchaus angemessen.
Kritisch wird es erst, wenn Roaming zum Selbstbedienungsladen wird. Wenn die Gastnetzbetreiber von Roaming-Kunden das Vielfache dessen verlangen, was ihre ansässigen Kunden bezahlen. Und die Heimnetzbetreiber noch einmal dicke Margen aufschlagen. Am Ende wird dann in Touristengebieten das hinterste Eck von allen vier Netzbetreibern mit 3G ausgeleuchtet, während die eingesessene Bevölkerung auf dem "platten Land" schon froh sein darf, wenn an ihrem Wohnort ein Netz verfügbar ist, in dem EDGE passable Bitraten bietet.
Kai