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Arme Länder = arme Schweine?!


09.07.2000 16:03 - Gestartet von LiebLink
Hallo,

mein Mann kommt ursprünglich aus einem westafrikanischen Land, das von einem Diktatur-Regime beherrscht wird. Ich kann nur bestätigen, nachdem ich mit einigen "Brüdern" aus anderen afrikanischen Ländern gesprochen habe, dass der Internet-Zugang - einfach aufgrund der panischen Angst der Regenten, die Kontrolle über das Volk bei Anschluss an die Welt zu verlieren - aus rein politischen Gründen "da unten" nicht zugelassen wird. Jede Menge Interessenten sitzen dort in den Startlöchern. Da beißt sich die "1.Welt-Katze" in den eigenen Schwanz, solange sie Diktatur in der 3.Welt akzeptiert, weil man dann das jew. Land besser benutzen/ausnutzen, aber den zusätzlichen Internet-Weltmarkt nicht ausbauen kann! Gelle?

"Alles wird gut!"
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[1] Kai Petzke antwortet auf LiebLink
09.07.2000 16:24
Benutzer LiebLink schrieb:

> Da beißt sich die "1.Welt-Katze"
> in den eigenen Schwanz, solange sie Diktatur in der 3.Welt akzeptiert,
> weil man dann das jew. Land besser benutzen/ausnutzen, aber den zusätzlichen
> Internet-Weltmarkt nicht ausbauen kann! Gelle?

Auch ich kenne die Zensur-Probleme durch Freunde von mir. Schwierig ist aber die Sache mit der Diktatur: Einmarschieren und die Tyrannen absetzen ist auch keine gute Lösung, siehe den Krieg der NATO gegen Serbien.


Kai Petzke
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[1.1] LiebLink antwortet auf Kai Petzke
09.07.2000 17:45
Hallo Kai Petzke,

es geht NICHT darum, dass der Westen "einmarschieren und Tyrannen absetzen" soll, das müsste die Bevölkerung des jew. Landes besser selber "in die Hand" nehmen.

Es geht darum, dass der Westen Diktaturen (die sich offiziell als Demokratien ausgeben) finanziell unterstützt, weil er dann günstiger an mögliche Ressourcen/Bodenschätze - wie Phosphat, oder Edelsteine/-metalle - herankommt. Finanzielle Leistungen könnte man doch wieder rückgängig machen, aber dagegen stehen die wirtschaftlichen Interessen. Andererseits ist der weltweite InternetBoom ebenfalls von wirtschaftlichem Interesse...

Ich finde es unglaublich spannend, hier mal die Entwicklung zu beobachten.

Tschökes,

LiebLink
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[1.1.1] Kai Petzke antwortet auf LiebLink
09.07.2000 23:06
Benutzer LiebLink schrieb:

> Es geht darum, dass der Westen Diktaturen (die sich offiziell als Demokratien
> ausgeben) finanziell unterstützt, weil er dann günstiger an mögliche Ressourcen/Bodenschätze
> - wie Phosphat, oder Edelsteine/-metalle - herankommt.

Ok, jetzt verstehe ich Dich. Allerdings ist das mit dem Entzug der "finanziellen Unterstützen" nicht ganz eindeutig: Normalerweise heißt es ja "Ware" (Bodenschätze usw.) gegen "Geld". Solchen Handel zu machen, kann den Leuten vor Ort helfen (wenn ein vernünftiger Anteil der Gelder wirklich als Löhne ausbezahlt werden und die Minenarbeiter ordentliche Arbeitsbedingungen bekommen) oder schaden (wenn das Geld in die Taschen des Militärs fließt).

Im Irak heißt es z.B., dass das Embargo eher den Herrschern nutzt. Dasselbe in Kuba.

Ein Fortschritt wäre es aber sicherlich, wenn z.B. Gelder, die Potentaten rechtswidrig ins Ausland geschafft haben, zurückgegeben werden müssten. Das schadet keinem außer vielleicht ein paar Nummernkonten-Bankern...


Kai Petzke