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Wie sieht's eigentlich bei ISDN aus?


12.05.2000 14:26 - Gestartet von JanWerner
Ich kann mir irgendwie schlecht vorstellen, dass bei ISDN auch ein simpler akustischer Signalton übertragen wird, der dann durch einen fixen Einheitenpreis die Gebühren für das Gespräch ergibt.
Soweit ich weiß gibt es bei ISDN die Variante, die Gebühren am Ende des Gesprächs anzeigen zu lassen, oder - was teurer ist - auch während des Gesprächs.
Ich nehme also an, dass die Kosteninfo über den D-Kanal übertragen wird, oder irre ich mich da?

MfG

Jan Werner
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[1] onliner antwortet auf JanWerner
12.05.2000 14:48
Die Kosten werden in der Tat nicht über den 60-kHz-Impuls, der meines Wissens im Analognetz benutzt wird, sondern über den D-Kanal übertragen.
Fakt ist allerdings trotzdem, dass die Gebühren nicht als "Klartext" in DM und Pfennig signalisiert werden, sondern als Einheiten. Sonst müsste man bei diversen ISDN-Geräten wie Telefonen, Anlagen und Karten nicht den Preis pro Einheit festlegen...
Ich hoffe allerdings, dass die TelCos sich im Sinne der Kundenfreundlichkeit darauf einigen werden, die Gebühren im 1-Pf-Takt zu senden.
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[1.1] RE: 60-kHZ-Ton / Einheit auf 1 Pf. festlegen?
BlueGuy antwortet auf onliner
12.05.2000 14:58

Ähmm ... leider ist der 60-KHz-Ton durchaus HÖRBAR. Würde die Einheit auf einen Pfennig gesenkt, ergäbe dieses bei einem Ferngespräch (Analogverbindung) zu einem ganz schönen Pfeifkonzert - und bei einem Auslandsgespräch erstmal! *GRUSEL*

Und wer - EXTREMFALL - ein Satellitengespräch zu 15 Mark/Minute führt, hat hinterher wohl einen verglühten Gebührenzähler... ;o)))
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[1.1.1] Franky antwortet auf BlueGuy
12.05.2000 21:46
Was denn jetzt, 60Khz oder 16?
Mir eigentlich egal, aber hört man den Ton wirklich?
wage ich zu bezweifeln, denn

1. Hören nur sehr wenige Menschen, vor allem ältere Personen, 16Khz, und 60 Khz ist ja schon Ultraschall
2. Sind die meisten Telefone überhaupt nicht für die Widergabe so hoher Töne ausgelegt, denn die Sprache im Telefoniebereich liegt ja so bei 300-5000Hz.

Lasse mich da aber auch gern eines besseren belehren!
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[1.1.1.1] RE: 16-kHZ-Ton und Hörbarkeit
Kai Petzke antwortet auf Franky
14.05.2000 19:24
Der Gebührenimpuls in der Analogwelt arbeitet tatsächlich mit 16 kHz, nicht mit 60 kHz. Er kann von der Telekom selber, aber auch von vielen ISDN-Telefonanlagen erzeugt werden.

Hörbar ist der 16-kHz-Ton in der Tat, aber meist nicht als pfeifen, sondern eher als leichtes Knacken in der Leitung. Dieses entsteht, da die 16-kHz-Töne meist nicht 100% pegelneutral aufgeschaltet werden.

Haupt-Leidtragende des Gebührenimpulses sind allerdings viele Modems. Selbst mit einem 16-kHz-Sperrfilter ausgestattet kommen diese oft mit dem Impuls nicht klar, registrieren während des Impulses eine dramatische Verschlechterung der Übertragungsqualität und legen dann auf.


Kai
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[1.2] Snoopy antwortet auf onliner
12.05.2000 15:03
Der Gebuehrenimpuls wird auf 16 kHz im analogen Netz gesendet, und die AOC-Information im ISDN ist sowohl fuer Einheiten (z.B. a 12Pfg.) als auch fuer absolute Betraege definiert - also alles kein Problem (technisch gesehen...)
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[1.3] Franky antwortet auf onliner
12.05.2000 21:42
Angesicht der Preis auf dem call-by-call Markt wäre ich sogar für 0,1 Pfennig-Taktung, schliesslich will man auch bei Tarifen, die nicht auf einen Pfennig genau abgerechnet werden, die Kontrolle haben!

Find ich ehrlich gesagt ein bisschen komisch, dass die Telekom immer noch keinen neuen Abrechnungsstandard hat, so dass man auf Heller und Pfennig weiss, wieviel man vertelefoniert hat! Und dabei wäre das so praktisch! Aber dann würden ja auch so viele Kunden merken, wie einfach und billig eigentlich call-by-call ist! Wenn man gleich nach Gesprächsende sieht, wieviel man gespart hat, ist man doch viel eher dazu geneigt, call-by-call zu benutzen!

Find ich komisch, dass plötzlich alle andern Anbieter umstellen müssen, und dann auch noch auf einen Standard, der immer noch nicht funktioniert, toll gemacht, Telekom!!!

Ich frage mich, wie das beim Internet call-by-call werden wird: Kann ich dann auch, wie beim Telefon, gar nicht mehr rein, wenn mein Anbieter (z. B. msn) nicht umstellt, oder hab ich da was falsch verstanden?

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[2] BlueGuy antwortet auf JanWerner
12.05.2000 14:54
Nein, kein akustischer Ton. Die Signalisierung erfolgt tatsächlich über den D-Kanal.

Bei ISDN werden im Netz der Telekom übrigens auch nur EINHEITEN übertragen, nicht die tatsächlichen Kosten in DM. PRINZIPIELL besteht jedoch bei ISDN die Möglichkeit, DM/PF-BETRÄGE zu signalisieren. Diese Möglichkeit wird von der Telekom jedoch nicht genutzt, obwohl eines der ersten Telekom-ISDN-Telefone (Europa 10) lt. Anleitung schon für die Übertragung in DM/PF vorbereitet ist, weil die Telekom die Umstellung plane - Gott, wie lange ist das schon her???

Abschließende Frage: Ob wohl auch ALLE Inhaber von ISDN-Komfortanschlüssen, die ja die Entgelte standardmäßig übermittelt bekommen, vom Call-by-Call mit "rückständigen" Anbietern getrennt werden? :o(