Lösung

Gebührenzähler auch bei privaten Telefongesellschaften

Vor-Vorwahlen bald auch im Hotel nutzbar?
Von Christopher Paun

Das Problem ist so alt wie die Deregulierung des Telefonmarktes: Bei Nutzung von Call by Call gibt es keinen Gebührenimpuls. Die Deutsche Telekom und die privaten Telefongesellschaften einigten sich im Arbeitskreis für Technische Nummerierung und Netzzusammenschaltung, kurz AKNN, aber auf eine Lösung des Problems. Ab dem 14. November sollen auch bei der Nutzung eines privaten Netzbetreibers die Gebühren angezeigt werden. Vorerst arbeitet das System aber nur in den alten Telekom-Einheiten à 12 Pfennig, die aber inzwischen kaum noch verwendet werden. Lediglich im Ortsbereich wird einem die Gebühr korrekt angezeigt, aber auch nur dann, wenn man keinen Optionstarif hat. Andernfalls werden die tatsächlichen Entgelte vermutlich auf ganze 12-Pfennig-Einheiten aufgerundet werden.

Wer auf einen Gebührenzähler angewiesen ist - etwa Hotels oder Bürogemeinschaften - konnte bisher kaum auf private Telefongesellschaften ausweichen. Der Impuls, der einem die Gebühren im Telefondisplay anzeigt, wurde nur von der Deutschen Telekom übertragen oder für Geschäftskunden einiger privater Netzbetreiber mit einem Router simuliert.

Wieviele der Telekom-Konkurrenten den neuen Service, der mit nicht unerheblichen Mehrkosten verbunden ist, anbieten werden, ist noch nicht klar. Eine Verpflichtung seitens der Regulierungsbehörde besteht jedenfalls nicht. Allerdings soll man ab dem 14. November von einem Anschluss, an dem der Gebührenimpuls aktiviert ist, nur noch Netzbetreiber verwenden können, die diesen auch bieten, erklärte Behördensprecher Rudolf Boll. Würde man dann beispielsweise aus einem Hotel die Vorwahl eines Billig-Anbieters ohne Gebührenimpuls wählen, dann würde die Verbindung einfach nicht zustandekommen. Wer also weiter im Geschäft bleiben will, dem wird nichts anderes übrig bleiben, als den Impuls zu bieten.

Dazu muss in allen Vermittlungsstellen der Telekom und der privaten Netzbetreiber eine Software eingespielt werden, mit der eine Entgeltsignalisierung - in der Fachsprache advice of charge (AOC) - über Netzgrenzen hinweg möglich ist. Diese Software wird auf der Grundlage eines vom Europäischen Standardisierungsinstituts (ETSI) entwickelten Standards von den Hersteller der Vermittlungsstellen (Siemens, Alcatel und andere) entwickelt.