Thread
Menü

T-DSL 128


28.04.2006 11:40 - Gestartet von peggy
Ich behaupte jetzt einfach mal, daß vom technischen Standpunkt her das Modem ein für jeden ungeeigneter Zugang ist. Die Telekom sollte stattdessen einen neuen Ersatz-Basiszugang auf ADSL-Basis schaffen, der meinetwegen auch nur 64 kBit oder 128 oder 256 kBit "schnell" (oder "langsam") sein braucht. Wieso kriegt die Telekom das nicht hin? In der Schweiz funktioniert das doch auch!

So ein Tarif sollte grundgebührfrei by call oder mit geringer Grundgebühr per Flatrate oder als Vokumentarif angeboten werden, zum Beispiel mit ähnlichen Preisen wie Internet by Call.

Die Telekom zeigt sich wenig innovativ, was derartige Lösungen angeht. T-DSL 384 war ein Schritt in die richtige Richtung, aber mit T-DSL 64 oder T-DSL 128 könnte fast die gesamte Landbevölkerung versorgt werden, ohne daß IbC-Verbindungsentgelte in astronomischer Höhe anfallen. Oder sehe ich das falsch?

Für meine Wochenendlaube würde ich mir dann auch so einen Anschluß besorgen und könnte auf teures GPRS/UMTS verzichten. Wo ist der Wettbewerb? Schläft der Deregulierer?

Peggy
Menü
[1] klaussc antwortet auf peggy
28.04.2006 11:56
Benutzer peggy schrieb:
Ich behaupte jetzt einfach mal, daß vom technischen Standpunkt her das Modem ein für jeden ungeeigneter Zugang ist. Die Telekom sollte stattdessen einen neuen Ersatz-Basiszugang auf ADSL-Basis schaffen, der meinetwegen auch nur 64 kBit oder 128 oder 256 kBit "schnell" (oder "langsam") sein braucht. Wieso kriegt die Telekom das nicht hin? In der Schweiz funktioniert das doch auch!

So ein Tarif sollte grundgebührfrei by call oder mit geringer Grundgebühr per Flatrate oder als Vokumentarif angeboten werden, zum Beispiel mit ähnlichen Preisen wie Internet by Call.

Die Telekom zeigt sich wenig innovativ, was derartige Lösungen angeht. T-DSL 384 war ein Schritt in die richtige Richtung, aber mit T-DSL 64 oder T-DSL 128 könnte fast die gesamte Landbevölkerung versorgt werden, ohne daß IbC-Verbindungsentgelte in astronomischer Höhe anfallen. Oder sehe ich das falsch?

Für meine Wochenendlaube würde ich mir dann auch so einen Anschluß besorgen und könnte auf teures GPRS/UMTS verzichten. Wo ist der Wettbewerb? Schläft der Deregulierer?

Man bräuchte ja auf der vorhandenen Technik aufbauend, lediglich eine Schmalbandflat anzubieten 64kBit/ISDN. Das wäre auch von Seiten der Regulierung kein Problem, soweit man ein entsprechendes Vorleistungsprodukt auch den Resellern geben würde.

Hätte man dies aber gemacht, wäre es niemals zu einem solchen DSL-Siegeszug gekommen, da sehr viele Kunden mit einem 64kBit-Anschluss zufrieden gewesen wären, wenn er nur nicht zeitbasierend abgerechnet würde...

Alleine schon der Irrsinn, zwar eine SAT-Flat inkl. Rückkanalflat anzubieten, aber eine "ISDN-Flat, die ja der Rückkanalflat entspricht, immer noch nicht.

Das sind reine Marketinggründe, sonst nix.

Gruß
Klaus
Menü
[1.1] peggy antwortet auf klaussc
28.04.2006 12:34
Hallo Klaus!

Man bräuchte ja auf der vorhandenen Technik aufbauend, lediglich eine Schmalbandflat anzubieten 64kBit/ISDN. Das wäre auch von Seiten der Regulierung kein Problem, soweit man ein entsprechendes Vorleistungsprodukt auch den Resellern geben würde.

Mir hat die RegTP damals auf diesen Vorschlag im Jahr 2002 oder 2003 (kann mich nicht mehr genau erinnern wann das exakt gewesen war) hin geschrieben, daß das nicht gehen würde. Begründung: ISDN-Leitungen seien auf Telefon- und nicht auf permanente Belegung durch Datenverkehr ausgelegt. Dazu gab es eine ausführliche technische Begründung, die mir als Laie plausibel erschien. Kurz gesagt, es sind wohl nicht so viele parallele Leitungen da, wie ein Bedarf an solchen Leitungen besteht. Deswegen angeblich auch die Beibehaltung der IbC-Zeittarife bei ISDN. Arcor konnte das als Anbieter mit geringem Marktanteil wohl zeitweise anders handhaben, aber meines Wissens nach ist deren ISDN-Datenflatrate nicht mehr im Angebot.

Anders sähe es bei den ADSL-Frequenzen aus. Diese belegen ja nicht den Telefonverkehr, also warum sollte das nicht gehen?

Wahrscheinlich liegt die Lösung irgendwo in der Mitte. Telekom will verdienen und tut das dank den Schmalbandnutzern auch nicht zu knapp. An einigen Punkten mag die ISDN-Kapazität wohl auch nicht für allen Datenverkehr reichen, aber das leuchtet nicht überall ein (auf dem Land leben schließlich wenige Leute, also sollte es zumindest denjenigen angeboten werden, die kein DSL bekommen *können*, fairerweise und zum Nutzen des Wirtschaftsstandortes Deutschland).


Hätte man dies aber gemacht, wäre es niemals zu einem solchen DSL-Siegeszug gekommen, da sehr viele Kunden mit einem 64kBit-Anschluss zufrieden gewesen wären, wenn er nur nicht zeitbasierend abgerechnet würde...

Allerdings. Andererseits bin ich auch ganz froh, daß mir DSL 16000 schmackhaft gemacht wurde. Von allein hätte ich mir das wahrscheinlich nie geleistet und mich mit mit Zweikanal-ISDN zufriedengegeben. Aber so hat mich die Warterei irgendwann verrückt gemacht und so *mußte* es DSL 16000 sein. Der Marketingtrick hat bei mir also so oder so gewirkt.


Alleine schon der Irrsinn, zwar eine SAT-Flat inkl. Rückkanalflat anzubieten, aber eine "ISDN-Flat, die ja der Rückkanalflat entspricht, immer noch nicht.

Das ist echt Irrsinn. Allerdings zahlt man bei der SAT-Flat auch einen so irrsinnigen Preis, daß der Rückkanal allemal drin ist. Interessant in diesem Zusammenhang, daß der Rückkanal nicht auch über Satellit abgewickelt wird. Das gab es auch schon mal, und zwar von Tiscali. Ob die Satellitenbetreiber keine preiswerten Kapazitäten mehr frei haben? Woran das wohl liegt.



Das sind reine Marketinggründe, sonst nix.

Sehe ich im großen und ganzen auch so. Allerdings sind einige technische Gründe auch nicht gänzlich uneinleuchtend, weshalb die Ursache für mich zweigeteilt ist. Was mir allerdings überhaupt ganz und gar nicht einleuchtet: wieso man Landbewohnern, die technisch kein DSL bekommen können, keine Analog- und/oder ISDN-Flatrate bewilligt. Hier fehlen seitens der Telekom sowohl Phantasie, Geschäftswille als auch der Wille zu Umsatz und Gewinn. Technisch müßte dann eben in den Landkreisen ausgebaut werden, wo noch ein Relais fehlt. Wieso sich der Staat da nicht über die Regulierungsagentur einmischt, verstehe ich nicht. Irgendeinen Rechtsgrund zum Eingreifen könnte da jeder findige Anwalt konstruieren.

Gruß

Peggy
Menü
[1.1.1] klaussc antwortet auf peggy
28.04.2006 13:01
Benutzer peggy schrieb:
Hallo Klaus!

Man bräuchte ja auf der vorhandenen Technik aufbauend, lediglich eine Schmalbandflat anzubieten 64kBit/ISDN. Das wäre auch von Seiten der Regulierung kein Problem, soweit man ein entsprechendes Vorleistungsprodukt auch den Resellern geben würde.

Mir hat die RegTP damals auf diesen Vorschlag im Jahr 2002 oder 2003 (kann mich nicht mehr genau erinnern wann das exakt gewesen war) hin geschrieben, daß das nicht gehen würde. Begründung: ISDN-Leitungen seien auf Telefon- und nicht auf permanente Belegung durch Datenverkehr ausgelegt. Dazu gab es eine ausführliche technische Begründung, die mir als Laie plausibel erschien. Kurz gesagt, es sind wohl nicht so viele parallele Leitungen da, wie ein Bedarf an solchen Leitungen besteht. Deswegen angeblich auch die Beibehaltung der IbC-Zeittarife bei ISDN. Arcor konnte das als Anbieter mit geringem Marktanteil wohl zeitweise anders handhaben, aber meines Wissens nach ist deren ISDN-Datenflatrate nicht mehr im Angebot.

Soweit ich weiß, wird die ISDN-Flat bei Arcor auf Nachfrage noch angeboten wenn kein DSL zu Verfügung steht.

Anders sähe es bei den ADSL-Frequenzen aus. Diese belegen ja nicht den Telefonverkehr, also warum sollte das nicht gehen?

Wahrscheinlich liegt die Lösung irgendwo in der Mitte. Telekom will verdienen und tut das dank den Schmalbandnutzern auch nicht zu knapp. An einigen Punkten mag die ISDN-Kapazität wohl auch nicht für allen Datenverkehr reichen, aber das leuchtet nicht überall ein (auf dem Land leben schließlich wenige Leute, also sollte es zumindest denjenigen angeboten werden, die kein DSL bekommen *können*, fairerweise und zum Nutzen des Wirtschaftsstandortes Deutschland).

Klar, die Netze werden für eine bestimmte Last ausgelegt, aber auch das kann man ändern und erweitern....

Hätte man dies aber gemacht, wäre es niemals zu einem solchen DSL-Siegeszug gekommen, da sehr viele Kunden mit einem 64kBit-Anschluss zufrieden gewesen wären, wenn er nur nicht zeitbasierend abgerechnet würde...

Allerdings. Andererseits bin ich auch ganz froh, daß mir DSL 16000 schmackhaft gemacht wurde. Von allein hätte ich mir das wahrscheinlich nie geleistet und mich mit mit Zweikanal-ISDN zufriedengegeben. Aber so hat mich die Warterei irgendwann verrückt gemacht und so *mußte* es DSL 16000 sein. Der Marketingtrick hat bei mir also so oder so gewirkt.

Du bist ja auch ein "Sonderfall" mit deinen 10GByte...
Aber die Masse der ebayer käme eben auch anders klar, und ob ein Vierenupdate mal ne Stunde läuft ist dann auch egal.

Alleine schon der Irrsinn, zwar eine SAT-Flat inkl. Rückkanalflat anzubieten, aber eine "ISDN-Flat, die ja der Rückkanalflat entspricht, immer noch nicht.

Das ist echt Irrsinn. Allerdings zahlt man bei der SAT-Flat auch einen so irrsinnigen Preis, daß der Rückkanal allemal drin

Ja, 79,- Eur, da geht ja dann für den SAT-Teil auch noch mal was runter, auch für 40Eur würde eine ISDN-Flat sicher gebucht!

ist. Interessant in diesem Zusammenhang, daß der Rückkanal nicht auch über Satellit abgewickelt wird. Das gab es auch schon mal, und zwar von Tiscali. Ob die Satellitenbetreiber keine preiswerten Kapazitäten mehr frei haben? Woran das wohl liegt.

Aber dann muss ja deine Antenne die Signale auch rauf schicken, ich schätze mal das ist dann echt teurer, Hardwareseitig.

gruß
Klaus
Menü
[2] ezc antwortet auf peggy
28.04.2006 12:52
Benutzer peggy schrieb:

Wo ist der Wettbewerb? Schläft der Deregulierer?

Ist ein Regulierer. Hatte deshalb früher auch nicht den Namen Deregulierungsbehörde. Deregulierung würde bedeuten, dass weniger Vorschriften gemacht würden und z.B. die Telekom mehr Freiheiten hätte.

Menü
[2.1] peggy antwortet auf ezc
28.04.2006 13:06
Benutzer ezc schrieb:
Benutzer peggy schrieb:

Wo ist der Wettbewerb? Schläft der Deregulierer?

Ist ein Regulierer. Hatte deshalb früher auch nicht den Namen Deregulierungsbehörde. Deregulierung würde bedeuten, dass weniger Vorschriften gemacht würden und z.B. die Telekom mehr Freiheiten hätte.

Ah, jetzt ist mir das klarer. Ich hatte wohl unbewußt im Kopf das Wort "Deregulierung", welche ja ansonsten das Allheilmittel darstellen soll. ;-)

Gruß

Peggy