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Naivität


26.07.2006 00:54 - Gestartet von rainbow
Das klingt alles so wunderschön. Man will unsere Kinder vor Gewalt, Kinderschändern und hohen Telefonkosten schützen. 'Gesetzliche Schritte könnten folgen.'
Als Bayern solche Schritte ankündigte (Wir erinnern uns: In den Schulen - und zwar nur dort - soll Handybenutzung nicht erlaubt sein.), war hier im Forum zu lesen:

Dieses Verbot hat doch nur einen Sinn, die Möglichkeit der Beweissicherung an Schulen zu unterdrücken. Mobiltelefone mit Kamerafunktion können ja auch zeigen, wie Lehrer im Unterricht versagen und als Beweissicherung von Verbrechen in Schulen dienen.

Unfähige Lehrer, sture Bürokraten, Einschränkung der Freiheit, Klagen bis zum BVerfG - das sind typische Reaktionen von Zeitgenossen, die meinen, Freiheit und Mündigkeit des Bürgers zeigten sich darin, zu jeder Zeit und an jedem Ort seinen Gelüsten nachgehen zu dürfen. Diese Anbeter der Spaßgesellschaft können oder wollen nicht erkennen, dass mitunter auch ein Verbot sehr hilfreich und menschlich sein kann.
Unter diesen Bedingungen ist es naiv zu glauben, die EU-Kommission könne Positives bewirken. Hilfreich wäre, davon zu überzeugen, dass sich in unseren Köpfen etwas ändern muss. Dazu gehört, unsere Kinder so zu erziehen, dass sie mit 10 bis 14 Jahren nicht leben und konsumieren sollten, als hätten sie bereits 20 Arbeitsjahre hinter sich, und zwar nicht weil wir unseren Kindern etwas nicht gönnen, sondern weil wir davon übezeugt sind, dass es ihrer Persönlichkeitsentwicklung schadet. Aber Einstellungen wie 'Ja nichts verpassen wollen' und 'Es ist doch mein gutes Recht' werden uns Tag und Nacht so erfindungsreich suggeriert, dass dem Normalbürger ein Entrinnen kaum möglich scheint.
mfg