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90 Prozent...


06.05.2005 20:59 - Gestartet von zoelac
Knapp 90 Prozent der Haushalte kann die Deutsche Telekom mit T-DSL-Anschlüssen versorgen.

Das glaubt aber auch nur die Telekom.
Wenn tatsächlich nur 10% nicht versorgt werden können, weshalb ist Strato mit Sky-DSL so stark (relativ), warum wollen andere Anbieter mit WiMax oder ähnliche Technologien die "nur" 10% abdecken?
Wie ist es mit den Orten in den neuen Bundesländern? Wurde da nicht größtenteils Glasfaser verlegt und somit ist kein DSL möglich?

Ich glaube nicht mehr als 60% der Haushalte sind mit DSL versorgbar.

Oder zählen vielleicht auch noch die gerade noch DSL-Ligth vielleicht dazu? Ich glaubs nicht.

zoelac
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[1] Hadraniel antwortet auf zoelac
07.05.2005 12:04
Knapp 90 Prozent der Haushalte kann die Deutsche Telekom mit T-DSL-Anschlüssen versorgen. Das glaubt aber auch nur die Telekom.
Siehe ..
http://www.tomshardware.de/news/20040603_092745.html
http://www.tecchannel.de:8080/news/internet/15729/

Juni 2004 warens schon 80-90 Prozent Abdeckung. Für die restlichen Anschlüsse lohnt sich die Versorgung nicht. Für ein paar Landeier mit Kupfer jenseits 4,5km Länge setzen die keine Repeater auf.
Die OPAL-geschädigten in den neuen Bundesländern haben Pech gehabt.

Wenn tatsächlich nur 10% nicht versorgt werden können, weshalb ist Strato mit Sky-DSL so stark (relativ)
Ist das so? Internetzugang per Sat ist doch ein absolutes Nischenprodukt. Zu teuer, zu hohe Latenz.

warum wollen andere Anbieter mit WiMax oder ähnliche Technologien die "nur" 10% abdecken?
Weil man mit "nur" 10% von 30 Millionen Anschlüssen auch schon gutes Geld verdienen kann? Weil die Kosten für den Aufbau einer Funk-Infrastruktur Peanuts sind im Vergleich zum Verbuddeln von kilometerweise Kabel?

Wie ist es mit den Orten in den neuen Bundesländern? Wurde da nicht größtenteils Glasfaser verlegt und somit ist kein DSL möglich?
Ja, da haben ein paar Städte ins Klo gegriffen.

Ich glaube nicht mehr als 60% der Haushalte sind mit DSL versorgbar.
Oder zählen vielleicht auch noch die gerade noch DSL-Ligth vielleicht dazu? Ich glaubs nicht.
Ein klassischer Fall von:
Glauben = nicht wissen
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[1.1] zoelac antwortet auf Hadraniel
07.05.2005 14:31
Benutzer Hadraniel schrieb:
Knapp 90 Prozent der Haushalte kann die Deutsche Telekom mit
T-DSL-Anschlüssen versorgen.
Das glaubt aber auch nur die Telekom.
Siehe ..
http://www.tomshardware.de/news/20040603_092745.html http://www.tecchannel.de:8080/news/internet/15729/

Juni 2004 warens schon 80-90 Prozent Abdeckung. Für die restlichen Anschlüsse lohnt sich die Versorgung nicht. Für ein paar Landeier mit Kupfer jenseits 4,5km Länge setzen die keine Repeater auf.
Die OPAL-geschädigten in den neuen Bundesländern haben Pech gehabt.
Und auch in alten Bundesländern gibt es solche Orte! (z.B. Neustadt am Kulm, hat Vermittlung im Ort, aber die Vermittlung ist per Glasfaser angeschlossen worden)

Wenn tatsächlich nur 10% nicht versorgt werden können, weshalb
ist Strato mit Sky-DSL so stark (relativ)
Ist das so? Internetzugang per Sat ist doch ein absolutes Nischenprodukt. Zu teuer, zu hohe Latenz.
Latenz? Möchte da jemand spielen?

warum wollen andere Anbieter mit WiMax oder ähnliche Technologien die "nur" 10% abdecken?
Weil man mit "nur" 10% von 30 Millionen Anschlüssen auch schon gutes Geld verdienen kann? Weil die Kosten für den Aufbau einer Funk-Infrastruktur Peanuts sind im Vergleich zum Verbuddeln von kilometerweise Kabel?
Kabel legen ist teuer, stimmt. Funk dürfte sogar bei den Orten gehen, bei denen sich sehr viele gegen (Mobil-)Funkmasten wehren, denn es ist ja doch vieel billiger als per ISDN ins Internet zu gehen.


Wie ist es mit den Orten in den neuen Bundesländern? Wurde da nicht größtenteils Glasfaser verlegt und somit ist kein DSL möglich?
Ja, da haben ein paar Städte ins Klo gegriffen.

Aha, Städte, nicht Orte. Wieviele Einwohner /Anschlüsse denn?


Ich glaube nicht mehr als 60% der Haushalte sind mit DSL versorgbar.
Oder zählen vielleicht auch noch die gerade noch DSL-Ligth vielleicht dazu? Ich glaubs nicht.
Ein klassischer Fall von:
Glauben = nicht wissen

DSL wird aber interessanter durch die VoIP-Geschichte. Auch wenn es jetzt noch ab und zu mal haken mag, so wird die Telefonie über das Internet noch mehr kommen. Warum? Man sehe sich doch nur die Gebühren an.

Es ist aber interessant, dass sich die Telekom auf einmal doch für WiMax oder ähnliches interessiert. Dann könnte es doch stimmen, dass mit den 10% gutes Geld zu verdienen sei. Aber erst wenn Konkurrenz da ist, kommt die Telekom in Bewegung.

zoelac
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[1.1.1] Hadraniel antwortet auf zoelac
07.05.2005 18:45
Ist das so? Internetzugang per Sat ist doch ein absolutes Nischenprodukt. Zu teuer, zu hohe Latenz.
Latenz? Möchte da jemand spielen?
Ich spiele nicht. Und wenn schon.
Auch für Anwendungen wie Fernwartung (VNC), SSH/Telnet sind Latenzen im Sekundenbereich störend. Der Abruf von komplexen Webseiten mit vielen, kleinen Objekten/Grafiken ist über SAT auch nicht das schönste.
Datentransfer von großen Mengen am Stück, dafür ist SAT gut.

Ja, da haben ein paar Städte ins Klo gegriffen.
Aha, Städte, nicht Orte. Wieviele Einwohner /Anschlüsse denn?
Weiß ich nicht, ist mir ehrlich gesagt auch egal.
Wie man wohl oft liest ist zum Beispiel die Technologie-Vorzeigestadt Dresden aufgrund von Glasfaser absolut DSL-unterversorgt.

Ich halte WLAN und UMTS in solchen Ballungsgebieten für eine gute Alternative - bis DSL/OPAL kommt.

DSL wird aber interessanter durch die VoIP-Geschichte. Auch wenn es jetzt noch ab und zu mal haken mag, so wird die Telefonie über das Internet noch mehr kommen. Warum? Man sehe sich doch nur die Gebühren an.
Auf den Backbones läuft schon lange und viel VoIP. Auch in Unternehmen, welche Gebäude frisch ausstatten, legt man oft Telefonie über Cat5 statt Klingeldraht.

Für Vieltelefonierer ist VoIP natürlich eine sehr attraktive Sache, vor allem wo es nochmal deutlich günstiger als CbC ist.

Es wäre schön, wenn der Zugang endlich mal entbündelt würde. Wobei man sich da wohl kaum auf eine Preissenkung freuen können wird - es macht keinen Sinn, 4MHz+ Bandbreite für 17 EUR monatlich zu bekommen, wenn die ersten 128kHz 15 EUR kosten.

Es ist aber interessant, dass sich die Telekom auf einmal doch für WiMax oder ähnliches interessiert. Dann könnte es doch stimmen, dass mit den 10% gutes Geld zu verdienen sei. Aber erst wenn Konkurrenz da ist, kommt die Telekom in Bewegung.
Langsamer Riese halt.

Es sind gar nicht 10% notwendig, um Geld zu verdienen. Alle Stadtnetzbetreiber - selbst im geschlossenen Verbund - erreichen zusammen mit Sicherheit keine 10% Marktanteil und schreiben doch schwarze Zahlen.

Diese Bürgerinitiativen, die für monatlich 30-50 EUR pro Teilnehmer Dörfer und sogar Kleinstädte per WLAN anbinden, leben auch nicht von Luft und Liebe.
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[1.2] Hadraniel antwortet auf Hadraniel
07.05.2005 18:35
Die OPAL-geschädigten in den neuen Bundesländern haben Pech gehabt.
Ja, da haben ein paar Städte ins Klo gegriffen.
Solche abwertenden Statements wie deine sind echt einfach nur peinlich. Ich würde dir wünschen, dass es bei dir KEIN DSL gäbe, ich glaube, du wärst dann einer der ersten die hier rumjammern und rumheulen könnten.
[..blablabla..]
Ich find solche Beiträge echt peinlich.
Ich verstehe Deine offensichtliche Wut - wie auch die derer, die seit Jahren auf DSL warten.

Du interpretierst in meinen zugegebenermaßen etwas lax formulierten Beitrag aber eine Coolness und Boshaftigkeit rein, die nicht beabsichtigt war. Ich verstehe sehr gut, daß man sich schwarz ärgern kann, wenn man über langsame, ISDN-Zeittakt geplagte Zugänge verfügt - und womöglich schon der Nachbar mit
DSL surfen kann. Ich denke auch, daß da einige Vorgänge seinerzeit geklärt und saftig abgestraft werden sollten (was naütrlich niemals passieren wird), die dazu geführt haben, daß Glasfaser statt Kupfer verlegt wurde. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, waren keine Zukunftserwägungen ausschlaggebend, sondern die Verbandelung eines Glasfaserkonzerns mit einem der Entscheidungsträger ... klassischer Fall von Vetternwirtschaft halt.


Aber, um den Spieß mal umzudrehen: ich kann das Gejammer der Leute ohne DSL auch schon lange nicht mehr ertragen.

1) Es gibt noch kein Grundrecht auf Breitbandinternetversorgung. Wer ein solches fordert, der sollte mal die Vokabel "Vollversorgungsmentalität" nachschlagen und gleichzeitig nachdenken, warum die Staatsquote in Deutschland nicht gesenkt wird. Überall soll gespart werden - nur nicht bei der eigenen Tasche.

2) Die Telekom ist ein Wirtschaftsunternehmen, und nicht die Wohlfahrt. Wenn man für wenige Leute Infrastruktur in die Pampa legt, dann wird die effektiv von vielen Leuten subventioniert. In einem gewissen Grad ist das ok, aber Leute die DSL in Hinterquierschied mit 50 Einwohnern fordern, sollten sich ihrer geringen Grundstücks- und Mietpreise erfreuen und die Klappe nicht so weit aufreißen.

3) Es gibt Alternativen.
a) für Leute in OPAL-Regionen: UMTS/GPRS-Datenfunk von o2 und Vodafone, seit dieser Cebit. Ohne Zeittakt. WLAN. Oder ein bißchen warten und den DSL-Losern von heute den Finger zeigen, wenn sie in wenigen Jahren schon mit einer Vielfachen Geschwindigkeit der Kupfer-Kinder surfen können.
b) für Leute in der Pampa: Internet per Satellit. WLAN-Richtfunk-Initiativen. Notfalls selber machen. Oder eben umziehen. Handeln, statt jammern.

Alles klar?
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[1.2.1] Hadraniel antwortet auf Hadraniel
08.05.2005 19:00
Genau das ist der Punkt! Warum ist es kein Grundrecht? In diesem sch**** kapitalistischen Grössenwahn von Globalisierung und Ausbeutung bleibt der Mensch
[..]
kapitalistischen Mensch erzogen, sogar soweit, dass du kritiklos alles hinnimmst und brav die parolen der Wirtschaft und Regierung nachplapperst.
Oh, bitte .. mit dieser Einschätzung lehnst Du dich jetzt aber arg weit aus dem Fenster. Du kennst mich nicht, Polemik und Kapitalismuskritis sind hier völlig fehl am Platz, und Deine Kristallkugel müsste außerdem mal poliert werden.

Okay, vielleicht ist es noch etwas zu früh, DSL als Grundrecht anzusehen,
Da schreibst Du es doch selbst - worüber diskutieren wir hier eigentlich noch?!


aber warum bietet die Telekom nicht all denen, die kein DSL bekommen können eine ISDN-Flatrate an?
Weil die zeittaktbasierte Abrechnung eine ISDN-Flatrate unwirtschaftlich macht, und die Telekom keine Wohlfahrt ist.

Mit den unbestreitbaren Fehlern der Privatisierung der Deutschen Post (und anderer ehemaliger staatlicher Monopolisten im TK-Bereich in anderen Ländern) muß man jetzt erstmal leben.

Wenn alle die tatsächlich kein DSL bekommen können, ne ISDN-Flatrate zum Preis von DSL bekommen würden, dann wären die meisten sicherlich mehr als zufrieden.
Jede ISDN-Flatrate eines Landeis würde von vielen Leuten quersubventioniert. Subventionsabbau wäre bei grundlegenden Steuerreformen bekanntlich lange überfällig. Aber hier soll sie wieder aufgebaut werden?


Deine Denkweise (und die der meisten Menschen) kann einem echt Angst machen: Demnächst bekommen Leute auf dem land dann vielleicht auch kein Trinkwasser, keinen Strom, keine Strassen mehr und Paket- und Briefdienste werden teurer als in der Stadt ... wo soll das noch hinführen? Nur damit ein paar wenige geldgeile Säcke immer reicher werden, müssen Millionen an Unterversorgung leiden? Wirklich eine kranke Welt!
Tut mir leid, aber jetzt machst Du Dich absolut lächerlich.

Über den Warenkorb der GRUNDVERSORGUNG kann man streiten. Breitband-Internetzugang flat für alle gehört ganz sicher NICHT dazu. Der Vergleich mit Trinkwasser und Strom ist auch völlig daneben.

Erzähl doch mal den 2 Milliarden *wirklich armen Schweinen* auf der Welt, wie sehr Du an Deiner Unterversorgung in Bezug auf mangelnden DSL-Zugang leidest.

DIR GEHTS ZU GUT.


Alternativen zu DSL hatte ich genannt. Ich wiederhole es an dieser Stelle aber gerne noch einmal: spätestens seit der diesjährigen Cebit muß niemand mehr zeittaktgeplagt ins Internet. Wer mehr Bandbreite benötigt, der kann auch in der tiefsten Eifel Internet per Sat nutzen. Ist was teurer als DSL, dafür isser ja auch am Arsch der Welt und zahlt Peanuts für Miete und Grundstück.


... und wo wir gerade so schön beim Pauschalisieren sind: das gilt für mindestens 70% der Deutschen - JAMMERN AUF HOHEM NIVEAU! 1 Jahr Auslandsaufenthalt außerhalb von West-Europa, und man sieht die Welt mit ganz anderem Blick ...)
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[1.2.1.1] bollebolle antwortet auf Hadraniel
08.05.2005 20:36
Benutzer Hadraniel schrieb:
Genau das ist der Punkt! Warum ist es kein Grundrecht?
[..]
aber warum bietet die Telekom nicht all denen, die kein DSL bekommen können eine ISDN-Flatrate an?
Weil die zeittaktbasierte Abrechnung eine ISDN-Flatrate unwirtschaftlich macht, und die Telekom keine Wohlfahrt ist.
Die zeittaktbasierte Abrechnung ist unwirtschaftlich, wenn die Rechenmodelle so gestaltet werden, daß Unwirtschaftlichkeit herauskommt. Die Nutzung vorhandener Leitungen für DSL ist doch nicht teurer, als die Nutzung vorhandener Leitungen für ISDN. Noch alberner wird's, wenn man VoIP über DSL kostenlos bis billig anbieten kann, ISDN-Telefonate teurer, und ISDN-Internet angeblich teurer als das schnellere DSL-Internet ist. Mit neu zu errichtender Funktechnik hingegen wäre Breitbandinternet angeblich billiger als ISDN-Internet, so hört man. Wetten, daß dann (wenn ernsthafte Konkurrenz flächendeckend da wäre) plötzlich ISDN-Flatrate möglich ist? Übrigens bietet EWEtel regional eine ISDN-Flatrate für ca. 30EUR an; andere Anbieter bieten kostenlose Telefonate im eigenen Telefonnetz. Nur die T-Com hat's nicht nötig.
(Stichworte zur Kapitalismuskritik: "Eigentum verpflichtet"-Floskel, "staatsmonopolistischer Kapitalismus", Begriff des "Staates" ist ungleich mit "wir alle", Eigentumsverhältnisse der Telekom nach Privatisierung, "Monopole.. Profit.. Extraprofit").

Jede ISDN-Flatrate eines Landeis würde von vielen Leuten quersubventioniert. Subventionsabbau wäre bei grundlegenden Steuerreformen bekanntlich lange überfällig.

"Bekanntlich" ist ein Wort, das gerne vorangestellt wird, um diskussionswürdige Aussagen als wahr zu vermitteln. Man muß fragen, welche Subventionen wem nutzen. Und wem der Abbau von konkreten Subventionen nützt. Offenbar nutzt er dem Staat; siehe oben (Staatsbegriff).
Mischkalkulationen sind übrigens nicht unüblich, haben nichts mit Sozialismus zu tun (falls das jemand etwa denkt) und wären durchaus auch als gerecht begründbar. Würde denn der DSL-Grundpreis (wenn wirklich 90% DSL nutzen könnten) zugunsten der verschwindenden 10%-Minderheit so unglaublich ansteigen? Stattdessen werden Nicht-DSL-Kunden vera.. , abgezockt und auch noch verspottet. Aber gelegentlich gibt's ja auch Alternativen (vodafone.. UMTS; natürlich auch nicht überall und teurer als DSL nutzbar).

Über den Warenkorb der GRUNDVERSORGUNG kann man streiten. Breitband-Internetzugang flat für alle gehört ganz sicher NICHT dazu.

Weshalb nicht? Ich habe berufliche Probleme, wenn ich Internet nur eingeschränkt nutzen kann; und viele Firmen bauen ihre bunten Internetauftritte so idio... auf, daß nicht-DSL-Nutzer kaum noch sinnvoll die Seiten aufrufen können. Andere Firmen verlangen geradezu nach regelmäßigen, größeren Sicherheitsupdates, die über ISDN praktisch unmöglich sind. Schüler von Landbewohnern werden bei der Weiterbildung behindert. Firmenansiedlungen kleinerer Firmen auf dem Lande werden erschwert. Bildung und Arbeit sind Grundrechte.. ach nee, da habe ich ja wieder was verwechselt: Sie WAREN es bis 1990.

Erzähl doch mal den 2 Milliarden *wirklich armen Schweinen* auf der Welt, wie sehr Du an Deiner Unterversorgung in Bezug auf mangelnden DSL-Zugang leidest.

Dank Globalisierung wissen wir alle, daß es immer jemanden gibt, an dem man sich orientieren kann. Nach unten. Damit es denen, denen es wirklich zu gut geht, noch besser geht.

Alternativen zu DSL hatte ich genannt. Ich wiederhole es an dieser Stelle aber gerne noch einmal: spätestens seit der diesjährigen Cebit muß niemand mehr zeittaktgeplagt ins Internet. Wer mehr Bandbreite benötigt, der kann auch in der tiefsten Eifel Internet per Sat nutzen. Ist was teurer als DSL, dafür isser ja auch am Arsch der Welt und zahlt Peanuts für Miete und Grundstück.

Unsinn. Selbst 30km von Berlin ist z.T. kein DSL möglich (angeblich). Sat-Internet geht, abgesehen vom Preis, nur, wenn man ein eigenes Haus hat; in Mehrfamilienhäusern kann das verboten oder unmöglich (nachträgliche Kabelführung vom Dach ins Erdgeschoß) sein. Ganz abgesehen von den technischen Randbedingungen (LAN-Eignung, Betriebssystemvoraussetzungen, Verfügbarkeit geeigneter Router).

JAMMERN AUF HOHEM NIVEAU!

Kritikloses Nachschwätzen von Parolen der Partei- und ... äh.. Staats- und Wirtschaftsführer, so heißt es ja heute.

(Nebenbei: habe gerade gemerkt daß hier eine "Rechtschreibprüfung" im Forum mitläuft; siehe "verar..." oder "idio...". Ganz lustig.)
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[1.2.1.1.1] Hadraniel antwortet auf bollebolle
08.05.2005 23:28
Die zeittaktbasierte Abrechnung ist unwirtschaftlich, wenn die Rechenmodelle so gestaltet werden, daß Unwirtschaftlichkeit herauskommt.
Mit dieser Phrase kann man jeglichen Tarif einer Dienstleistung als Abzocke verunglimpfen.

Ein ISDN-S0 bietet einen 16kbit D-Kanal zur Steuerung und zwei 64kbit B-Kanäle für Sprache und Daten. Dediziert.
Sind diese belegt, wird Kapazität genutzt. Die Abrechnung nach Zeit ist daher naheliegend und technisch begründbar.

Datentransfer per IP ist paketorientiert, daher ist eine volumenabhängige Abrechnung naheliegend.


Nur wenn man weiß, daß bei TK-Unternehmen auf Backbones zunehmend VoIP gefahren wird, kann man der T-Com in dieser Hinsicht ans Bein pinkeln.

Die Nutzung vorhandener Leitungen für DSL ist doch nicht teurer, als die Nutzung vorhandener Leitungen für ISDN.
DSLAMs kosten Geld, und zwar nicht zu knapp.

Noch alberner wird's, wenn man VoIP über DSL kostenlos bis billig anbieten kann, ISDN-Telefonate teurer
Historisch bedingt .. und auch technisch. Schau mal nach was eine richtig große TK-Anlage für ein paar Hundert Anschlüsse kostet. Da ist das VoIP-Modul für nen Core-Router quasi geschenkt, auch wenn es immer noch so viel kostet wie ein Kleinwagen.

ISDN-Internet angeblich teurer als das schnellere DSL-Internet ist.
Weil die ersten 130kHz auf dem Kupfer halt teuerer sind als die nächsten 4 MHz.

Mit neu zu errichtender Funktechnik hingegen wäre Breitbandinternet angeblich billiger als ISDN-Internet, so hört man. Wetten, daß dann (wenn ernsthafte Konkurrenz flächendeckend da wäre) plötzlich ISDN-Flatrate möglich ist?
Das geht dann bestimmt - wenn auch vermutlich nicht kostendeckend - sondern nur, um auch ein Gegenprodukt zu haben.

Übrigens bietet EWEtel regional eine ISDN-Flatrate für ca. 30EUR an; andere Anbieter bieten kostenlose Telefonate im eigenen Telefonnetz.
Die mieten ja auch den Anschluß komplett und führen keine Zeittaktgebühren ab, solange der Traffic im eigenen Netz bleibt.

Nur die T-Com hat's nicht nötig.
Richtig, sie hat es nicht nötig. Mangels Konkurrenz.

Jede ISDN-Flatrate eines Landeis würde von vielen Leuten quersubventioniert. Subventionsabbau wäre bei grundlegenden Steuerreformen bekanntlich lange überfällig.
"Bekanntlich" ist ein Wort, das gerne vorangestellt wird, um diskussionswürdige Aussagen als wahr zu vermitteln.
Schön. Und hier habe ich das Wort benutzt, weil es bekannt ist, oder bekannt sein sollte.

Man muß fragen, welche Subventionen wem nutzen. Und wem der Abbau von konkreten Subventionen nützt. Offenbar nutzt er dem Staat; siehe oben (Staatsbegriff).
Subventionen auf Dauer waren noch nie sinnvoll, sie sind niemals sinnvoll, und sie werden es niemals sein.

Die Lobbys sind allerdings zu stark und der Karren zu sehr im Dreck verfahren, als daß sich hierzulande nochmal was dran ändern wird - ohne einen großen Knall.

Mischkalkulationen sind übrigens nicht unüblich, haben nichts mit Sozialismus zu tun (falls das jemand etwa denkt) und wären durchaus auch als gerecht begründbar. Würde denn der DSL-Grundpreis (wenn wirklich 90% DSL nutzen könnten) zugunsten derverschwindenden 10%-Minderheit so unglaublich ansteigen?
Also wenn das kein Sozialismus ist, wenn erheblicher technischer und damit finanzieller Aufwand betrieben werden soll, damit 200-Seelen-Gemeinden in der dunkelsten Eifel DSL bekommen sollen - was dann?

Viele klagen heute schon über die hohen DSL-Grundanschlußkosten. Die werden noch weiter steigen, wenn die letzte Meile endlich mal entbündelt wird. Warum auch sollten 4MHz Bandbreite billiger sein als die ersten 130kHz?

Stattdessen werden Nicht-DSL-Kunden vera.. , abgezockt und auch noch verspottet.
Verar...? inwiefern?
Abgezockt? Niemand wird gezwungen, 24/7 ISDN-Connects aufrechtzuerhalten.
Verspottet? Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

Aber gelegentlich gibt's ja auch Alternativen (vodafone.. UMTS; natürlich auch nicht überall und teurer als DSL nutzbar).
Warum gelegentlich? Vodafone zuhause ist auch per GPRS nutzbar - und damit praktisch überall.

Weshalb nicht? Ich habe berufliche Probleme, wenn ich Internet nur eingeschränkt nutzen kann; und viele Firmen bauen ihre bunten Internetauftritte so idio... auf, daß nicht-DSL-Nutzer kaum noch sinnvoll die Seiten aufrufen können.
Ein ISDN-Zugang ist ohne Frage bei weitem nicht so komfortabel wie DSL. Daraus auf berufliche Probleme zu schließen ist nun aber doch übertrieben. EMail funktioniert damit genausogut. Websurfen auch, nur eben langsamer.

Andere Firmen verlangen geradezu nach regelmäßigen, größeren Sicherheitsupdates, die über ISDN praktisch unmöglich sind.
Beispiele? Wenn man nicht gerade Debian-Sarge fährt, was gibt es da so an regelmässigen, über ISDN praktisch unmöglichen Updates?

Schüler von Landbewohnern werden bei der Weiterbildung behindert. Firmenansiedlungen kleinerer Firmen auf dem Lande werden erschwert. Bildung und Arbeit sind Grundrechte.. ach nee, da habe ich ja wieder was verwechselt: Sie WAREN es bis 1990.
Sollen sie halt in die Stadt ziehen und dort ihre Grundrechte beanspruchen.

Erzähl doch mal den 2 Milliarden *wirklich armen Schweinen* auf der Welt, wie sehr Du an Deiner Unterversorgung in Bezug auf mangelnden DSL-Zugang leidest.
Dank Globalisierung wissen wir alle, daß es immer jemanden gibt, an dem man sich orientieren kann. Nach unten. Damit es denen, denen es wirklich zu gut geht, noch besser geht.
Da ist was dran, aber das Recht auf einen Breitband-Internetzugang mit dem Recht auf Wasser und Nahrung zu vergleichen - das ist einfach nur unter aller Kanone.

Selbst 30km von Berlin ist z.T. kein DSL möglich (angeblich).
Da ist das Kupfer von der Vermittlungsstelle zum Anschluß also länger als 6km - und damit Pampa.

JAMMERN AUF HOHEM NIVEAU!
Kritikloses Nachschwätzen von Parolen der Partei- und ... äh.. Staats- und Wirtschaftsführer, so heißt es ja heute.
So kann man es sich auch einfach machen: die Aussage passt mir nicht - dann wirds eine hohle Parole sein.
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[1.2.1.2] spassbyte antwortet auf Hadraniel
08.05.2005 21:48
Benutzer Hadraniel schrieb:

Alternativen zu DSL hatte ich genannt. Ich wiederhole es an dieser Stelle aber gerne noch einmal: spätestens seit der diesjährigen Cebit muß niemand mehr zeittaktgeplagt ins Internet. Wer mehr Bandbreite benötigt, der kann auch in der tiefsten Eifel Internet per Sat nutzen. Ist was teurer als DSL, dafür isser ja auch am Arsch der Welt und zahlt Peanuts für Miete und Grundstück.

Auf welchem Stern hat man eigentlich 1 Jahr gebraucht um solchen Stuss per Gehirnwäsche zu implementieren?

Die, die ein "Peanuts"-Grundstück bekommen haben, stehen mit V******- oder ähnlichen Zeichen vor der Öffentlichkeit.
(da erinner ich mich schwach an Manager von Geldinstituten* und TK-Unternehmen)

Die, die sich ein Grundstück geleistet haben und bei einer Arbeitslosenquote von 20% und mehr, sich das überhaupt noch leisten können, finanzieren jetzt die braven Mit-Bürger, die überdimensionale Abwasserkläranlagen, mit UNSER ALLEN Steuergeldern geförderte und in den Sand gesetzte Projekte (Stichwort Cargolifter, Chipfabrik), Supermarktparks auf der grünen Wiese und unsinnige Verkehrsprojekte geplant und durchgesetzt haben.

Und nu versuch mal einen Sat-Anschluss zu bekommen. Ohne Rückkanal, weil ja auch die Telekom in der (mit UNSER ALLER Steuermitteln und gezahlten Gebühren neuen und schicken VSt nicht mal mehr Ports für Kupfer hat und auch Telefonanschluss nicht drin ist.

Denk mal drüber nach.

Nicht persönlich nehmen.


*http://de.wikipedia.org/wiki/Institut


... und wo wir gerade so schön beim Pauschalisieren sind: das gilt für mindestens 70% der Deutschen - JAMMERN AUF HOHEM NIVEAU! 1 Jahr Auslandsaufenthalt außerhalb von West-Europa,
und man sieht die Welt mit ganz anderem Blick ...)
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[1.2.1.2.1] Hadraniel antwortet auf spassbyte
08.05.2005 23:05
Auf welchem Stern hat man eigentlich 1 Jahr gebraucht um solchen Stuss per Gehirnwäsche zu implementieren? Nicht persönlich nehmen.

Hmm. Wie denn dann?
Torfnase. Nicht persönlich nehmen.
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[1.2.1.2.2] fruli antwortet auf spassbyte
09.05.2005 00:33
Hi,

Benutzer spassbyte schrieb:

Und nu versuch mal einen Sat-Anschluss zu bekommen. Ohne Rückkanal, weil ja auch die Telekom in der (mit UNSER ALLER Steuermitteln und gezahlten Gebühren neuen und schicken VSt nicht mal mehr Ports für Kupfer hat und auch Telefonanschluss nicht drin ist.

Ungetakteter SAT-Rückkanal ist bundesweit seit der diesjährigen Cebit kein Problem mehr dank Vodafone-Zuhause-Web-Volume mit 5GB Inklusivvolumen für 35€/Monat.

So long.
fruli
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[1.2.2] OPAL-Gewinn-Bezirke
peggy antwortet auf Hadraniel
10.05.2005 01:53
Warum bietet die Telekom nicht all denen, die kein DSL bekommen können eine ISDN-Flatrate an? Wenn alle die tatsächlich kein DSL bekommen können, ne ISDN-Flatrate zum Preis von DSL bekommen würden, dann wären die meisten sicherlich mehr als zufrieden.

Es geht hier nicht darum jemanden zufriedenzustellen, sondern den maximalen Profit aus irgendeiner Situation rauszuschlagen - koste es, was es wolle. Die RegTP wurde an dieser Stelle soweit man den Gerüchten trauen darf "infiltriert", und der Beamte hat in der TKV reindiktiert, daß DSL eben kein Grundrecht sei, sondern "Luxus".

Der wirtschaftliche Grund ist der, daß die OPAL-Gettos reine Goldgruben darstellen. Hundert OPAL-Haushalte bringen einen hohen zweistelligen Gewinnfaktor mehr ein als DSL-Kunden. Eine Flatrate würde diese Goldgrube ebenso schließen, also gibt es sie nicht.

Immerhin herrscht in der Bundesrepublik (noch) das Recht auf Freizügigkeit, d.h. niemand ist an seinen Wohnort gebunden oder kann gegen seinen Willen zwangsumgesiedelt werden (so wie in der DDR z.B. oder unter Stalin). Fazit: da hinziehen, wo T-DSL funktioniert. Einmal Kistenschleppen, und das Ganze funktioniert. Einen Tapetenwechsel gibt's gratis dazu. Es herrscht ja auch momentan gerade nicht gerade Wohnungsnot (im Gegensatz zu Rußland, da teilen sich manchmal acht Personen ein Zimmer, von DSL mal ganz zu schweigen).

Gruß

Peggy
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[1.2.2.1] Steffifee antwortet auf peggy
30.06.2005 23:56
Benutzer peggy schrieb:
Warum bietet die Telekom nicht all denen, die kein DSL bekommen können eine ISDN-Flatrate an? Wenn alle die tatsächlich kein DSL bekommen können, ne ISDN-Flatrate zum Preis von DSL bekommen würden, dann wären die meisten sicherlich mehr als zufrieden.

Es geht hier nicht darum jemanden zufriedenzustellen, sondern den maximalen Profit aus irgendeiner Situation rauszuschlagen - koste es, was es wolle.

RICHTIG!! Hier gehts nur um den Gewinn. FALSCH!! Es gibt Mitbewerber der Telekom, da bekommt der Kunde (wie ich z.B.) eine ISDN-Flat + Telefon-Flat zum mtl. Grunpreis einer Höherwertigen DSL-Flat.
Doch mehr als zufrieden ist da mit sicherheit keiner (auch ich nicht). Den es bleibt das Handycap mit der Geschwindigkeit. Man muss sich zwar keine Gedanken mehr über die Online-Kosten machen, aber wenn allein schon der E-Mail empfang zur Geduldsprobe von 2-3 Stunden wird, ist es mit der Zufridenheit Essig.


Immerhin herrscht in der Bundesrepublik (noch) das Recht auf Freizügigkeit, d.h. niemand ist an seinen Wohnort gebunden oder kann gegen seinen Willen zwangsumgesiedelt werden (so wie in der DDR z.B. oder unter Stalin). Fazit: da hinziehen, wo T-DSL funktioniert. Einmal Kistenschleppen, und das Ganze funktioniert. Einen Tapetenwechsel gibt's gratis dazu. Es herrscht ja auch momentan gerade nicht gerade Wohnungsnot ...

Es ist aber auch nicht jeder ein Möbelwagen-Fetischist! Oder haben wir hier einen Wohnungsmakler der sich gedanken wegen rückläufiger Provisionen gemacht hat?! Man muss natürlich auch noch die Kinder auf ner anderen Schule ummelden, den Ausweis und Fahrzeugpapiere etc. umschreiben lassen. Wenn der Weg zum DSL-Gebiet etwas weiter entfern sein sollte (z.B. ein anderer Ort/Stadt) dan sollte man sich auch um einen neuen Job, Haus- und Zahnarzt, neuen Freundeskreis etc, etc kümmern. Aber man hat ja dann endlich seinen DSL-Anschluss. Echt toll der Vorschlag!!! Wiiiiirkich Suuuuuper!!!

MfG
Steffifee
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[1.3] fruli antwortet auf Hadraniel
09.05.2005 00:40
Hi,

http://www.faz.net/s/RubE2C6E0BCC2F04DD787CDC274993E94C1/
Doc~E9BC1FD911B77­4BFA96007F­E8641F09F2­~ATpl~Ecom­mon~Scontent.html

DSL in Deutschland
Die digitale Provinz
Von Holger Schmidt

11. März 2005 Deutschland droht die digitale Spaltung. Der Riß durch die Republik teilt Stadt und Land: Während die Ballungszentren die Vorteile des Wettbewerbs um das Breitband-Internet genießen, herrscht in vielen ländlichen Regionen noch Telekom-Monokultur mit hohen Preisen und schlechter Versorgung. Diese digitale Spaltung hat Folgen: Fehlender Anschluß an das Breitband-Internet ist in der digitalen Wirtschaft inzwischen ein Standortnachteil geworden.

Viele kleine und mittlere Unternehmen machen einen Bogen um die digitale Provinz, weshalb immer mehr Bürgermeister vehement eine Auffahrt auf die Datenautobahn fordern. Die Breitband-Versorgung ist zum Politikum geworden. Der Regierung kann es nicht egal sein, wenn Internet-Studiengänge und elektronische Verwaltung weiten Teilen der Bevölkerung verschlossen bleiben.

Preise sinken im Wettbewerb

Die Unterschiede zwischen Stadt und Land werden stetig größer. In Großstädten wie Hamburg oder Berlin tobt inzwischen ein harter Wettbewerb. Nirgendwo in Deutschland sind die Preise für den Anschluß an das Breitband-Internet so niedrig, und nirgendwo ist die Anschlußdichte so hoch, weil Telekommunikatio­nsgesellschaften wie Arcor, Hansenet oder Versatel der Deutschen Telekom dort mächtig Konkurrenz machen. Ganz anders stellt sich die Situation aber in vielen ländlichen Regionen dar (siehe auch: Stadtbewohner profitieren vom DSL-Wettbewerb)

Für etwa die Hälfte der Bevölkerung ist die Deutsche Telekom immer noch Monopolist. Für diese Menschen ist der breitbandige DSL-Zugang weit teurer als in der Stadt - wenn das schnelle Internet überhaupt schon ausgebaut ist. Beinahe verzweifelt beantragen viele Internetnutzer Quartal für Quartal einen DSL-Anschluß bei der Telekom. Aber die Telekom hat das DSL-Tempo gedrosselt und baut die Datenautobahn nur dort aus, wo genügend Nachfrage herrscht.

Telekom hat Eile nicht nötig

Eile hat der Bonner Telekommunikationskonzern nicht nötig, denn auf dem Land wird ihm nur selten ein ernsthafter Konkurrent in die Quere kommen. Wettbewerb der Breitband-Techniken zwischen DSL und Fernsehkabel, wie er in anderen Ländern üblich ist, gibt es in Deutschland faktisch gar nicht. Die negativen Folgen der technischen Monokultur werden in den ländlichen Regionen von einer Regulierung verstärkt, die echten Wettbewerb behindert. Denn die alternativen Telekommunikatio­nsgesellschaften, die für den Zugang zum Kunden Vorleistungen der Telekom mieten müssen, klagen über eine geringe Spanne zwischen Mietpreis und wettbewerbsfähigem Endkundenpreis. Für diese Gesellschaften lohnt sich der Markteintritt nur in den Regionen, in denen sie mit einer Infrastrukturinvestition viele Kunden erreichen - also meist nur in den Städten. Und leichte Zugänge zum Telekom-Netz, die auch den Wettbewerb auf dem Land in Schwung bringen könnten, fehlen in Deutschland trotz jahrelanger Diskussionen immer noch.

Im Scheinwettbewerb

Andere Ex-Monopolisten in Europa müssen ihren Konkurrenten diese Zugänge längst anbieten. Der in Deutschland mögliche Wiederverkauf der DSL-Anschlüsse der Telekom ist dagegen nicht mehr als ein Scheinwettbewerb, knapp 90 Prozent des Umsatzes fließen weiter direkt in die Taschen der Telekom. Den Schlüssel zu mehr Wettbewerb und damit mehr Wachstum hält also die Regulierungsbehörde in der Hand: Nur eine deutliche Senkung der Vorleistungspreise und ein leichterer Zugang zum Telekom-Netz werden DSL in Deutschland für alle vorantreiben, Investitionen fördern und Arbeitsplätze schaffen. Diese Preise für DSL müssen aber nicht nur in den wettbewerbsintensiven Ballungszentren sinken, wie es die Telekom überlegt, sondern in der ganzen Republik. Eine solche regionale Regulierung würde der Telekom nur die Handhabe geben, mit Hilfe der Monopolrenten auf dem Land die Wettbewerber in den Städten gezielt auszubremsen.

Weiße Flecken auf der DSL-Landkarte

Aber noch hält die Regulierungsbehörde ihre schützende Hand über die Telekom. Mit fatalen Folgen: Als Ergebnis der Wettbewerbsabstinenz liegt die Wachstumsrate im deutschen Breitband-Internet im Vergleich zu den anderen Industrieländern am Ende. In der Anschlußdichte spielt Deutschland nur noch in der zweiten Liga. Das ist schlecht für das Wirtschaftswachstum. Das ist auch der Bundesregierung nicht entgangen. Daher läßt Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) nun in einem Breitbandatlas die weißen Flecken auf der DSL-Landkarte identifizieren.

Auf dem „Breitbandgipfel” auf der Cebit hat er mehr Wettbewerb gefordert und die Regulierungsbehörde gemahnt, dazu ihren Beitrag zu leisten. Ziel ist es, die Telekom und ihre Wettbewerber zu einem höheren Ausbautempo anzutreiben. Doch die Telekom-Strategen bleiben gelassen, denn sie sind nicht verpflichtet, das schnelle Internet überall anzubieten. Eine sogenannte Universaldienstverpflichtung der Telekom wie beim Telefon gibt es für DSL nicht. Eine solche Verpflichtung wäre auch der falsche Weg, da sie die regionalen Monopole der Telekom festigen statt beseitigen würde.

Technische Hürden

In vielen Orten stehen dem schnellen Internet neben regulatorischen noch technische Hürden im Weg. Häufig ist auf dem Land die Entfernung zwischen Hauptverteiler der Telekom und dem Wohnort zu weit für einen DSL-Anschluß. Zudem hat die Telekom in den neunziger Jahren in vielen Ortsnetzen die damals moderne Glasfasertechnik verlegt, die kein DSL möglich macht. Ohne teure Nachrüstung stellen Funkanbindungen in diesen Fällen oft die einzige Chance auf das schnelle Internet dar. In den ersten Kommunen haben Telekom-Konkurrenten die regional begrenzten Funknetze inzwischen in Betrieb genommen. Mit beachtlichem Erfolg: Schon mehrfach hat die Aufnahme der Verhandlungen der Bürgermeister oder Bürgerinitiativen mit einem Funknetzbetreiber die Telekom zu einem plötzlichen Meinungswandel veranlaßt, den zuvor abgelehnten DSL-Ausbau doch noch einmal wohlwollend zu prüfen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Text: F.A.Z., 12. März 2005
Bildmaterial: dpa

So long.
fruli
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[2] Glasfaser-DSL möglich?
Ronnie antwortet auf zoelac
08.05.2005 19:52
bei mir geht seit neuestem wie es scheint dsl - hatte heute den t-com service mal dran und der bestätigte mir, dass glasfaser (hab ich) nicht gleich 'kein dsl' heißen muss...
hat der mann ahnung oder was meint ihr?
ich stehe kurz vor der 'bestellung'...
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[2.1] Hadraniel antwortet auf Ronnie
08.05.2005 23:31
http://www.onlinekosten.de/news/artikel/16162
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[2.1.1] peggy antwortet auf Hadraniel
10.05.2005 01:45
http://www.onlinekosten.de/news/artikel/16162

ZITAT:
"T-Com-Pressesprecher Walter Genz bestätigte auf Anfrage, dass im kommenden Jahr mit der vorsichtigen Einführung von T-DSL in Glasfasernetzen zu rechnen sei. Es sei jedoch hervorzuheben, dass die Telekom die neue Technik nicht der breiten Masse, sondern zunächst nur in ausgewählten Gebieten zur Verfügung stelle. Gegebenenfalls würden sogar nur einzelne Knotenverzweiger ausgebaut, so der Unternehmenssprecher. Die Outdoor-DSLAM seien auf Grund der noch geringen Nachfrage im Vergleich zu Geräten für reine Kupfernetze exorbitant teurer."

Eben. Die Telekom hat überhaupt kein Interesse, die gewinnbringenden OPAL-Gettos aus ihrer Misere zu befreien. ISDN-Kanalbündelung auf Minutenbasis abgerechnet (und ohne jede Mehrinvestition) bringt eben einfach mehr als superteure Outdoor-DSLAMs in irgendwelche KvZ einzusetzen.

Die Kampagne dient dazu, die Betroffenen ruhigzuhalten. Wo wirklicher Protest droht, wird auf Kupfer zurückgerüstet. Da kommt ein 1-Euro-Jobber mit einer Riesen-Kabelrolle auf dem Rücken, beauftragt von der kommunalen Bürgerinitiative, und tackert den Draht hinter die Scheuerleiste der betroffenen Widerstandsnester. Draußen legt man die "CuDA" (Kupfer-Dopelader, auf Bundespost-Deutsch) dann einfach isoliert durchs Gebüsch hinein in den nächsten "Telekom-Gully", und schon geht normales T-DSL.

Es besteht kein Interesse der DTAG, das OPAL-Problem zu lösen. Die "Lösung" wird so weit wie möglich rausgezögert. Denn die OPAL-Gettos sind wie feuerrote Flecken auf einer Klimakarte, bloß daß der Grad der Rotfärbung hier nicht die Temperatur, sondern die Gewinnmarge anzeigt.

Praktischer Tip: wegziehen aus dem Getto in ein T-DSL-versorgtes Gebiet und dort den 3000er-Anschluß mit Fastpath buchen. So einfach kann T-DSL sein.

Peggy
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[2.2] peggy antwortet auf Ronnie
10.05.2005 01:33
bei mir geht seit neuestem wie es scheint dsl - hatte heute
den t-com service mal dran und der bestätigte mir, dass glasfaser (hab ich) nicht gleich 'kein dsl' heißen muss...
hat der mann ahnung oder was meint ihr?

Der Mann hat überhaupt keine Ahnung. DSL funktioniert mit Glasfaser definitiv NICHT. Gründe sind mangelndes wirtschaftliches Verwertungsinteresse aufgrund der fehlerhaften TAL-Miete der RegTP sowie daraus resultierend vollkommen mangelnde Innovationsbereitschaft für DSL via Glasfaser.

Im Prinzip könnte man mit Glasfaser Bandbreiten bis hoch zu 1 GBit/s und mehr erreichen, aber wenn das Verwertungsinteresse versperrt ist, geht es eben nicht. Außerdem leisten die OPAL-Kunden einen enormen Ergebnisbeitrag zum Reingewinn der Telekom, da sie zwangsläufig auf Analogmodem-Zugänge angewisen sind oder die doppelt teure IDSN-Kanalbündelung. Die Telekom wird ihre OPAL-Geldgrube so schnell nicht schließen.

In einigen Gebieten wird auf Kupferkabel zurückgerüstet, quasi um Aufstände in der Bevölkerung zu verhindern. Das sind aber auch nur Alibi-Zonen, denn DSL für Glasfaser ist auf absehbare Zeit NICHT GEPLANT und TECHNISCH NICHT REALISIERBAR.

Meine eindeutige Empfehlung: umziehen in ein DSL-versorgtes Gebiet, und bitte vorher schriftlich bestätigen lassen, daß dort T-DSL angeboten wird (sonst steht ein weiterer Umzug an).



ich stehe kurz vor der 'bestellung'...

Laß' es bleiben. Wenn Du "bestellst", zählst Du lediglich als Kennziffer in einem Protest-Kataster. Wenn der Unmut zu groß wird, besteht eine Chance, daß ab 2010 auf Kupfer zurückgerüstet werden könnte - vielleicht, vielleicht aber auch nicht.

Besser ist, Du bewegst Dich schnellstens aus dem OPAL-Getto weg. Mein Tip. Geh' dahin, wo die Sonne scheint, und versuche nicht, die Mondrückseite zu beleuchten, denn das ist vergeudete Energie und verschenkte Zeit.

Gruß

Peggy
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[2.2.1] bollebolle antwortet auf peggy
11.05.2005 14:30
Benutzer peggy schrieb:
Mein Tip. Geh' dahin, wo die Sonne scheint, und versuche nicht, die Mondrückseite zu beleuchten, denn das ist vergeudete Energie und verschenkte Zeit.

Da könnte es dann aber in den Sonnengebieten recht eng werden, und plötzlich wäre es da auch schattig, weil die Sonne nicht ausreicht. Was machen wir übrigens mit den dunkleren Zonen? Bewohner zwangsumsiedeln? Ach nee, wie Du vorher labertest, gibt's das ja heute nicht, nur in der DDR war das so (was ich bisher nicht wußte; obwohl von da kommend). Mir scheint der "freiwillige" Zwang ist eher heutzutage gegeben. Nur nicht wegen eines DSL-Anschlusses, der ist da nebensächlich.

Seltsame Ansichten herrschen hierzulande. Egoismus und scheinbarer Liberalismus zugunsten der Sonnenkönige.
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[2.2.2] Steffifee antwortet auf peggy
30.06.2005 23:15
Benutzer peggy schrieb:
Der Mann hat überhaupt keine Ahnung. DSL funktioniert mit Glasfaser definitiv NICHT.

Besser man fragt mal jemanden der sich damit auskennt. Hat peggy schon mal was von Optokopplern gehöhrt??? Oder weiss peggy wie das mit der Ankopplung der Glasfaser-LAN Netze in Unternehmen oder bei der T-Com selbst funktioniert??? Weiss peggy überhaupt, dass heut zu tage die Opto-IC's 64000 Farben (Kanäle) in einer einzigen Glasfaserader GLEICHZEITIG separieren (auswerten) kann, ähnlich den Sensor-IC's in den Digi-Cams, und das im Giga-Hz Bereich???

Von wegen High-Speed-Internet geht nich per Glasfaser. Das ist die größte Lüge der Telekom. Darauf angesprochen zerren die Telekom-Typen irgend welche vergessenen "hochkarätige Experten" in die öffentlichkeit und lassen sich von Ihnen gegen ein kleines Entgeld ihre Lügen bestätigen.

Übrigens sollte man bei der Frage nach ner schnellen Internetverbindung per Telefonanschluss nicht nach DSL fragen!!!
Denn die Telekom gibt dem "Kind" garantiert nen anderen Namen.

Ach ja übrins, wer bei sich einen DVD-Player/-Recorder stehen hat, der kann sich die Umsetzung von Glasfaser auf Kupfer schon mal im kleinen anschauhen. Denn da gibt es meist eine kleine unscheinbare Buchse, SPDIF genannt. Und das ist, ja genau, das ist ein Glasfaseranschluss für die Übertragung digitaler Audio Daten. Und jeder der sich mal mit diesem Theme befast hat weiss, das diese Daten eine Tranfergeschwindigkeit jenseits der aktuellen DSL-6000 Rate benötigen, um in Echtzeit wiedergegeben werden zu können, da sie im WAVE-Format vorliegen und nicht komprimiert als MP3 ö.ä..

Das einzige was die Telekom tun müsste, wäre der Einbau solcher Adäquaden Teile auf BEIDE Seiten eines jeden Glasfaserkabels, oder sprich INVESTIEREN. Doch das kostet Geld und schmälert den Reingewinn, da ja der Telekommunikationsmarkt liberalisiert wurde. Somit hat die Telekom die Kosten, und der unverschämte Kunde wechselt einfach zu einem günstigeren Mitbewerber. Und so was geht natürlich bei einer AG nicht.