Die Deutsche Telekom ist offensichtlich jedes Mittel recht, zusätzliches Geld zu machen, ohne dem Kunden einen Mehrwert zu bieten.
Es tut mir ja leid für Herrn Ricke, dass er einem Unternehmen vorstehen muss, welches lediglich in der Lage ist, seine Einnahmen überwiegend 'nur' über die Zurverfügungstellung von Infrastruktur zu generieren, und nicht über attraktive Inhalte. Das ist nun aber mal der Stand der Dinge, und diese Dienstleistung lässt sich die Telekom andererseits auch teuer bezahlen. Herr Ricke sollte nicht so tun, als wenn sich die Investitionen in die Netze nicht bezahlt machen würde, die Telekom ist kein gemeinnütziger Verein und die Bilanzgewinne bestätigen dies.
Neben den Kunden jetzt auch noch die Inhalteanbieter abzocken zu wollen, ist schlichtweg unverschämt. Ich erwarte als Kunde von einem Infrastrukturanbieter wie der Telekom, dass er mir eine bestimmte Leitungskapazität zu einem bestimmten Preis anbietet, und sonst gar nichts. Was über die Leitung läuft, geht den Provider zunächst schlichtweg nichts an.
Die Telekom versucht hier wieder, das Rad der Zeit zurückzudrehen und den entstehenden Massenmarkt, der auch die massenhafte Verteilung von Daten zu ständig sinkenden Kosten ermöglicht, auszubremsen.
Ich möchte ja nicht wieder Werbung für meinen Provider hier in Frankreich machen, zumal das dem deutschen Nutzer ja nichts bringt (siehe
https://www.teltarif.de/forum/s16325/33-...), aber es geht auch anders:
Free lädt hier jeglichen Fernsehsender, der dies möchte dazu ein sich zu melden, falls dieser sein Programm im Rahmen des Triple-Play über seine Infrastruktur verbreiten möchte. Free zahlt nichts, der Fernsehsender auch nicht. Letzterer gewinnt über diese Schiene an Reichweite, der Internetprovider macht sein Angebot attraktiver. Das nennt man einen Win-Win-Situation. Jeder hat etwas davon und das Konzept ist innovativ, also genau das Gegenteil von dem was die Telekom mal wieder vorhat.
Mein Provider hat erkannt, dass steigendes Datenvolumen und Geschwindigkeit alleine dem Kunden ab einer gewissen Grösse nichts mehr bringen, und man ständig innovativ sein muss um attraktiv zu bleiben. Davon abgesehen haben die beiden genannten Grössen die Tendenz, ständig billiger zu werden und somit weniger Gewinne für das Unternehmen zu generieren.
Die Telekom versucht das, was jedes Unternehmen mit monopolistischen Tendenzen versucht: man hält das Angebot knapp, d.h. Geschwindigkeit und Datenvolumen, und versucht dazu noch für einzelne Dienstleistungen, zu denen man selbst am besten nichts beiträgt, Extraeinnahmen zu erzielen.
Da die Regierung als wesentlicher Aktionär mit der Telekom unter einer Decke steckt, bleibt zu hoffen dass auf EU-Ebene massiv gegen dieses tendenziell verbraucherunfreundliche Verhalten interveniert wird.