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pervertierter Kapitalismus


22.04.2005 10:53 - Gestartet von lexus1234
Jeder BWL-Student lernt im ersten Semester das einmaleins einer Unternehmung, vor allem deren Ziel: Die Gewinnerzielung. Gutenberg läßt grüßen.

Im heutigen Umfeld der Aktiengesellschaften ist dieses Ziel vergessen worden, es geht nun nur noch um Gewinn-STEIGERUNG. Wollen wir nicht vergessen, daß auch Nokia -ohne daß je auch nur die Gefahr bestand, rote Zahlen zu schreiben- über 10000 Leute entlassen hat, um weiterhin Gewinn-STEIGERUNGEN vorweisen zu können. Vor 20 Jahren war ein Unternehmen noch erfolgreich, wenn es einen Gewinn verbuchen konnte. Heute ist das nicht mehr der Fall, wenn der Gewinn mal kleiner ist, als im Vorjahr oder gar Vorquartal.

In diesem Zusammenhang sehe ich diese Meldung über 'positive' Zahlen äußerst kritisch. Nokia-Insider wissen, daß diese Zahlen vor allem auf Kosten derer gehen, die diesen Reichtum erwirtschaften: Die Mitarbeiter. Weniger Personal, weniger Geld, längere Arbeitszeiten, schlechte Hotels bei Dienstreisen, lächerliche Gehaltserhöhungen, wegfallende Boni, wegfallende Fortbildungen, Wochenendarbeit und das ständige Damoklesschwert der Entlassung sind der Preis für diesen 'shareholder value'. Dieses Beispiel ist symptomatisch für das Verhalten der meisten Aktiengesellschaften im In- und Ausland.

Nein, das sind keine guten Zahlen.
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[1] Houseman antwortet auf lexus1234
21.07.2005 13:37
Muss ich Dir leider (leidvoll) zustimmen.

Warum Nokia noch immer zu den beliebtesten europäischen Arbeitgebern gehört ist mir unerklärlich.
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[2] Bodenseemann antwortet auf lexus1234
22.07.2005 05:48
Benutzer lexus1234 schrieb:
Jeder BWL-Student lernt im ersten Semester das einmaleins einer Unternehmung, vor allem deren Ziel: Die Gewinnerzielung. Gutenberg läßt grüßen.

Und nachdem der Student im ersten Semester gelernt hat, daß man Gewinne erziehlen kann, lernt er spätestens im zweiten Semester, daß das Ziel die maximierung ist.

Und an so mancher Uni sind die Studenten sogar so schnell, daß sie beides in einem Semester lernen.

Ansonsten gebe ich dir Recht mit deinem Posting.
Die Unternehmermoral ist mittlerweile %Freiwilligeselbstzensur%!


Im heutigen Umfeld der Aktiengesellschaften ist dieses Ziel vergessen worden, es geht nun nur noch um Gewinn-STEIGERUNG. Wollen wir nicht vergessen, daß auch Nokia -ohne daß je auch nur die Gefahr bestand, rote Zahlen zu schreiben- über 10000 Leute entlassen hat, um weiterhin Gewinn-STEIGERUNGEN vorweisen zu können. Vor 20 Jahren war ein Unternehmen noch erfolgreich, wenn es einen Gewinn verbuchen konnte. Heute ist das nicht mehr der Fall, wenn der Gewinn mal kleiner ist, als im Vorjahr oder gar Vorquartal.

In diesem Zusammenhang sehe ich diese Meldung über 'positive' Zahlen äußerst kritisch. Nokia-Insider wissen, daß diese Zahlen vor allem auf Kosten derer gehen, die diesen Reichtum erwirtschaften: Die Mitarbeiter. Weniger Personal, weniger Geld, längere Arbeitszeiten, schlechte Hotels bei Dienstreisen, lächerliche Gehaltserhöhungen, wegfallende Boni, wegfallende Fortbildungen, Wochenendarbeit und das ständige Damoklesschwert der Entlassung sind der Preis für diesen 'shareholder value'. Dieses Beispiel ist symptomatisch für das Verhalten der meisten Aktiengesellschaften im In- und Ausland.

Nein, das sind keine guten Zahlen.