Benutzer koelli schrieb:
Benutzer GKr schrieb:
Wenn wir nun also den sekundengenauen Call-by-Call Tarif senken, dann müssen wir zwangsläufig auch den entsprechenden Preselection-Tarif senken, damit der wieder der beste zu dieser Destination ist. Sonst fragt sich der Kunde, warum er sich preselecten lassen soll, wenn er denselben sekundengenauen Tarif auch beim Call-by-Call bekommt.
Das ist eine logische Überlegung und im Sinne der Preselection-Kunden. Leider scheinen nicht alle Anbieter so zu denken. Oder warum gibt es tariflich gesehen so gut wie keinen Unterschied zwischen Call-by-Call und Preselection bei Tele2? Und wenn man einmal CbC über die gemacht hat, wird man gleich angerufen und zu einer Preselection überredet. Wozu? Bringt doch absolut keinerlei Ersparnis.
Also ich möchte nicht als Oberlehrer dastehen.. Und schon gar nich einen Konkurrenten schlecht machen..
Ich sag's mal so:
Der Aufbau von Tarifmodellen, also den Hauptprodukten einer Telefongesellschaft, ist das Herzstück einer Vertriebsgesellschaft. Das muss alles passen - jedes Produkt für sich muss schlüssig sein. Vor allem aber muss das Gesamtpaket harmonisch aufeinander abgestimmt sein. Eine Kundenentscheidung muss logisch zur nächsten führen.
Wer sich heute bei uns für's Call-by-Call anmeldet, weil er eine Empfehlung von jemand bekommen hat und unsere Leitungsqualität, unsere Tarife und nicht zuletzt unseren Support ausprobieren will, muss nach einiger Zeit von selbst darauf kommen, dass wir gut genug für ihn sind UND dass wir für ihn noch besser sind, wenn er sich bei uns preselecten lässt.
Deshalb bieten wir den Anreiz der besten Tarife im Preselection-Tarifmodell.. übernehmen die 5,11 EUR der DTAG.. schenken dem Kunden bei Umstellung 50 Freiminuten als kleines Dankeschön.. nur so als Geste - denn was sind heutzutage schon 50 Freiminuten wert. Aber der Kunde honoriert das. Hoffen wir. Tatsächlich haben wir auch eine sehr geringe Fluktuation. Wer sich einmal über Comnet preselected, bleibt auch meist.
Fazit: Es gehört zu einem professionellen Vertrieb, das so aufzubauen.
PS: Im Übrigen binde ich mich grundsätzlich nicht an Firmen, die mich (als ehemaliger iHear-Telefonkunde) anrufen und mich fragen, warum ich denn schon so lange nicht mehr mit ihnen telefoniert habe. Was soll diese Big Brother-Überwachung?
Also: Telefon-Akquise halten wir für kontra-produktiv. Bewirkt das Gegenteil von dem, was wir erreichen wollen: Mehr Umsatz. Es gibt einen Lehrsatz: Es ist ca. siebenmal so einfach, den Umsatz eines bestehenden Kunden um 30% zu steigern, als einen Neukunden zu gewinnen.
Wir machen das, was Du bei Tele2 kritisierst, aber in ähnlicher Form auch - so wie, glaube ich, jede TK-Gesellschaft.
Ich werde hier manchmal gefragt, wieso ich soviel Zeit habe, hier in den Foren zu schreiben.
Neben der Akquisition von grösseren Firmenkunden - das läuft so auf der Schiene von Beziehungen, persönlichen Gesprächen über Familie, Sport, Freizeit etc. :-)
wälze ich tagtäglich unsere aktuellen Abrechnungsdaten. Analysiere, überlege mir neue Vertriebsmöglichkeiten.
Dazu gehört ganz klar auch:
Telefoniert ein Kunde länger als X Tage nicht über uns, bekommt er eine persönlich gehaltene Email mit der Frage, was wir falsch gemacht haben, dass er nicht mehr Comnet nutzt.
Jeder Kunden-EVN wird während des Rechnungslaufes analysiert, seine häufigste Auslandsdestination wird festgestellt und auf das Deckblatt der Rechnung steht u.a.:
"Wussten Sie, dass unser Call-by-Call für's Handy-Tarif nach Y bei 0,33 ct./min. liegt?" Wobei Y dann halt für seine häufigste Festnetz-Destination steht.
Will sagen:
Alles ist Sales:
Neu-Akquisition
Hotline-Support
Reklamationswesen
Rechnungswesen
Alle diese Bereiche müssen vertriebsorientiert denken und handeln. Es geht immer nur um Profit-Maximierung. Das ist nur scheinbar ein Widerspruch zum "Alles wird gut". Die Billich-Anbieter sind der Meinung, am Support sparen zu müssen, um mehr zu verdienen. Wir sind der Meinung, den Support auszubauen und "Alles wird gut" Realität werden zu lassen - für den Kunden und dadurch letztendlich auch für uns. Aber unsere Motivation ist weniger idealistisch als vielmehr Methode. (Wobei mir gefällt, dass meine private Einstellung mit dieser Vertriebsmethode übereinstimmt :-)
Aber letztendlich gilt: Das ist der richtige Weg.
Was ich persönlich für falsch halte, ist halt die Auswertungen der Rechnungsdaten einem Callcenter zur Kalt-Akquise via Telefon zu überlassen. Das schade nur - sieht man an Deiner Reaktion.
GKr