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das war bei teltarif schon im Jahr 2000 zu erfahren !


04.11.2004 15:23 - Gestartet von Menschmeier
Dieser Meinung war ich schon vor 4 Jahren, als alle noch dachten, UMTS werde DER Wachstumsmotor der Branche. Als ich im Januar 2001 in Büdelsdorf zur Pressekonferenz war, um die "erste UMTS-Funkzelle" 'zu bewundern', war ich der einzige, der kritische Fragen stellte. Ich erinnere mich auch noch gut an die Diskussion mit einem Geschäftsführer einer MobilCom-Tochterfirma auf der Heimfahrt. Heute ist er nicht mehr Geschäftsführer... - aber ich bin ja auch kein Teltarif-Redakteur mehr.

Im Jahr 2000 hatte ich bei Teltarif eine UMTS-Umfrage gestartet. Die Ergebnisse sind besonders aus heutiger Sicht sehr interessant. Vielleicht hätten die "Wirtschaftsfors­chungsinstitute" sowas damals selbst machen sollen!
https://www.teltarif.de/arch/2000/kw52/...

Ich zitiere mich mal:
"UMTS wird als Verbesserung empfunden, jedoch kaum genutzt werden

Fazit: Wenn man voraussetzt, dass der durchschnittliche Nutzer in der Regel auch über einen Festnetzanschluss verfügt, welcher bei ISDN schon etwa 50 Mark allein an Grundgebühr kostet, bleibt da kaum noch etwas für mobiles Telefonieren übrig. Die UMTS-Netzbetreiber werden also große Probleme haben, dem Kunden für die neuen Dienstleistungen wesentlich mehr Geld aus der Tasche zu locken als bisher, wie Sie im zweiten Teil unserer Umfrage nachlesen können. Nach einer Prognose müssten die Netzbetreiber monatlich 100-160 Mark pro UMTS-Kunden einnehmen, um wegen der hohen Lizenzkosten von fast 100 Milliarden Mark rentabel zu sein. Ohne Anwendungen, welche die Nutzer wirklich überzeugt und ihnen einen Mehrwert verspricht, wird dies jedoch kaum erzielbar sein."

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[1] CoLa antwortet auf Menschmeier
04.11.2004 15:53
Dazu muss man noch sagen, daß die allgemeinen Grundgebühren für Festnetzanschlüße sogar noch gestiegen sind-was das ganze in noch düsterem Licht erscheinen lässt...

Also, meine persönliche Prognose ist ja, daß dieser sogenannte "ARPU" im besten aller Fälle stagniert, im Wahrscheinlichsten aller Fälle um 5-10 Euro fällt und im schlechtesten aller Fälle um bis zu 20 Euro fällt.

Letzteres ist dann wahrscheinlich, wenn im Prepaidsektor vernünftige Minutengebühren auftauchen sollten-also ähnlich wie die neuen Tschibo Tarife, allerdings dann wirklich günstig und konkurrenzfähig zum Festnetz.

Wenigtelefonierer würden denke ich das Festnetz sofort abmelden, wenn im Prepaidbereich nationale Gespräche (Festnetz und Mobilnetze national) für um die 1-4Cent bei minutengenauer Abrechnung angeboten werden würden. Die Ersparnis der Festnetzgrundgebühr würde den Schritt dann erzwingen.

Kommt dies nicht, dann denke ich werden eher die Mobilfunkvertäge gekündigt werden.

Also alles in allem geht der Trend wohl zurück zur Prepaid, allerdings mit reduziertem Gesprächsaufkommen, sofern die Preise so bleiben, wie sie leider sind.
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[1.1] Menschmeier antwortet auf CoLa
05.11.2004 20:39
Benutzer CoLa schrieb:
Dazu muss man noch sagen, daß die allgemeinen Grundgebühren für Festnetzanschlüße sogar noch gestiegen sind-was das ganze in noch düsterem Licht erscheinen lässt...

Also, meine persönliche Prognose ist ja, daß dieser sogenannte 'ARPU' im besten aller Fälle stagniert, im Wahrscheinlichsten aller Fälle um 5-10 Euro fällt und im schlechtesten aller Fälle um bis zu 20 Euro fällt.

Das glaube ich nicht. 25 minus 20 wären ja nur 5 Euro.

Letzteres ist dann wahrscheinlich, wenn im Prepaidsektor vernünftige Minutengebühren auftauchen sollten-also ähnlich wie die neuen Tschibo Tarife, allerdings dann wirklich günstig und konkurrenzfähig zum Festnetz.

Die Tchibo-Tarife sind nicht günstig, nur übersichtlich.

Wenigtelefonierer würden denke ich das Festnetz sofort abmelden, wenn im Prepaidbereich nationale Gespräche (Festnetz und Mobilnetze national) für um die 1-4Cent bei minutengenauer Abrechnung angeboten werden würden.

Das gibt es bei E+ (3 ct. mit Laufzeitverträgen). Aber solange der Teilnehmer selbst nur über seine Handynummer sehr teuer für andere erreichbar ist, ist das Handy keine Alternative. Und 0180, 0700, 01212... usw. sind vom Handy ja unbezahlbar.
Was Du willst ist eine landesweite Homezone mit Festnetznummer. Die wird es in den nächsten Jahren definitiv nicht geben.
1. weil die Netze diese Kapazität nicht haben
2. weil die Netzbetreiber nicht genug verdienen
3. weil die Netzbetreiber ihr quasi-Kartell nicht gefährden

Die Ersparnis der Festnetzgrundgebühr würde den Schritt dann erzwingen.

Kommt dies nicht, dann denke ich werden eher die Mobilfunkvertäge gekündigt werden.

Nein, es wird einfach weniger telefoniert. Anschlüsse werden erst gekündigt, wenn DSL (und VoIP) entkoppelt, also ohne Telefonanschluß günstig angeboten werden. Wenn dann ein Anbieter 'günstige Tchibo-Tarife' anböte, würden viele Festnetzanschlüsse gekündigt. Vorher nicht. Oder, wie gesagt, bei bundesweiter Homezone.

Also alles in allem geht der Trend wohl zurück zur Prepaid, allerdings mit reduziertem Gesprächsaufkommen, sofern die
Preise so bleiben, wie sie leider sind.
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[1.1.1] andy 200 antwortet auf Menschmeier
05.11.2004 21:07


Also alles in allem geht der Trend wohl zurück zur Prepaid, allerdings mit reduziertem Gesprächsaufkommen, sofern die Preise so bleiben, wie sie leider sind.


Also, die Diskussion um Festnetzersatz finde ich totaler Quatsch (mit Soße)
Mobilfunk ist dazu da um Unterwegs erreichbar zu sein und um Unterwegs auch Kontakt aufzunehmen zu können.
Zuhause würde ich mir diese Strahlendose doch nicht den ganzen Tag hinstellen.
Falls man sich beides nicht Leisten kann sollte man eher aufs Handy verzichten - den die Leute kapieren schnell wenn sich jemand nur anrufen lässt (um zu sparen)und diese Anrufe ganz schön teuer sind.
Dauertelefonierer (mit dem Handy) sollten sich eh nicht über die Tarife aufregen - eher überlegen ob man diese Gespräche nicht aufs Festnetz verlagert oder sie ein bisschen einschränkt.
Gruß