Umkehrschluss. Wir lassen Hunger in Deutschland wieder zu...
Es geht wohl nicht anders.
Gerade habe ich auch Deinen anderen großen Beitrag gelesen und wollte darauf schon antworten. Schließlich finde ich die Diskussion mit Dir durchaus interessant. Doch überlege ich gerade, ob es Sinn macht, auf die anderen Argumente in dem anderen Beitrag wirklich zu antworten.
Durch Deine obige Aussage ist mir klar, dass Du nicht für eine SOZIALE Marktwirtschaft kämpfen willst. Natürlich möchte ich auch dagegenwirken, dass SOZIALSCHMAROTZER hier auf Staatskosten sich wirklich in eine "soziale Hangematte" legen, obwohl sie durchaus in der Lage wären, für sich selbst zu sorgen.
Doch wird es immer Menschen geben, die der Leistungsgesellschaft nicht nachkommen KÖNNEN. Hier ist es Aufgabe des Staates, ihn eben nicht hungern zu lassen.
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und nun antworte ich doch noch auf den anderen Beitrag - weil es mich durchaus interessiert, ob wir beide hier am "kleinen Forumstisch" doch noch zu Kompromissen finden...
Wie sollen wir von unseren sog. Volksvertretern erwarten, dass sie Lösungen finden, wenn z. B. ich jetzt einfach den Thread hier verlasse. So kann man ja nicht weiterkommen.
Nun zitiere ich also alles aus dem anderen Beitrag hierein, um endlich nicht mehr zweigleisig hier diskutieren zu müssen.
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Ich unterstelle mal, dass Du mit "der große Teil" Recht hast.
Vielen Dank! Aber es geht mir nicht um das rechthaben.
Mit der "Unterstellung" wollte ich Deine Aussage einfach nur für unser Gespräch für "richtig" erklären obwohl ich ja ansonsten nicht dieser Meinung bin. Auf Basis dessen, wollte ich dann eben weiter reden...
Dennoch gibt es da Leute, die arbeiten wollen. Und um diese hat sich der Sachbearbeiter gefälligst zu kümmern.
Sicher, sofern er keine utopischen Ansprüche an seine Arbeit stellt. Die Zeiten haben sich nunmal geändert. Man kann kaum einen Arbeitslosen vermitteln, der utopische Gehaltsvorstellungen hat, aber in seiner Vita nichts vorweisen kann.
Dann gibt auch ein Sachbearbeiter auf.
Auch hier pauschalierst Du wieder. Ich rede von Arbeitswilligen, die durchaus realistische Gehaltsvorstellungen haben.
Dann soll er sich doch auf die konzentrieren, die wollen! Aber
auch das geschieht ja nicht.
Ich kann dir nicht sagen was da schief läuft, oder ob da überhaupt was schief läuft.
Da läuft sehr viel schief. Wir suchen in unserem Betrieb immer wieder Mitarbeiter-/innen. Wir fragen hierzu auch das Arbeitsamt an. Doch selbst wie Du auch schon hier meintest, dass es so ist, dass die Arbeitsagenturen keine geeigneten Bewerber zur Verfügung haben - so erwarte ich von diesen Arbeitsagenturen aber eine schnelle Bearbeitung meiner Anfrage auf einen geeigneten Bewerber. Hier müsste ja dann zumindest die Aussage kommen, dass kein geeigneter "Kunde" zur Verfügung steht. Doch die Arbeitsagentur rührt sich einfach nicht!!!!!
Aber man sollte sich sowieso nie auf eine Säule stützen.
Das tun wir sowohl als Arbeitgeber nicht - als auch ich als Arbeitnehmer nicht. Doch auf die eine von den vielen Säulen - eben nämlich der Arbeitsagentur muss nochmal Verlass sein - sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitssuchenden.
Du argumentierst immer mit den vielen Steuergeldern. Ich behaupte, wenn die Arbeitsagentur sich nicht mehr den Stempel der "Arbeitsvermittlungsagentur" aufdrücken würde sondern nur noch die Arbeitslosen verwalten würde (In der Praxis tut sie tatsächlich nicht mehr) - dann könnte man die Verwaltung der Arbeitsagentur dermaßen entschlacken, dass viele der heutigen Mitarbeiter der Arbeitsagentur selbst Kunden in ihrer "alten Firma" würden!!!
Glaube mir! Es gibt sie - die Arbeitslosen, die arbeiten wollen!
Das streite ich auch nicht ab. Und mittlerweile wird auch verstärkt nach den älteren Semestern gesucht. Eben aus Gründen der Erfahrung und weil Ältere doch in ihrer Arbeitsweise stetig und beständig sind. Ganz zu Schweigen von den Erfahrungen des Älteren.
Einem Arbeitgeber nützt eine junge Crew nichts, wenn die rechte Hand nicht weiß was die linke Hand machen soll. Man hat festgestellt, das eine durchwachsene Altersgruppe am Besten ist.
Soweit hast Du recht.
Ich will damit sagen, niemand ist chancenlos. Selbst ältere Arbeitslose nicht.
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Nachwievor sind die freien Stellen aber letztlich doch für die jüngere Generation vorgesehen. Ältere sind sehr oft je nach Branche und Region chancenlos!!!
Man kann sich ja einen eigenen Hausstand organisieren. Somit wäre es keine Bedarfsgemeinschaft mehr.
Das ist aber jetzt wohl nicht Dein Ernst???? Du verlangst, dass man sich trennt, um dann noch zusätzlich Miete vom "Steuerzahler" zu bekommen??
Ich verlange? Wo steht das?
Man kann die Möglichkeiten ausnutzen die einem zur Verfügung stehen.
Man kann die Möglichkeiten ausnutzen, die einem zur Verfügung stehen. Man ist also selbst seines Glückes Schmied. - Das ist nichts anderes, als Du selbst verlangst, dass man eben auch die Möglichkeiten ausnutzt! Hierdurch werden jedoch wieder einmal total unnötig viele Steuergelder verbraten, weil hier Mieten gezahlt werden müssen, die bei einer Bedarfsgemeinschaft erst gar nicht anfallen.
Ich verlange hingegen, dass bei Bedarfsgemeinschaften der arbeitslose kostenlos in die Familienmitversicherung der gesetzlichen Krankenkassen kommt!!!
Warum? Arbeitslose sind doch versichert?
ALG I und ALG II - Empfänger sind versichert. Ich rede aber von denen, die eben weder Anspruch auf ALG I und ALG II haben, weil sie z. B. in einer Bedarfsgemeinschaft leben. Um hier also wieder krankenversichert sein zu können, muss man in der Tat sich von seinem Lebenspartner trennen, eine andere Wohnung beziehen, sich diese dann vom Staat bezahlen lassen, den Regelsatz von 345 Euro kassieren.
Käme den Steuerzahler da nicht eine kostenlose Mitversicherung beim Lebenspartner, die ja zur Bedarfsgemeinschaft gehört, billiger - und man könnte sich die ganzen Kontrollen sparen, wo man herausfinden muss, ob Leute zwar lt. Papier getrennt wohnen aber trotzdem noch zusammensind. Auch diese Kontrolleure müssen übrigens vom Steuerzahler bezahlt werden.
Momentan pickt sich hier der Staat nämlich die Rosinen raus.
Einseits bekommt ein nicht Arbeitslosengeldberechtigter auch kein ALG II, weil sein Partner ja zuviel verdient und dann soll der Partner auch noch die Krankenversicherung mitzahlen.
Hier wird mit zweierlei Maß gemessen!
Das ist bei den Privatversicherungen schon immer so gehandhabt worden. Warum soll man Gesetzliche besser behandeln?
Weil gesetzlich Versicherte in Zeiten, in denen sie sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren, selbst Beiträge für die Solidargemeinschaft bezahlt haben. Und nun stünde ihnen eigentlich auch das Recht zu, selbst aus der Solidargemeinschaft krankenversichert zu werden.
Aber die gesetzliche KV ist nicht so mein Metier. Da gebe ich zu nicht mitreden zu können.
Aber genau hier liegt das Problem. Man zahlt als Arbeitnehmer Pflichtbeiträge in die Sozialversicherung und finanziert die Mitversicherung anderer Familien mit. Wird aber aus der Krankenkasse ausgeschlossen, weil man ja keine Beschäftigung mehr hat, kein ALG I + II bekommt - obwohl man mit einem Lebenspartner (Bedarfsgemeinschaft) zusammenlebt, bei dem man familienversichert sein könnte. Doch das lässt der Staat nicht zu. Das ist UNGERECHT!
Aber ich wäre noch nicht mal auf die Idee gekommen irgendwelche Gelder zu beantragen.
Du hattest Anspruch auf ALG I und hast es nicht in Anspruch genommen? Du hast doch selbst in die Versicherung einbezahlt. Also hättest Du Dir nur das geholt, was Du Dir selbst durch Versicherungsbeiträge erwirtschaftet hast! Tut mir leid - das ist falscher Stolz!
Was Lebensversicherungen betrifft, so habe ich nur Risikolebensvericherungen für die lieben Angehörigen. Einer Kapitallebensvericherung ist abzuraten. Nein ich investiere meine Versorgung in Immobilien.
Ach so, jetzt verstehe ich. Nun, natürlich ist das ein bitteres Brot wenn jemanden so etwas widerfährt. Aber aus dem anderen Aspekt heraus kannst du von keinem Steuerzahler verlangen, daß er für den "Schadenfall" des Arbeitslosen mit Geldern aufkommen muß, der Arbeitslose aber seine Ersparnisse behalten kann. So geht es ja nun auch nicht. Oder?
Schön. Dann müsstest Du im Ernstfall Deine Immobilien verschleudern. Auch wenn Du vielleicht zur Zeit gar nicht genug dafür kriegen würdest oder noch schlimmer - sich keine Käufer für Deine Immobilien finden würden...
Es ist traurig aber wahr. Heute kann man einem 18-jährigen, der
voraussichtlich nie etwas erben wird, nur raten, alles auf den Kopf zu hauen. Denn heutzutage ohne Arbeitslosigkeit in die Rente zu gehen, ist doch auch nur noch eine Träumerei.
Absolut. Das täte unserer Wirtschaft sogar sehr gut!
Das ist ja das Dilemma. Wir sollen vorsorgen und Geld ausgeben. Soviel Geld ist aber auch nicht da! (um hiermit auf das untengeschriebene zurückzukommen, wo Du die Frage stellst - wer soll das bezahlen?)
Lieber jetzt gut leben und nichts vorsorgen. Dann muss einen
Papa Staat nämlich im Alter durchfüttern.
Er muß nicht und er wird nicht. Weil er nicht kann. Es wird ein paar Euro Mindestrente geben, die auf dem Niveau des halbierten Regelsatzes von Hartz IV sein wird. Also gerade genug um sich mit Grundnahrungsmitteln zu ernähren. Für alles andere hat der Staat kein Geld, da auch immer weniger in die Staatskassen einfliesst. Wer soll es denn bezahlen?
Also die HÄLFTE Rente, von dem, was man vielleicht vorher an Hartz IV bekommen hat?
Ich hoffe, dass war jetzt einigermaßen verständlich!
Ja absolut. Nur liegst du etwas schief mit den Ansichten. Schief deshalb, weil du vergessen hast dass immer weniger Menschen in den Staatstopf einzahlen.
Also wird dein Wunsch nie in Erfüllung gehen.
Aussehen wird es so:
- Halbierter Regelsatz
- KV nur die absolute Mindestversorgung. Alles andere muß extra bezahlt werden. (so ist es ja fast schon heute)
- Mindestrente entsprechend dem halbierten Regelsatz. Für alles andere musst du selbst vorsorgen.
Und wie und wovon und warum überhaupt vorsorgen? Wenn ich als 18-Jähriger diesen Beitrag hier gelesen habe, wo Du schriebst, dass ich alles auf den Kopf hauen soll, weil es "unserer Wirtschaft ja so gut täte"
- Um das für den Einzelnen auch im Alter bezahlbar zu machen, wird die Grenze des Arbeitsalters aufgehoben.
Somit ist gewährleistet, dass man auch im Alter noch zu Einkünften kommt.
Die Regel ist ja auch, dass 98% der 60-jährigen noch voll arbeitstauglich sind... - Sorry, aber hier muss ich dreimal laut lachen.
Und! Jeder weiß heute schon das die goldenen Zeiten vorbei sind. Jeder hat heute die Möglichkeit etwas für sich zu tun.
Das stimmt nicht!!! Du vergisst, dass mit den Arbeitgeberanteilen zur Sozialversicherung über 40 % des Bruttoeinkommens der sozialversicherungspflichtig abhängig Beschäfigten JEDEN MONAT WEG IST - und daher nicht in dem Maße vorgesorgt werden kann, wie Du es anscheinend ja doch einem 18-jährigen raten würdest...
Du versuchst eine etwaige Arbeitslosigkeit abzusichern. Das wird in Zukunft einfach nicht möglich sein.
Doch. Das muss möglich sein! Eine soziale Marktwirtschaft ist einer Freien vorzuziehen und auch bezahlbar. Solidarleistungen müssen jedoch auch solidarisch bezahlt werden. Und das heißt: alle Versicherungsfremden Leistungen aus den Kassen raus und alle über Steuern finanzieren!!
Du erwartest nicht im ernst eine Antwort auf deine letzten Satz: "Wäre es da nicht besser, man würde ihn bis zur Rente mit ALG II unterstützen und er hätte dann später noch seine private Altersvorsorge?"
Da entgene ich dir: "Wäre es nicht besser wenn sich die Leute mal auf den Hosenboden setzen und was tun?"
Und was sollen sie tun, wenn sie wirklich keine Arbeit mehr finden? Und wie sollen sie vorsorgen, wenn sie Arbeit haben?
Sollen sie alle wie Du in Immobilien investieren?? Das wäre schade für Dich! Dann hat nämlich jeder mit 65 mind. 2 Häuser, wovon er nur eins bewohnen kann und für das andere keine Mieter findet, weil die inzwischen selbst schon ein Haus für sich gekauft haben und ein weiteres ja bauen für eine Altersversorgung, in dessen Haus sie ebenfalls wieder keine Mieter rein kriegen, weil dieser ja wieder selbst ein Haus bauen usw. usw.
Deine Immobilien werden also immer weniger Wert. Von Rendite will ich gar nicht erst reden.
Man hilft sich immer am besten selbst. Das ist wirklich so.
Das ist richtig. Daher sollte die Arbeitsagentur auch zugeben, dass sie keine Stellen vermitteln kann und will. Siehe oben: nur noch Verwaltung von Arbeitslosen.
Wenn du genug Lebensille hast, wirst du dir selbst helfen.
Der Wille allein reicht nicht. Meine Mutter wollte auch noch leben - sie starb trotzdem an einer schweren Krankheit.
Hast du ihn nicht..... dann sieht es schlecht aus für dich.
Nein - spätestens dann bin sogar "ein Mensch wie ich" demotiviert! Und das will schon was heißen!
Warum? Du hast doch noch genügend Möglichkeiten. Nur die Möglichkeit sich zu Hause vor den Fernseher zu setzen und Babsi Salesch anzusehen, wird die schlechteste Wahl sein.
Ich werde nicht müde zu sagen, dass vielleicht auch mal für mich der Zeitpunkt kommt, an dem ich nicht mehr weiter weiß und sich trotz anstrengender Mühe keine Perspektiven mehr für mich vorhanden sind.
Telly