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Einfach nur peinlich


27.05.2003 08:48 - Gestartet von Devil_MC
Benutzer CyberAndi schrieb:
--Eigentlich viel Richtiges weggeschnitten--
Nationalstolz überlassen wir lieber den anderen. Viva Amerika.

Hmmm...Viva, lat. "Es lebe"....Wie war das mit den viel zu häufig benutzten Fremdworten ???

(Achtung, englische Abkürzung:) SCNR,

Derek
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[] mibs antwortet auf
27.05.2003 08:50
... ist auch die Wortwahl in Deinem Beitrag, sowie die Tatsache, sich über Anglizismen zu beschweren und dabei den Spitznamen (hier deutsch und nicht wie wohl sonst üblich nickname)CyberAndi zu führen!

Grüße
Michael
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[] ...peinlich ?...so isses aber...
ONU antwortet auf
27.05.2003 09:40
Wer in der TK-Branche arbeitet wird mir englischen
Ausdrücken überhäuft - Man gewöhnt sich dran. Das
Wort Portfolio ist zwischenzeitlich gängige Business-
(Gesachäfts-) Sprache... Im Grunde hast du allerdings
recht, da es scheinbar als schick gilt mit englischen
Begriffen in der deutschen (Geschäfts-)Sprache zu reden.
z.B. "Business Case" "Roll out" "Break even" "EBITA"
"patchen" "Workflow" etc. etc. sind Worte die ich täglich
hören muss, die aber genauso in deutscher Sprache
an den Mann oder Frau gebracht werden können...

Gruß

ONU
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[1] ksmichel antwortet auf ONU
27.05.2003 10:23
Wenn mir jemand in solcher Marketing-Sprache kommt, dann weiß ich, dass er lügt.

ksmichel
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[1.1] ...peinlich ?...so isses aber...
ONU antwortet auf ksmichel
27.05.2003 15:01
...dann musst du davon ausgehen das in allen
Branchen in den Geschäftsetagen gelogen wird
das sich die Balken biegen...Dies entbehrt
sicherlich nicht eine gewisse Ironie, denn
oftmals wirst du mit der Aussage recht haben :-)

Gruß

ONU
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[] Pilsfreund antwortet auf
27.05.2003 10:55
Boah ich könnte kotzen über soviel widerliches krampfhaftes Engleutsch. Aber es muss ja alles cool wirken.
Erstens mal heisst das Denglisch.
Zweitens isses halt einfach wurscht. Der Ausdruck Portfolio ist mittlerweile durchaus im Deutschen gebraeuchlich. Es war von jeher so, dass sich Sprachen durch Einfluesse aus anderen Sprachen weiterentwickeln. In der heutigen Zeit geschieht das zugegeben schneller, was jedoch aufgrund der Telekommunikatio­nsmoeglichkeiten und Mobilitaet der Menschen nicht verwundert.

Frag mich warum wir überhaupt noch die Deutsche Sprache verwenden, könnten doch gleich Englisch als Amtssprache einführen - dann wäre Deutschland noch cooler.
Das hat weniger mit Coolness als vielmehr mit Pragmatismus zu tun. Englisch macht vieles im alltaeglichen Leben leichter. Wenn Du Dich gleichzeitig mit einem Franzosen, einem Spanier und einem Inder unterhalten musst, dann wird da eben englisch gesprochen, weil das einfach der kleinste gemeinsame Nenner ist.

Nationalstolz überlassen wir lieber den anderen. Viva Amerika.
Das koennen wir gerne machen. Fuer mich ist dieser Ausdruck nicht sehr positiv behaftet.
Das fuehrt dann zu so absurden Auswuechsen wie in der franzoesischen Sprache, wo man fuer jeden Begriff einen franzoesischen sucht. In jeder Sprache heisst Software Software. Nur im Franzoesischen nicht, da muss das dann ja logiciel heissen. Und was ist ein ordinateur ?


In diesem Sinne...


Gruss,
Pilsfreund
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[1] tirol1 antwortet auf Pilsfreund
27.05.2003 12:53
Benutzer Pilsfreund schrieb:
Nationalstolz überlassen wir lieber den anderen. Viva Amerika.
Das koennen wir gerne machen. Fuer mich ist dieser Ausdruck nicht sehr positiv behaftet.

Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters.Wenn Du bei diesem Wort gleich an Springerstiefel denkst, dann liegt das vielleicht an Dir?

Das fuehrt dann zu so absurden Auswuechsen wie in der franzoesischen Sprache, wo man fuer jeden Begriff einen franzoesischen sucht. In jeder Sprache heisst Software Software. Nur im Franzoesischen nicht, da muss das dann ja logiciel heissen. Und was ist ein ordinateur ?

Was Du als absurd bezeichnest ist aber in Frankreich voll akzeptiert, sonst würde ja niemand diese Ausdrücke verwenden und sie wären schenller weg als sie erfunden sind. Ich halte es schon für eine ziemliche Anmaßung, den Franzosen den Gebrauch ihrer eigenen Sprache vorzuschreiben. Immerhin sind sie konsequent: beim 'European Song Contest' (hieß das früher nicht mal Grand Prix d'Eurovision de la chanson'?) waren Sie und die Belgier die einzigen, die Ihre Punkte in Französisch abgegeben haben. Respekt! Wir würden und das doch noch nicht mal trauen, weil dann die amerikanischen Freunde vielleicht wieder böse sind und die sind doch eh noch sauer wegen dem Irak-Krieg und da müsssen wir doch jetzt erst mal wieder ganz ganz lieb sein ;-)
Gruß
Michael
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[1.1] Pilsfreund antwortet auf tirol1
27.05.2003 19:45
Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters.Wenn Du bei diesem Wort gleich an Springerstiefel denkst, dann liegt das vielleicht an Dir?
Nein, an Springerstiefel denke ich dabei nicht. Ich finde es nicht nur bei Deutschen unpassend. Mir gefaellt das auch bei Franzosen, Briten oder Amerikanern nicht. Gerade bei Franzosen und Amerikanern rueckt das ganze schon eher ins "peinliche" ab.

Was Du als absurd bezeichnest ist aber in Frankreich voll akzeptiert, sonst würde ja niemand diese Ausdrücke verwenden und sie wären schenller weg als sie erfunden sind.
Das liegt wohl auch im, sagen wir einmal, besonderen nationalen Selbstverstaendnis Frankreichs begruendet.

Ich halte es schon für eine ziemliche Anmaßung, den Franzosen den Gebrauch ihrer eigenen Sprache vorzuschreiben.
Ich will hier niemandem etwas vorschreiben. Ich habe Franzoesisch nur als krasses Gegenbeispiel zur "Verfremdung" unserer Sprache genannt.

Immerhin sind sie konsequent:
Naja, bloss weil jemand etwas konsequent falsch macht, wird es dadurch nicht richtig. Wobei ich mir durchaus bewusst bin, dass "falsch" hier nicht das richtige Wort ist.

beim 'European Song Contest' (hieß das früher nicht mal Grand Prix d'Eurovision de la chanson'?) waren Sie und die Belgier die einzigen, die Ihre Punkte in Französisch abgegeben haben.
Gerade Belgien taugt aus bekannten Gruenden nicht als Beispiel fuer die Emanzipation eines Landes in Bezug auf seine Sprache. Gerade fuer dieses Land waere es vielleicht sinnvoller seine Stimme in Englisch abzugeben.


Respekt! Wir würden und das doch noch nicht mal trauen, weil dann die amerikanischen Freunde vielleicht wieder böse sind und die sind doch eh noch sauer wegen dem Irak-Krieg und da müsssen wir doch jetzt erst mal wieder ganz ganz lieb sein
Ich glaube nicht, dass in Amerika auch nur einer weiss, was das fuer eine Veranstaltung ist. Und was Deutschland macht, interessiert dort noch viel weniger Leute :)


Gruss,
Pilsfreund
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[1.1.1] tirol1 antwortet auf Pilsfreund
28.05.2003 07:13
Benutzer Pilsfreund schrieb:
Naja, bloss weil jemand etwas konsequent falsch macht, wird es dadurch nicht richtig. Wobei ich mir durchaus bewusst bin, dass 'falsch' hier nicht das richtige Wort ist.

Dass 'falsch' das falsche Wort ist, meine ich aber auch!!!

Gerade Belgien taugt aus bekannten Gruenden nicht als Beispiel fuer die Emanzipation eines Landes in Bezug auf seine Sprache. Gerade fuer dieses Land waere es vielleicht sinnvoller seine Stimme in Englisch abzugeben.

Kapier' ich nicht. Vielleicht hätten sie Flämisch sprechen sollen.

Ich glaube nicht, dass in Amerika auch nur einer weiss, was das fuer eine Veranstaltung ist. Und was Deutschland macht, interessiert dort noch viel weniger Leute :)

Richtig, solange blinder Gehorsam geleistet wird, gebe ich Dir recht, aber wehe...

Nochmal zum Thema:
Das mit dem 'European Song Contest' war ja nur ein Beispiel für die immer weiter fortschreitende 'Englisierung'/'Amerikanisierung' unserer Kultur. Plötzlich hat dat Dingen einen anderen Namen, alle singen englisch, geben ihre Punkte in Englisch ab usw. Früher war das Ganze zwar gesanglich nicht besser als heute, aber man hat zumindest die einzelnen Kulturen erkennen können. Mittlerweile gibt es doch nur noch Einheitsbrei. Ich bin davon überzeugt, dass man 80% der Lieder allein vom Sehen und Hören nicht geographisch zuordnen könnte - abgesehen vielleicht vom österreichischen Beitrag ;-) Und genau das nervt mich: wir verlieren nach und nach unsere eigene kulturelle Vielfalt in Europa und die Sprache ist ein ganz wichtiger Teil davon.
Schade eigentlich!
Gruß
Michael
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[1.1.1.1] Pilsfreund antwortet auf tirol1
28.05.2003 10:01
Naja, bloss weil jemand etwas konsequent falsch macht, wird es dadurch nicht richtig. Wobei ich mir durchaus bewusst bin, dass 'falsch' hier nicht das richtige Wort ist.
Dass 'falsch' das falsche Wort ist, meine ich aber auch!!!
Hab ich ja auch so geschrieben :) ! Was ich damit sagen wollte, war eigentlich nur, dass es nicht unbedingt positiv sein muss etwas konsequent zu betreiben. Jemand der konsequent betrunken Auto faehrt hat ja offensichtlich auch einen an der Waffel :)


Gerade Belgien taugt aus bekannten Gruenden nicht als Beispiel fuer die Emanzipation eines Landes in Bezug auf seine Sprache. Gerade fuer dieses Land waere es vielleicht sinnvoller seine Stimme in Englisch abzugeben.
Kapier' ich nicht. Vielleicht hätten sie Flämisch sprechen sollen.
Auch das ist dann wieder fuer 50% der Bevoelkerung nicht die Muttersprache. Englisch halte ich in solchen Faellen fuer sehr geeignet, weil es eben der kleinste Nenner ist. So gut wie jeder spricht Englisch. Von den Franzosen vielleicht mal abgesehen...


Nochmal zum Thema: Das mit dem 'European Song Contest' war ja nur ein Beispiel für die immer weiter fortschreitende 'Englisierung'/'Amerikanisierung' unserer Kultur. Plötzlich hat dat Dingen einen anderen Namen, alle singen englisch, geben ihre Punkte in Englisch ab usw.
Das scheint mir aber gerade fuer eine europaeische Veranstaltung durchaus sinnvoll.

Und genau das nervt mich: wir verlieren nach und nach unsere eigene kulturelle Vielfalt in Europa und die Sprache ist ein ganz wichtiger Teil davon.
Da magst Du durchaus Recht haben. Andere wuerden sagen, wir nehmen uns aus allen Kulturen die besten Eigenschaften heraus :)


Gruss,
Pilsfreund
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[2] HES antwortet auf Pilsfreund
27.05.2003 16:00
Benutzer Pilsfreund schrieb:
Boah ich könnte kotzen über soviel widerliches krampfhaftes Engleutsch. Aber es muss ja alles cool wirken.
Erstens mal heisst das Denglisch.

Oder Deulisch

Und was ist ein ordinateur ?

War das nicht dieses elektrische Riesenteil auf dem Schreibtisch? :) Im Wörterbuch steht unter anderem 'Datenverarbeitungsanalage'. Warum einfach wenn's auch kompliziert geht.
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[] teleatlas antwortet auf
28.05.2003 14:31
Benutzer CyberAndi schrieb:
Ich finde es einfach nur peinlich wie sich Teltarif in die Reihe der Medien einordnet, die um jeden Preis alles in "coolem Englisch" ausdrücken muss, um cool zu wirken.

"Produktportfolio" - echt toller Begriff.

"Portfolio" ist italienisch und in der Wirtschaft ein verbreiteter Begriff.
Zur Abwechslung kann man es aber auch französisch schreiben: Portefeuille.