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Wenn in so mancher Apotheke mal...


19.04.2003 17:18 - Gestartet von hdontour
... die Fenster weit aufgemacht würden und der Mief der letzten 50 Jahre rausfliegt, könnten die teilweise auch mehr Geschäft machen und bräuchten Docmmorris nicht zu fürchten.

Ein ganz einfaches Onlinebestellwesen mit regional begrenzter kostenloser Auslieferung könnte man gut aufziehen.
Die Apotheken bekommen heutzutage nicht vorrätige Arzneimittel innerhalb weniger Stunden geliefert und dann die Sachen selber weiterliefern z.b. in einem Radius von 2-3 km in einer Großstadt.
Bisher hat eigentlich alles mit Lieferheimservice immer gut funktioniert.

CU
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[1] Devil_MC antwortet auf hdontour
19.04.2003 18:24
Benutzer hdontour schrieb:
... die Fenster weit aufgemacht würden und der Mief der letzten 50 Jahre rausfliegt, könnten die teilweise auch mehr Geschäft machen und bräuchten Docmmorris nicht zu fürchten.

Ein ganz einfaches Onlinebestellwesen mit regional begrenzter kostenloser Auslieferung könnte man gut aufziehen. Die Apotheken bekommen heutzutage nicht vorrätige Arzneimittel innerhalb weniger Stunden geliefert und dann die Sachen selber weiterliefern z.b. in einem Radius von 2-3 km in einer Großstadt.
Bisher hat eigentlich alles mit Lieferheimservice immer gut funktioniert.

CU

Wobei Du dabei vergisst, daß Du dann zusätzlich einen I-Net-Anschluss brauchst (separat vom Bestellsystem wg Misbrauchsgefahr) UND eine/n Angestellte/n, die/der das Zeug ausfährt (ggf. also noch ein Firmenfahrzeug falls nicht schon vorhanden). Das alles sind finanzielle "Extra-Posten", die nicht jede Apotheke (spreche da aus Erfahrung) aufbringen kann.

Gruß,
Derek (Apothekerinnen-Sohn)
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[1.1] hdontour antwortet auf Devil_MC
19.04.2003 18:28
Benutzer Devil_MC schrieb:
Benutzer hdontour schrieb:
... die Fenster weit aufgemacht würden und der Mief der letzten 50 Jahre rausfliegt, könnten die teilweise auch mehr Geschäft machen und bräuchten Docmmorris nicht zu fürchten.

Ein ganz einfaches Onlinebestellwesen mit regional begrenzter kostenloser Auslieferung könnte man gut aufziehen. Die Apotheken bekommen heutzutage nicht vorrätige Arzneimittel innerhalb weniger Stunden geliefert und dann die Sachen selber weiterliefern z.b. in einem Radius von 2-3 km in einer Großstadt.
Bisher hat eigentlich alles mit Lieferheimservice immer gut funktioniert.

CU

Wobei Du dabei vergisst, daß Du dann zusätzlich einen I-Net-Anschluss brauchst (separat vom Bestellsystem wg Misbrauchsgefahr) UND eine/n Angestellte/n, die/der das Zeug ausfährt (ggf. also noch ein Firmenfahrzeug falls nicht schon vorhanden). Das alles sind finanzielle "Extra-Posten", die nicht jede Apotheke (spreche da aus Erfahrung) aufbringen kann.

Gruß,
Derek (Apothekerinnen-Sohn)

es war bzw. soll als Zusatzgeschäft gemeint sein in einem Ballungsraum mit kleinem Lieferradius.
Bei den Pizzafuzzis gehts ja auch... die fahren für Geld mit ihrem eigenen Wagen. Warum soll sowas bei Apotheken nicht auch gehen?

CU
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[1.1.1] Devil_MC antwortet auf hdontour
19.04.2003 18:36
Benutzer hdontour schrieb:
Benutzer Devil_MC schrieb:
Benutzer hdontour schrieb:
... die Fenster weit aufgemacht würden und der Mief der letzten 50 Jahre rausfliegt, könnten die teilweise auch mehr Geschäft machen und bräuchten Docmmorris nicht zu fürchten.

Ein ganz einfaches Onlinebestellwesen mit regional begrenzter kostenloser Auslieferung könnte man gut aufziehen. Die Apotheken bekommen heutzutage nicht vorrätige Arzneimittel innerhalb weniger Stunden geliefert und dann die Sachen selber weiterliefern z.b. in einem Radius von 2-3 km in einer Großstadt.
Bisher hat eigentlich alles mit Lieferheimservice immer gut funktioniert.

CU

Wobei Du dabei vergisst, daß Du dann zusätzlich einen I-Net-Anschluss brauchst (separat vom Bestellsystem wg Misbrauchsgefahr) UND eine/n Angestellte/n, die/der das Zeug ausfährt (ggf. also noch ein Firmenfahrzeug falls nicht schon vorhanden). Das alles sind finanzielle "Extra-Posten", die nicht jede Apotheke (spreche da aus Erfahrung) aufbringen kann.

Gruß,
Derek (Apothekerinnen-Sohn)

es war bzw. soll als Zusatzgeschäft gemeint sein in einem Ballungsraum mit kleinem Lieferradius.
Bei den Pizzafuzzis gehts ja auch... die fahren für Geld mit ihrem eigenen Wagen. Warum soll sowas bei Apotheken nicht auch gehen?

CU

Weil Du dafür zusätzlich jemanden einstellen müßtest...Und die 3xx Euro im Monat mehr (+ Pauschalabgabe) müssen erstmal erwirtschaftet werden :(

Gruß,
Derek
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[1.1.2] chb antwortet auf hdontour
19.04.2003 18:50
Benutzer hdontour schrieb:
es war bzw. soll als Zusatzgeschäft gemeint sein in einem Ballungsraum mit kleinem Lieferradius.
Bei den Pizzafuzzis gehts ja auch... die fahren für Geld mit ihrem eigenen Wagen. Warum soll sowas bei Apotheken nicht auch gehen?

Weil Arzneimittel keine Pizzen sind, bei denen die Nicht- oder Fehl-Auslieferung ausser gesteigertem Blutdruck beim Hingernden keine besonderen Konsequenzen hat. Man kann doch nicht allen Ernstes diese Pizzafahrer (komme ich heute nicht, komme ich eben morgen) mit einer sachgerechten Belieferung von Patienten mit u.U. lebensnotwendigen Arzneimitteln in Zusammenhang bringen...

Über die Naivität mancher Menschen, wenn es um das deutsche Arzneimittelwesen geht, muss ich mich manchmal echt wundern. Eine Woche Hospitanz in einer mittelgrossen Stadtapotheke könnte so manchen Forumsteilnehmern (gerade auch im Heise-Forum) mal einen deutlichen Erkenntnisschub über diesen Beruf bescheren...

Benni
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[1.1.2.1] hdontour antwortet auf chb
19.04.2003 20:41
Benutzer chb schrieb:
Benutzer hdontour schrieb:
es war bzw. soll als Zusatzgeschäft gemeint sein in einem Ballungsraum mit kleinem Lieferradius.
Bei den Pizzafuzzis gehts ja auch... die fahren für Geld mit ihrem eigenen Wagen. Warum soll sowas bei Apotheken nicht auch gehen?

Weil Arzneimittel keine Pizzen sind, bei denen die Nicht- oder Fehl-Auslieferung ausser gesteigertem Blutdruck beim Hingernden keine besonderen Konsequenzen hat. Man kann doch nicht allen Ernstes diese Pizzafahrer (komme ich heute nicht, komme ich eben morgen) mit einer sachgerechten Belieferung von Patienten mit u.U. lebensnotwendigen Arzneimitteln in Zusammenhang bringen...

Erzähle mir bitte keine Story über das Niveau von Ausfahrern!
Neben meinem Büro ist eine Apotheke, die alle paar Stunden von irgendeinem Kurierfahrer oder sonstigen Vögeln diverse Anlieferungen in Plastikkisten erhält.

Es redet niemand von lebensnotwendigen Arneimitteln. Wenn irgendwas so dringend / lebenssnotwendig ist, daß holt man es sowieso selber, wenn es eilt und läßt es nicht liefern.

Wenn beim Zusammenstellen der Bestellung ein Namens-/Adresseaufkleber angebracht wird, dann kann nicht viel passieren. Wenn ich meine erwartete Lieferung erhalte, dann sehe ich ja, ob meine Name draufsteht oder nicht.

Bei meinem Nachbar klappt das wunderbar. Wenn er was nicht auf Lager hat, dann wird es dem Kunden kostenlos nach Hause geliefert, wenn es da ist, solange er im näheren Umkreis wohnt. Und da es eben soviele Apotheken gibt, wohnen 99,99% seiner Kunden in Umkreis von 1 km.



Über die Naivität mancher Menschen, wenn es um das deutsche Arzneimittelwesen geht, muss ich mich manchmal echt wundern.

ein guter Freund ist Pharmavertreter: Da wird den Ärzten alles mögliche spendiert, damit die möglichst die Präparate von diesem Konzern verschreiben. Und nun werden von ihm verstärkt die Apotheken besucht, um für "seine Präparate" Werbung zu machen. Wird Zeit, daß dieser ganze Sumpf im Gesundheitswesen endlich mal trockengelegt wird.

Eine Woche Hospitanz in einer mittelgrossen Stadtapotheke könnte so manchen Forumsteilnehmern (gerade auch im Heise-Forum) mal einen deutlichen Erkenntnisschub über diesen Beruf bescheren...

Benni

Ja ja ja, wieder so ein armes Zahnrad in unserem Gesundheitswesen, dem man an den Kragen will.

Die Ärzte und Apotheker verdienen zu wenig und am besten noch die Krankenkassenbeiräge erhöhen, damit man ihnen mehr auszahlen kann , so wie früher. Die fetten Jahre sind eben vorbei... für alle.
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[1.1.2.1.1] chb antwortet auf hdontour
19.04.2003 21:42
Benutzer hdontour schrieb:
Bei den Pizzafuzzis gehts ja auch... die fahren für Geld mit ihrem eigenen Wagen. Warum soll sowas bei Apotheken nicht auch
Ernstes diese Pizzafahrer (komme ich heute nicht, komme ich eben morgen) mit einer sachgerechten Belieferung von Patienten mit u.U. lebensnotwendigen Arzneimitteln in Zusammenhang
Erzähle mir bitte keine Story über das Niveau von Ausfahrern! Neben meinem Büro ist eine Apotheke, die alle paar Stunden von irgendeinem Kurierfahrer oder sonstigen Vögeln diverse Anlieferungen in Plastikkisten erhält.

Das sind die Vertrags-Kurierdienste der Grosshändler. Die Kisten sind ja extra versiegelt, *weil* das eben "komische Vögel" sein können. Die kommen da nicht dran! Wie willst Du aber in einer Apotheke die auszuliefernden Sachen sinnvoll versiegeln (und die Sache mit der Empfangsbestätigung regeln), ohne dass das in einen Riesen-Arbeitsaufwand ausartet? Apotheken beschäftigen als Auslieferungsfahrer idR vertrauenswürdige Personen, oft Rentner. Dort wo ich für ein halbes Jahr war hatten wir einen pensionierten BGS-Beamten und einen, der jahrzehntelang für die Stadtwerke Bus gefahren ist. Solche Leute sind absolut vertrauenswürdig.

Es redet niemand von lebensnotwendigen Arneimitteln. Wenn irgendwas so dringend / lebenssnotwendig ist, daß holt man es sowieso selber, wenn es eilt und läßt es nicht liefern.

Ja? Auch wenn der Patient ein gehbehinderter Heimbewohner ist? Die Zivis haben ja auch sonst nix zu tun...

Wenn beim Zusammenstellen der Bestellung ein Namens-/Adresseaufkleber angebracht wird, dann kann nicht viel passieren. Wenn ich meine erwartete Lieferung erhalte, dann sehe ich ja, ob meine Name draufsteht oder nicht.

Und wenn die Lieferung gar nicht kommt?

Bei meinem Nachbar klappt das wunderbar. Wenn er was nicht auf Lager hat, dann wird es dem Kunden kostenlos nach Hause geliefert, wenn es da ist, solange er im näheren Umkreis wohnt. Und da es eben soviele Apotheken gibt, wohnen 99,99% seiner Kunden in Umkreis von 1 km.

Richtig, so machen es sehr viele Apotheken (wobei bei uns auch, wenn es sein musste, 10 km gefahren wurde), aber die Fahrer können eben nicht irgendwelche Pizzaservice-Fuzzis sein, das müssen vertrauenswürdige Personen sein!

Über die Naivität mancher Menschen, wenn es um das deutsche Arzneimittelwesen geht, muss ich mich manchmal echt wundern.
ein guter Freund ist Pharmavertreter: Da wird den Ärzten alles mögliche spendiert, damit die möglichst die Präparate von diesem Konzern verschreiben.

Korrekt. Ärzte lassen sich besonders gerne korrumpieren. Von Bioferfügbarkeiten und pharmazeutisch-technischen Fragwürdigkeiten etc. haben viele (nicht alle!) Ärzte eh' keine Ahnung, Hauptsache es gibt einen schönen neuen Füllfederhalter.

Und nun werden von ihm verstärkt die Apotheken besucht, um für "seine Präparate" Werbung zu machen.

Das heisst noch lange nicht, dass sich ein Apotheker das 6. Generikum auch ans Lager nimmt, auch wenn der Aussendienstler des Herstellers das gerne hätte. Da müssen schon a) interessante Einkaufskonditionen winken und b) nennenswerte Umsatzmengen zu erwarten sein. Du stellst Dir ja auch kein exotisches Auto auf den Hof, was nur 1x im Halbjahr gemietet wird und dann soviel einbringt wie ein Fiat Panda, oder? ;-)

Wird Zeit, daß dieser ganze Sumpf im Gesundheitswesen endlich mal trockengelegt wird.

Richtig. Runter mit den Verwaltungskosten der Krankenkassen von 16% (!) des Beitragsaufkommens, Zwangsfusion der über 300 gesetzlichen Kassen, Verhinderung sinnloser Krankenhauseinweisungen am Freitag, wenn Montag Nachmittag OP ist - es gibt viele Möglichkeiten. Warum man bei 14% Arzneimittelkosten unbedingt anfangen und vor allem die gesamte Sparleistung erbringen muss solltest Du mir allerdings mal genauer erklären.

Eine Woche Hospitanz in einer mittelgrossen Stadtapotheke könnte so manchen Forumsteilnehmern (gerade auch im Heise-Forum) mal einen deutlichen Erkenntnisschub über diesen Beruf bescheren...
Ja ja ja, wieder so ein armes Zahnrad in unserem Gesundheitswesen, dem man an den Kragen will.

Das hat jetzt sachlich nichts mit meiner Aussage zu tun. Es ging nicht um das Jammern (ich arbeite nicht in der Offizin-Apotheke, sondern z.Z. in der Industrie), sondern darum, dass viele Leute hier keine Ahnung von dem haben, über das sie hochgradig klischeebeladen schreiben.

Die Ärzte und Apotheker verdienen zu wenig und am besten noch die Krankenkassenbeiräge erhöhen, damit man ihnen mehr auszahlen kann , so wie früher. Die fetten Jahre sind eben vorbei... für alle.

Davon sehe ich bei den Kassen und Krankenhäusern aber nun rein gar nichts. Solange ein niedergelassener Radiologe sich einen eigenen Kernspintomograph leisten kann und den dann mit meist unnötigen, teuren Untersuchungen zu Lasten aller auslastet, ist da sicher auch noch massiv Einsparpotential vorhanden. Die Ärzte haben nur eine lauter und effizienter schreiende Lobby - unsere Berufsvertretung besteht aus reichlich vielen Flaschen, das ist das Problem...

Benni
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[1.1.2.1.1.1] hdontour antwortet auf chb
19.04.2003 23:40
>Wie willst Du
aber in einer Apotheke die auszuliefernden Sachen sinnvoll versiegeln (und die Sache mit der Empfangsbestätigung regeln), ohne dass das in einen Riesen-Arbeitsaufwand ausartet?

Gar nicht groß.
Du tust ja gerade so, alsob jeder potentiele Ausfahrer nichts besseres zutun hat jede Auslieferung zu durchsuchen, ob es was interessantes gint und dann durchbrennt.

Apotheken beschäftigen als Auslieferungsfahrer idR vertrauenswürdige Personen, oft Rentner. Dort wo ich für ein halbes Jahr war hatten wir einen pensionierten BGS-Beamten und einen, der jahrzehntelang für die Stadtwerke Bus gefahren ist.
Solche Leute sind absolut vertrauenswürdig.

Es redet niemand von lebensnotwendigen Arneimitteln. Wenn irgendwas so dringend / lebenssnotwendig ist, daß holt man es sowieso selber, wenn es eilt und läßt es nicht liefern.

Ja? Auch wenn der Patient ein gehbehinderter Heimbewohner ist?
Die Zivis haben ja auch sonst nix zu tun...

Wenn beim Zusammenstellen der Bestellung ein Namens-/Adresseaufkleber angebracht wird, dann kann nicht viel passieren. Wenn ich meine erwartete Lieferung erhalte, dann sehe ich ja, ob meine Name draufsteht oder nicht.

Und wenn die Lieferung gar nicht kommt?

wenn wenn wenn

wenn bei der Post ein Paket verloren geht, dann ist es eben weg.

Ich rede die ganze Zeit nicht von irgendwelchen Extremas, sondern von einem zusätzlichen Service für den Kunden. In allen Branchen funktioinert ein Bringservice nur bei Apotheken soll es plötzlich nicht gehen.


Bei meinem Nachbar klappt das wunderbar. Wenn er was nicht auf Lager hat, dann wird es dem Kunden kostenlos nach Hause geliefert, wenn es da ist, solange er im näheren Umkreis wohnt. Und da es eben soviele Apotheken gibt, wohnen 99,99% seiner Kunden in Umkreis von 1 km.

Richtig, so machen es sehr viele Apotheken (wobei bei uns auch, wenn es sein musste, 10 km gefahren wurde), aber die Fahrer können eben nicht irgendwelche Pizzaservice-Fuzzis sein, das müssen vertrauenswürdige Personen sein!

Über die Naivität mancher Menschen, wenn es um das deutsche Arzneimittelwesen geht, muss ich mich manchmal echt wundern.
ein guter Freund ist Pharmavertreter: Da wird den Ärzten alles mögliche spendiert, damit die möglichst die Präparate von diesem Konzern verschreiben.

Korrekt. Ärzte lassen sich besonders gerne korrumpieren. Von Bioferfügbarkeiten und pharmazeutisch-technischen Fragwürdigkeiten etc. haben viele (nicht alle!) Ärzte eh' keine Ahnung, Hauptsache es gibt einen schönen neuen Füllfederhalter.

Und nun werden von ihm verstärkt die Apotheken besucht, um für "seine Präparate" Werbung zu machen.

Das heisst noch lange nicht, dass sich ein Apotheker das 6. Generikum auch ans Lager nimmt, auch wenn der Aussendienstler des Herstellers das gerne hätte. Da müssen schon a) interessante Einkaufskonditionen winken und b) nennenswerte Umsatzmengen zu erwarten sein. Du stellst Dir ja auch kein exotisches Auto auf den Hof, was nur 1x im Halbjahr gemietet wird und dann soviel einbringt wie ein Fiat Panda, oder? ;-)

sowieso nicht, da ich nur LKWs habe.(LOL)


Wird Zeit, daß dieser ganze Sumpf im Gesundheitswesen endlich mal trockengelegt wird.

Richtig. Runter mit den Verwaltungskosten der Krankenkassen von 16% (!) des Beitragsaufkommens, Zwangsfusion der über 300 gesetzlichen Kassen, Verhinderung sinnloser Krankenhauseinweisungen am Freitag, wenn Montag Nachmittag OP ist - es gibt viele Möglichkeiten. Warum man bei 14% Arzneimittelkosten unbedingt anfangen und vor allem die gesamte Sparleistung erbringen muss solltest Du mir allerdings mal genauer erklären.

Da gäbe es ganz andere Mittel und Weg dieses marode System zu überarbeiten, aber das passt nicht in dieses Forum.


Eine Woche Hospitanz in einer mittelgrossen Stadtapotheke könnte so manchen Forumsteilnehmern (gerade auch im Heise-Forum) mal einen deutlichen Erkenntnisschub über diesen Beruf bescheren...
Ja ja ja, wieder so ein armes Zahnrad in unserem Gesundheitswesen, dem man an den Kragen will.

Das hat jetzt sachlich nichts mit meiner Aussage zu tun. Es ging nicht um das Jammern (ich arbeite nicht in der Offizin-Apotheke, sondern z.Z. in der Industrie), sondern darum, dass viele Leute hier keine Ahnung von dem haben, über das sie hochgradig klischeebeladen schreiben.

Die Ärzte und Apotheker verdienen zu wenig und am besten noch die Krankenkassenbeiräge erhöhen, damit man ihnen mehr auszahlen kann , so wie früher. Die fetten Jahre sind eben vorbei... für alle.

Davon sehe ich bei den Kassen und Krankenhäusern aber nun rein gar nichts. Solange ein niedergelassener Radiologe sich einen eigenen Kernspintomograph leisten kann und den dann mit meist unnötigen, teuren Untersuchungen zu Lasten aller auslastet, ist da sicher auch noch massiv Einsparpotential vorhanden. Die Ärzte haben nur eine lauter und effizienter schreiende Lobby - unsere Berufsvertretung besteht aus reichlich vielen Flaschen, das ist das Problem...

Da stimme ich Dir völlig zu und mit Sicherheit bin ich kein Freund von Planwirtschaft, aber im Gesundheitssystem wäre es in vielen Bereichen angebracht, daß es zentral geplant wird.

CU


Benni
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[1.1.2.1.1.1.1] chb antwortet auf hdontour
20.04.2003 11:21
Benutzer hdontour schrieb:
aber in einer Apotheke die auszuliefernden Sachen sinnvoll versiegeln (und die Sache mit der Empfangsbestätigung regeln), ohne dass das in einen Riesen-Arbeitsaufwand ausartet?
Gar nicht groß. Du tust ja gerade so, alsob jeder potentiele Ausfahrer nichts besseres zutun hat jede Auslieferung zu durchsuchen, ob es was interessantes gint und dann durchbrennt.

Davon ist zumindest grundsätzlich auszugehen, bei Fahrern, die man nicht dauerhaft als Angestellte beschäftigt. Es hat handfeste Gründe, warum die Grosshändler die Kisten grundsätzlich verplomben - da ist nicht nur einmal was weggekommen auf dem Kurierweg!


Und wenn die Lieferung gar nicht kommt?
wenn wenn wenn wenn bei der Post ein Paket verloren geht, dann ist es eben weg.

Falsch - es gibt beim Paket Schadensersatz. Dafür versichert man ein Paket. Beim Päckchen hat man dann Pech. Ich würde wirklich wichtige Sachen auch nicht der Post anvertrauen.

Ich rede die ganze Zeit nicht von irgendwelchen Extremas, sondern von einem zusätzlichen Service für den Kunden. In allen Branchen funktioinert ein Bringservice nur bei Apotheken soll es plötzlich nicht gehen.

An Apotheken werden vom Gesetzgeber und von den Aufsichtsinstitutionen (konkret: die Regierungspräsidien) immens höhere Anforderungen gestellt als an einen x-beliebigen Laden. Daher muss man auch in solchen Bereichen erhöhten Aufwand betreiben - ob das jetzt für Aussenstehende nachvollziehbar ist oder nicht. Deswegen mein Tip mit der Hospitanz: dann bekommt man mal Einblicke in dieses Gewerbe, das wesentlich komplexer und reglemetierter ist als Deine LKW-Vermietung.

Umsatzmengen zu erwarten sein. Du stellst Dir ja auch kein exotisches Auto auf den Hof, was nur 1x im Halbjahr gemietet wird und dann soviel einbringt wie ein Fiat Panda, oder? ;-)
sowieso nicht, da ich nur LKWs habe.(LOL)

Den Vergleichpunkt hast Du aber doch verstanden, oder? ;-)

Wird Zeit, daß dieser ganze Sumpf im Gesundheitswesen
Richtig. Runter mit den Verwaltungskosten der Krankenkassen von 16% (!) des Beitragsaufkommens, Zwangsfusion der über 300 gesetzlichen Kassen, Verhinderung sinnloser Krankenhauseinweisungen am Freitag, wenn Montag Nachmittag OP ist - es gibt viele Möglichkeiten. Warum man bei 14% Arzneimittelkosten unbedingt anfangen und vor allem die gesamte Sparleistung erbringen muss solltest Du mir allerdings mal genauer erklären.
Da gäbe es ganz andere Mittel und Weg dieses marode System zu überarbeiten, aber das passt nicht in dieses Forum.

Mir fallen noch Ideen ein: Fusion aller Kassen zu einer Einheitsversicherung mit Zwangsmitgliedschaft für alle, auf die man dann beliebig private Zusatzpolicen abschliessen kann soweit das Geld reicht -> schwedisches Modell, ist billiger und effizienter als die meisten anderen Systeme - als das rein private und horrend teure System in den ach so tollen USA sowieso. Absenkung einiger Margen auf Arzneimittel, dafür aber Honorierung der Beratungsleistung durch den Apotheker mit einem festen Satz. Ob Du es glaubst oder nicht: das würden sogar die Apotheker ohne Protest mitmachen...

Benni
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[1.1.2.1.1.1.1.1] hdontour antwortet auf chb
20.04.2003 12:15
Mir fallen noch Ideen ein: Fusion aller Kassen zu einer Einheitsversicherung mit Zwangsmitgliedschaft für alle, auf die man dann beliebig private Zusatzpolicen abschliessen kann soweit das Geld reicht -> schwedisches Modell, ist billiger und effizienter als die meisten anderen Systeme - als das rein private und horrend teure System in den ach so tollen USA sowieso. Absenkung einiger Margen auf Arzneimittel, dafür aber Honorierung der Beratungsleistung durch den Apotheker mit einem festen Satz. Ob Du es glaubst oder nicht: das würden sogar die Apotheker ohne Protest mitmachen...

Benni

Mit der Idee zur Einheitskasse und Zwangsmitgliedschaft und das selbe auch gleich für die Rente kann ich Dir nur zu unendlich vielen Prozent zustimmen.
Genau das sind schon seit Jahren meine Gedanken.
Ein System wo manche die Möglichkeit zu Wahl haben ( gesetzlich auf privat ) kann und wird nicht funktionieren, denn jeder ( so wie auch ich ) wird dann den billigeren Weg wählen und somit geht die Rechnung nicht mehr auf. Das ist das ganze Grundübel in unserem Gesundheitssystem.


Schönen Sonntag
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[1.1.2.1.1.2] Zulu antwortet auf chb
20.04.2003 15:16
Benutzer chb schrieb:


[...]

Richtig. Runter mit den Verwaltungskosten der Krankenkassen von 16% (!) des Beitragsaufkommens, Zwangsfusion der über 300 gesetzlichen Kassen, Verhinderung sinnloser Krankenhauseinweisungen am Freitag, wenn Montag Nachmittag OP ist - es gibt viele Möglichkeiten. Warum man bei 14% Arzneimittelkosten unbedingt anfangen und vor allem die gesamte Sparleistung erbringen muss solltest Du mir allerdings mal genauer erklären.

Und nicht zu vergessen: Weg mit der Beitragsbemessungsgrenze. Ich nehme an, du stimmst mir als Naturwissenschaftler mit deinem Gehalt bestimmt zu. :->

Oder etwa nicht?
Scnr.:-)

Und sag jetzt bloß nicht, daß es das eh nicht rausreissen würde. das würde es sehr wohl. Aber mir ist klar das jeder nur an sich denkt.:-)


Zulu
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[1.1.2.1.1.2.1] chb antwortet auf Zulu
20.04.2003 15:34
Benutzer Zulu schrieb:
Richtig. Runter mit den Verwaltungskosten der Krankenkassen von 16% (!) des Beitragsaufkommens, Zwangsfusion der über 300 gesetzlichen Kassen, Verhinderung sinnloser Krankenhauseinweisungen am Freitag, wenn Montag Nachmittag OP ist - es gibt viele Möglichkeiten. Warum man bei 14% Arzneimittelkosten unbedingt anfangen und vor allem die gesamte Sparleistung erbringen muss solltest Du mir allerdings mal
Und nicht zu vergessen: Weg mit der Beitragsbemessungsgrenze. Ich nehme an, du stimmst mir als Naturwissenschaftler mit deinem Gehalt bestimmt zu. :->

Du weisst ja gar nicht, was ich verdiene. ;-) Für das, was ich zur Zeit noch bekomme, würdest Du vermutlich gar nicht erst aufstehen - soviel bekommt man als Pharmaziepraktikant leider nicht.

Im übrigen bin ich für die Pflicht-Einheitsversicherung für *alle* nach schwedischem Modell, mit frei abschliessbaren privaten Zusatzversicherungen für alles was das Herz begehrt. Das System der gesetzlichen Kassen krankt nicht so sehr an zu hohen Ausgaben (und schon gar nicht an zu hohen Arzneimittelausgaben), sondern an zu geringen Beitragseinnahmen. Wie ich in einem anderen beitrag schon schrieb: in Deutschland werden seit Ewigkeiten Gewinne privatisiert (=priv. Krankenversicherungen) und Verluste sozialisiert. Das kann nicht mehr lange gutgehen.

Das sage ich Dir als Naturwissenschaftler, der mit einem Berufseinsteiger-Gehalt in der Industrie deutlich über der heutigen Beitragsbemessungsgrenze liegen würde. Ich denke eben nicht nur an meinen persönlichen Vorteil, auch wenn das jetzt nicht in Dein Klischee vom "raffgierigen Apotheker" passt. :-D

Benni
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[1.1.2.1.1.2.1.1] Zulu antwortet auf chb
21.04.2003 04:39
Benutzer chb schrieb:
Und nicht zu vergessen: Weg mit der Beitragsbemessungsgrenze. Ich nehme an, du stimmst mir als Naturwissenschaftler mit deinem Gehalt bestimmt zu. :->

Du weisst ja gar nicht, was ich verdiene. ;-) Für das, was ich zur Zeit noch bekomme, würdest Du vermutlich gar nicht erst aufstehen - soviel bekommt man als Pharmaziepraktikant leider nicht.

Das ist möglich, allerdings wird sich ja das demnächst ändern. Ich wollte darauf hinaus, ob du mit erweitertem Geldbeutel noch genauso denkst. Ab dem Zeitpunkt scheiden sich denn meist die Geister.

Im übrigen bin ich für die Pflicht-Einheitsversicherung für *alle* nach schwedischem Modell, mit frei abschliessbaren privaten Zusatzversicherungen für alles was das Herz begehrt. Das System der gesetzlichen Kassen krankt nicht so sehr an zu hohen Ausgaben (und schon gar nicht an zu hohen Arzneimittelausgaben), sondern an zu geringen Beitragseinnahmen. Wie ich in einem anderen beitrag schon schrieb: in Deutschland werden seit Ewigkeiten Gewinne privatisiert (=priv. Krankenversicherungen) und Verluste sozialisiert. Das kann nicht mehr lange gutgehen.

Dem stimme ich dir uneingeschränkt zu. Die ersten Ansätze wurden ja anfang des Jahres gemacht, als ein "Hinterbänkler" vorschlug, die privaten Kassen abzuschaffen. Warum das ganz schnell unter den Teppich gekehrt wurde, sollte sich jeder selber mal darüber Gedanken machen.

Das sage ich Dir als Naturwissenschaftler, der mit einem Berufseinsteiger-Gehalt in der Industrie deutlich über der heutigen Beitragsbemessungsgrenze liegen würde.

Kommt drauf an ob du ein Uni-, oder ein FH-abschluß hast. Bei Letzterem beißen dich die Hunde.:-)

Ich denke eben nicht nur an meinen persönlichen Vorteil, auch wenn das jetzt nicht in Dein Klischee vom "raffgierigen Apotheker" passt. :-D

Das Klischeedenken von mir hast du rausgedeutet.
Wäre gut wenn deine soziale Einstellung noch über Jahre hinweg währt. In späteren Jahre ändert sich das meist.
Mich erfreut es aber doch immerwieder zu erkennen, daß es doch noch Menschen mit Weitblick gibt und nicht nur kurzfristig denken.
Schade das es nicht die Mehrheit ist.

Zulu
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[1.1.2.1.1.2.1.1.1] chb antwortet auf Zulu
21.04.2003 10:37
Benutzer Zulu schrieb:
zur Zeit noch bekomme, würdest Du vermutlich gar nicht erst aufstehen - soviel bekommt man als Pharmaziepraktikant leider
Das ist möglich, allerdings wird sich ja das demnächst ändern.

Ja - in ein spärliches Doktorandengehalt BAT IIa/2 (Ost). :-D Du kannst im Internet nachlesen, was da rauskommt.

Ich wollte darauf hinaus, ob du mit erweitertem Geldbeutel noch genauso denkst. Ab dem Zeitpunkt scheiden sich denn meist die Geister.

An meinen grundsätzlichen Überzeugungen wird sich dadurch nicht viel ändern. Sicher werde ich im heutigen System die für mich günstigste Lösung suchen - ich wäre ja auch dumm, wenn nicht. Sollte es aber mal zu grundsätzlichen Systemkorrekturen kommen, würde ich das sehr begrüssen.

Im übrigen bin ich für die Pflicht-Einheitsversicherung für *alle* nach schwedischem Modell, mit frei abschliessbaren privaten Zusatzversicherungen für alles was das Herz begehrt.
Dem stimme ich dir uneingeschränkt zu. Die ersten Ansätze wurden ja anfang des Jahres gemacht, als ein "Hinterbänkler" vorschlug, die privaten Kassen abzuschaffen. Warum das ganz schnell unter den Teppich gekehrt wurde, sollte sich jeder selber mal darüber Gedanken machen.

Lobbyisten-Einfluss im Bereich der "wirtschaftsnahen" Parteien CDU/CSU und FDP, die sowas im Bundesrat mittragen müssten. Deswegen muss das System wohl auch erst zusammenbrechen, so dass es keine andere Wahl mehr gibt. :-(

Das sage ich Dir als Naturwissenschaftler, der mit einem Berufseinsteiger-Gehalt in der Industrie deutlich über der heutigen Beitragsbemessungsgrenze liegen würde.
Kommt drauf an ob du ein Uni-, oder ein FH-abschluß hast. Bei

Pharmazie kann man nicht an der FH studieren.

nicht nur an meinen persönlichen Vorteil, auch wenn das jetzt nicht in Dein Klischee vom "raffgierigen Apotheker" passt. :-D
Wäre gut wenn deine soziale Einstellung noch über Jahre hinweg währt. In späteren Jahre ändert sich das meist. Mich erfreut es aber doch immerwieder zu erkennen, daß es doch noch Menschen mit Weitblick gibt und nicht nur kurzfristig denken. Schade das es nicht die Mehrheit ist.

Meiner Erfahrung nach denkt ein Grossteil der Menschen nicht von der Wand bis zur Tapete, und das nicht nur in Fragen wie der hier gerade diskutierten. Das kann einen im Beruf auch wahn-sin-nig machen. In solchen Momenten frage ich mich ernsthaft, ob ich ein Genie bin (das möchte ich direkt mal massiv in Frage stellen) oder ob besagte andere Menschen ihr Hirn vorrangig nur im StandBy-Modus betreiben... ;-)

Benni
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[1.1.2.1.1.2.1.1.1.1] hdontour antwortet auf chb
21.04.2003 10:51
Meiner Erfahrung nach denkt ein Grossteil der Menschen nicht von der Wand bis zur Tapete, und das nicht nur in Fragen wie der hier gerade diskutierten. Das kann einen im Beruf auch wahn-sin-nig machen. In solchen Momenten frage ich mich ernsthaft, ob ich ein Genie bin (das möchte ich direkt mal massiv in Frage stellen) oder ob besagte andere Menschen ihr Hirn vorrangig nur im StandBy-Modus betreiben... ;-)

Benni

1.000.000 % Zustimmung, aber was immer schlimmer + häufiger wird, ist die Kombination aus Dummheit und Unverschämtheit.

CU
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[1.1.2.1.1.2.1.1.1.2] Zulu antwortet auf chb
21.04.2003 13:39
Benutzer chb schrieb:

Das ist möglich, allerdings wird sich ja das demnächst ändern.
Ja - in ein spärliches Doktorandengehalt BAT IIa/2 (Ost). :-D Du kannst im Internet nachlesen, was da rauskommt.

Ich hatte vorletztes Jahr solche Tabellen mal gehabt. Das Grundgehalt ist wirklich etwas sparig. Allerdings gibt es dann noch diese oder jene Zulage dazu, die nicht in den Tabellen aufgeführt ist.
Aber es stimmt schon, daß in der Industrie mehr verdient wird. Aus Erfahrung kann ich Dir aber sagen, daß auch hier immer mehr geknausert wird.
Wie hdontour schon schrieb (ich glaube er war es in einem anderen Thread), die fetten Jahre sind vorbei.

Ich wollte darauf hinaus, ob du mit erweitertem Geldbeutel noch genauso denkst. Ab dem Zeitpunkt scheiden sich denn meist die Geister.
An meinen grundsätzlichen Überzeugungen wird sich dadurch nicht viel ändern. Sicher werde ich im heutigen System die für mich günstigste Lösung suchen - ich wäre ja auch dumm, wenn nicht. Sollte es aber mal zu grundsätzlichen Systemkorrekturen kommen, würde ich das sehr begrüssen.

Wir driften jetzt war sehr vom Thema ab, aber ich habe immer noch den Glaube daran, daß das System an sich funktionieren täte. Wenn da nicht die von dir weiter unten schon aufgeführten Lobbyisten wären, die meiner Meinung nach die ganze politische Struktur aushebeln.
Und leider......

Lobbyisten-Einfluss im Bereich der "wirtschaftsnahen" Parteien CDU/CSU und FDP, die sowas im Bundesrat mittragen müssten. Deswegen muss das System wohl auch erst zusammenbrechen, so dass es keine andere Wahl mehr gibt. :-(

... wirst du wahrscheinlich auch hier Recht behalten. :-/
Es ist nur gut zu sehen, daß zur Zeit keine der großen Parteien irgendwelche Anstalten macht groß dagegen anzukämpfen.

Das sage ich Dir als Naturwissenschaftler, der mit einem Berufseinsteiger-Gehalt in der Industrie deutlich über der heutigen Beitragsbemessungsgrenze liegen würde.
Kommt drauf an ob du ein Uni-, oder ein FH-abschluß hast.
Pharmazie kann man nicht an der FH studieren.

Sorry, ich hatte das überlesen. Hatte irgendwas mit Chemie im Hinterkopf.

Meiner Erfahrung nach denkt ein Grossteil der Menschen nicht von der Wand bis zur Tapete, und das nicht nur in Fragen wie der hier gerade diskutierten. Das kann einen im Beruf auch wahn-sin-nig machen. In solchen Momenten frage ich mich ernsthaft, ob ich ein Genie bin (das möchte ich direkt mal massiv in Frage stellen) oder ob besagte andere Menschen ihr Hirn vorrangig nur im StandBy-Modus betreiben... ;-)

Diese - doch recht provokativ - gestellte Frage ist berechtigt. Nicht umsonst verteufel ich diverse Medien auf das Schärfste, eben weil mir doch immer wieder auffällt, daß diese nur zur Volksverdummung benutzt werden.

Und genau hier schliesse ich wieder dem Thema auf. In den Medien wurde die angebliche "Raffgierigkeit" der Apotheker dargestellt. Natürlich bringt für mich als Patient eine Internetaphotheke Vorteile. Allerdings nur auf kurze Sicht. Wie du schon so schön ausgeführt hattest, wird man es erst merken wenn man wirklich mal den Notdienst der Apotheke benötigt.
Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, daß sich mein Apotheker um die Ecke heute sich schon zu helfen weiß. Denn bei mir fährt er die wichtigen Medikamente sogar nach Geschäftsschluß aus (sofern man das von ihm möchte und er sie nicht auf Lager hatte).
Ich glaube mit dem Service kann DocMorris nicht mithalten. Und dafür wäre ich auch bereit mehr zu zahlen.
Ich weiß nicht ob das für den Apotheker rentabel ist. Ich weiß aber das er dadurch sehr gute Umsatzzahlen hat - wenn ich subjektiv die Kundenzahlen = Umsatz mal heranziehe. Mittlerweile hat er immer Full House.:-) Eine Wartezeit an der Theke ist bei ihm schon Normalität und das bei 5 Mädels die permanent herumwuseln.
Will sagen, selbst wenn sich Doc Morris durchsetzt, so muß auch der Apotheker nebenan nicht machtlos zusehen.

Zulu
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[1.1.2.1.1.2.1.1.1.2.1] chb antwortet auf Zulu
21.04.2003 14:52
Benutzer Zulu schrieb:
Ja - in ein spärliches Doktorandengehalt BAT IIa/2 (Ost). :-D Du kannst im Internet nachlesen, was da rauskommt.
Ich hatte vorletztes Jahr solche Tabellen mal gehabt. Das Grundgehalt ist wirklich etwas sparig. Allerdings gibt es dann noch diese oder jene Zulage dazu, die nicht in den Tabellen aufgeführt ist.

Unterm Strich kommen da netto 950,- EUR raus (ist ja kein Geheimnis, kann man frei nachlesen). Für einen Akademiker mit Abschluss ist das jetzt nicht sooo die Masse, allerdings ist es ja auch nur für eine begrenzte Zeit. In dieser Zeit steht eben nicht der finanzielle, sondern der Erkenntnisgewinn an erster Stelle. ;-) Ein Bekannter, der nicht promovieren wollte, drückte das mal so aus: "Lieber Mittel ohne Titel als 'n Titel ohne Mittel!" - nunja, er muss inzwischen sein Geld in der Industrie als Aussendienstler verdienen...

Aber es stimmt schon, daß in der Industrie mehr verdient wird. Aus Erfahrung kann ich Dir aber sagen, daß auch hier immer mehr geknausert wird.

Ja, statt 45.000,- EUR Einstiegsgehalt gibt's jetzt nur noch 43.000,-... :-))

Und genau hier schliesse ich wieder dem Thema auf. In den Medien wurde die angebliche "Raffgierigkeit" der Apotheker dargestellt. Natürlich bringt für mich als Patient eine

...die es durchaus gibt, das will ich überhaupt nicht in Abrede stellen. Es gibt auch die faulen, unmotivierten und gelangweilten Apotheker, die dem Kunden die Packung auf den Tisch knallen und sagen "macht dreifuffzich". Solche Exemplare gibt es aber in jedem Beruf, und wenn ein Bäcker einen dicken Benz in seine Luxushausgarage fährt, wird ja auch nicht die ganze Bäckerzunft verunglimpft.

Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, daß sich mein Apotheker um die Ecke heute sich schon zu helfen weiß. Denn bei mir fährt er die wichtigen Medikamente sogar nach Geschäftsschluß aus (sofern man das von ihm möchte und er sie nicht auf Lager hatte).

Das wird in den Apotheken, die sich um ihre Kunden bemühen, meist so gemacht - leider eben immer hart am Rande der Illegalität (eben die Botendienstproblematik). Bei uns waren die Fahrer z.T. bis abends nach acht noch unterwegs, wenn viel auszuliefern war. Da wurde den ganzen Tag über gefahren - morgends Altenheim(e) und Arztpraxen, nachmittags Privatkunden. Manchmal nicht so ganz legal, aber auch bei DocM wird das Gesetz massiv gedehnt (das soll allerdings keine Rechtfertigung sein, dass die Gesetze manchmal nicht so ganz buchstabengetreu befolgt werden).

Ich glaube mit dem Service kann DocMorris nicht mithalten. Und dafür wäre ich auch bereit mehr zu zahlen.

DocMorris kann nur über den Preis was machen. Und wenn die sich in Deutschland niederlassen, sind sie an die deutsche Arzneimittelpreisverordnung gebunden, denn die wird so schnell nicht fallen (aus gutem Grund) und müssen 16% Mwst. abführen - das war's dann mit dem Preisvorteil.

Ich weiß nicht ob das für den Apotheker rentabel ist. Ich weiß aber das er dadurch sehr gute Umsatzzahlen hat - wenn ich subjektiv die Kundenzahlen = Umsatz mal heranziehe.

Direkt rentiert sich das höchstens bei hochpreisigen Sachen. Für ein 5-Euro-Arzneimittel 5 km zu fahren ist völlig unrentabel, da legt man einiges drauf. Wenn der Kunde sich aber über den Service freut und sein nächstes 500-Euro-Rezept auch in diese Apotheke trägt, hat es sich gelohnt. Das ist eben alles Mischkalkulation

Mittlerweile hat er immer Full House.:-) Eine Wartezeit an der Theke ist bei ihm schon Normalität und das bei 5 Mädels die permanent herumwuseln.

Qualität setzt sich durch. Wenn er es dann noch schafft, trotz Rummel ein Minimum an Bertaungsqualität aufrechtzuerhalten, wird er geschäftlich durchaus rosigen Zeiten entgegensehen. Aber dann ist er ja wieder ein "raffgieriger Absahner". ;-)

Will sagen, selbst wenn sich Doc Morris durchsetzt, so muß auch der Apotheker nebenan nicht machtlos zusehen.

Absolut nicht. Der Feind heisst nicht DocMorris, sondern "uns Ulla" mit schwachsinnigen, möglicherweise verfassungswidrigen (wird derzeit vom BVerfG geprüft) Gesetzen wie dem sog. "Beitragssatzsicherungsgesetz" von Anfang des Jahres. Da hat sie nämlich leider Rohertrag des Grosshandels mit Gewinn verwechselt - der vom GH nicht erbringbare Einsparbetrag landet dann eben als erhöhter Zwangsrabatt bei den Apotheken. Umsatzstärkere können den Sprung von 6% Kassenzwangsrabatt auf über 11% noch verkraften, schwächeren geht das massiv an die Substanz.

DocMorris kann - wenn der Versandhandel erstmal für alle legalisiert ist - mit seinen eigenen Waffen geschlagen werden. In den 3 europäischen Ländern mit Versandhandel (ja, wirklich, mehr sind es nicht!) hat dieser einen Anteil von etwa 10%. Die deutschen Apotheken sind prinzipiell in der Lage, dem standzuhalten, weil es eben ein bewährtes, funktionierendes System ist.

Benni
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[1.1.2.1.1.3] SpaceRat antwortet auf chb
21.04.2003 22:49
Benutzer chb schrieb:
Und wenn die Lieferung gar nicht kommt?
Also bei mir ist noch jede Pizza angekommen...

Richtig. Runter mit den Verwaltungskosten der Krankenkassen von
16% (!) des Beitragsaufkommens,
Zwangsfusion der über 300 gesetzlichen Kassen,
Das ist ein Widerspruch in sich.
Konkurrenz belebt das Geschäft.
Das Problem ist nur, daß die AOK wie ein blutsaugender Vampir Gmünder, Barmer etc. aussaugt, indem sie an jeder Laterne eine Zweigstelle unterhält und sich das durch den Risikostrukturausgleich finanzieren läßt.

"Die AOKn werden von den anderen Kassenarten, insbesondere von den Ersatzkassen, über den Risikostrukturausgleich jährlich mit Milliardensummen subventioniert. 1995 erhielten die AOKn Subventionen in Höhe von 15,258 Milliarden Mark. 1996 stiegen die Zahlungen auf 16,381 Milliarden Mark. 1997 bekamen die AOKn 17,915 Milliarden Mark. Allein die Ersatzkassen zahlten in diesem Jahr 14,987 Milliarden Mark in den Risikostrukturausgleich. 1998 wurden die AOKn mit 18,740 Milliarden Mark durch den Risikostrukturausgleich unterstützt."
(Quelle: DAK)

Die Barmer hat übrigens weniger als 6% Verwaltungskosten.
Dafür zahlt sie 6% in den RSA.
Ohne den RSA betrüge ihr Beitrag nicht 14,9% sondern 14%.
Die AOK Rheinland leistet sich 13,9% Beitrag. Würde sie sich nicht am RSA laben können, müsste sie selber vermutlich 14,9% nehmen.
Man stelle sich vor, VW-Käufer müssten x% des Kaufpreises ihres neuen Autos zusätzlich zahlen, welche dann an Opel überwiesen werden... nichts anderes ist der RSA.
Der RSA hebelt den Wettbewerb aus, er zwingt die Ersatzkassen zur Marktwirtschaft, während für die AOK die Kameralistik gilt.
Schafft den RSA ab und jede Krankenkasse müsste versuchen, effizient zu arbeiten.
Ich habe übrigens AOK & Barmer den Rücken gekehrt und bin jetzt in einer BKK.

Bye

SpaceRat
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[1.1.2.1.1.3.1] Zulu antwortet auf SpaceRat
21.04.2003 23:51
Benutzer SpaceRat schrieb:
Richtig. Runter mit den Verwaltungskosten der Krankenkassen von
16% (!) des Beitragsaufkommens,
Zwangsfusion der über 300 gesetzlichen Kassen,
Das ist ein Widerspruch in sich.

Nö. Das macht sogar richtig Sinn.

Konkurrenz belebt das Geschäft.

Nicht bei diesem Konstrukt der gesetzlichen Krankenkassen. dort gibt es keine Konkurenz, da die Leistungen kaum variieren.

Und eben darum ist es sinnvoll nur eine gesetzliche KK zu haben.

Das Problem ist nur, daß die AOK wie ein blutsaugender Vampir Gmünder, Barmer etc. aussaugt, indem sie an jeder Laterne eine Zweigstelle unterhält und sich das durch den Risikostrukturausgleich finanzieren läßt.

Also das die AOK in jeder Kleinstadt eine Verwaltungsstelle haben muß, möchte ich auch bezweifeln.
Der RSA ist aber ein anderes Thema.

"Die AOKn werden von den anderen Kassenarten, insbesondere von den Ersatzkassen, über den Risikostrukturausgleich jährlich mit Milliardensummen subventioniert. 1995 erhielten die AOKn Subventionen in Höhe von 15,258 Milliarden Mark. 1996 stiegen die Zahlungen auf 16,381 Milliarden Mark. 1997 bekamen die AOKn 17,915 Milliarden Mark. Allein die Ersatzkassen zahlten in diesem Jahr 14,987 Milliarden Mark in den Risikostrukturausgleich. 1998 wurden die AOKn mit 18,740 Milliarden Mark durch den Risikostrukturausgleich unterstützt." (Quelle: DAK)

Die ZAhlen laß ich mal so stehen, weil ich zur Zeit zu faul bin dort nachzuwühlen.
Was den RSA betrifft, muß ich widersprechen. dieser ist nötig, da die AOK alle Menschen aufnehmen muß. Dies gilt insebsondere für Sozialhilfefälle und Arbeitslose. Und mit dieser Klientel hat die KK kein Einkommen, sondern nur Ausgaben.
Dies wird durch den RSA auf andere Kassen aufgeteilt.

Die Barmer hat übrigens weniger als 6% Verwaltungskosten. Dafür zahlt sie 6% in den RSA.
Ohne den RSA betrüge ihr Beitrag nicht 14,9% sondern 14%. Die AOK Rheinland leistet sich 13,9% Beitrag. Würde sie sich nicht am RSA laben können, müsste sie selber vermutlich 14,9% nehmen.

Das ist nur die halbe Wahrheit der DAK. Denn ohne RSA müssten auch die anderen Kassen alle Sozialhilfeempfänger und Arbeitslose aufnehmen. Sie verschweigen das gerne um ihre Mitglieder für ihre Beitragserhöhungen zu besänftigen, aber vor allem davon abzulenken wie hoch ihr eigener Verwaltungsaufwand ist.

Man stelle sich vor, VW-Käufer müssten x% des Kaufpreises ihres neuen Autos zusätzlich zahlen, welche dann an Opel überwiesen werden... nichts anderes ist der RSA.

doch schon. Denn erstens hinkt jeglicher Vergleich wie so üblich und zweitens ist eine eine Kk einfach kein "Pferdehändler".:-)

Der RSA hebelt den Wettbewerb aus,

Es gab noch nie richtig Wettbewerb unter den Kassen.

er zwingt die Ersatzkassen zur Marktwirtschaft, während für die AOK die Kameralistik gilt.

Wie soll das Konstrukt der gesetzlichen Krankenkassen sonst in der BRD heißen, als soziale Marktwirtschaft?
nd wenn keine Marktwirtschaft, dann halt eben nur eine funktionierende KK ohne Krankenversicherter Vereinigung. Denn auch diese Letztgenannten verschlucken sehr viel Geld.

Und was hat die AOK mit der Staatswissenschaft,oder Staatswissenschaftslehre zu tun?
Also das mit der Kameralistik kapier ich hier nun garnicht.

Schafft den RSA ab und jede Krankenkasse müsste versuchen, effizient zu arbeiten.

Und wer zahlt die Arbeitslosen und die Sozialhilfeempfänger?
Der Staat? Der heilige Geist? Hans Meiser?
Dann bist du der erste der schreit, wenn als nächstes die Mehrwertsteuer angehoben wird.:-)

Ich habe übrigens AOK & Barmer den Rücken gekehrt und bin jetzt in einer BKK.

Aber wundere dich nicht wenn die BKK´en in Zukunft von 12,5 auf 13,5 oder gar 14% erhöhen. Und wundere dich nicht wenn wir bald bei 16% sind.


Zulu, der für eine Einheitskasse, oder eine generelle Privatisierung ohne gesetzlicher Kasse plädiert. Aber so wie das zur Zeit läuft, ist nur noch Ottonormalbürger der gelackmeierte.


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[1.1.2.2] trebo antwortet auf chb
20.04.2003 12:53
ausserdem müssten die apotheker dann extra einen kleinwagen anschaffen- mit dem porsche sieht das doch affig aus.
und sonderwünsche der kunden, wo kommen wir denn da hin?
überhaupt: warum soll ein system ,welches hunderte von jahren funktionierte plötzlich abgeschafft werden ,nur weil kunden das internet nutzen wollen?
alles unfug, weiter so-jammern-absahnen und die verbände regeln den rest.
benni-du bist auch so ein -ach ich sags besser nicht, sonst musst du wieder beta blocker einführen.

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[1.1.2.2.1] chb antwortet auf trebo
20.04.2003 13:44
Benutzer trebo schrieb:
ausserdem müssten die apotheker dann extra einen kleinwagen anschaffen- mit dem porsche sieht das doch affig aus.

Ich persönlich kenne keinen Apothekeninhaber, der Porsche fährt. Meine Ex-Chefin fährt Audi A4 Kombi - ist das für einen Selbstständigen mit 9 Mitarbeitern unangemessen? Eine weitere Bekannte, deren Apotheke trotz hohen persönlichen Einsatzes (ca. 70-Stunden-Woche) gar nicht so toll läuft, fährt Golf Diesel. Sicher nicht das Maß aller Dinge, aber der Porsche ist es garantiert auch nicht.

überhaupt: warum soll ein system ,welches hunderte von jahren funktionierte plötzlich abgeschafft werden ,nur weil kunden das internet nutzen wollen?

Es geht ja nicht vorrangig darum, das Internet zu verteufeln, sondern darum, die gleichen Rahmenbedingungen für alle zu schaffen. Wenn also Arzneimittellieferungen nach D auch mit der deutschen Mwst. belegt werden müssen und die "klassischen" Apotheken ebenfalls frei liefern dürften und vor allem nicht den Zwang zum Vollsortiment hätten wie DocMorris (das kostet irre viel Geld für Lagerhaltung - überleg mal, wieviel Kapital da gebunden ist, das finanziert werden muss! Das sind niedrige 6-stellige Euro-Summen! DocMorris hat nur knapp 1000 meist hochpreisige Artikel am Lager und nicht 8.000...), hätte sich der Versandhandel von allein erledigt, weil er nicht funktionieren würde und das DocM-Modell nicht mehr konkurrenzfähig wäre. So haben wir derzeit einen verzerrten Wettbewerb und das muss geändert werden.

alles unfug, weiter so-jammern-absahnen und die verbände regeln den rest.

Die ABDA "regelt" gar nichts, das sind marketingtechnisch gesehen ziemliche Pfeifen.

benni-du bist auch so ein -ach ich sags besser nicht, sonst musst du wieder beta blocker einführen.

Ich glaube, Du bist von uns beiden derjenige, der einen Beta-Blocker einführen sollte... :-) Ich lebe nicht von Arbeit in der Offizin-Apotheke, sondern arbeite in der Industrie und kann daher recht nüchtern darüber denken.

Benni
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[1.1.2.2.1.1] trebo antwortet auf chb
20.04.2003 15:11
allem nicht den Zwang zum Vollsortiment hätten wie DocMorris (das kostet irre viel Geld für Lagerhaltung - überleg mal, wieviel Kapital da gebunden ist, das finanziert werden muss! Das sind niedrige 6-stellige Euro-Summen!

na da muss ich doch noch einmal dazu was schreiben.
egal in welcher apotheke - ich höre immer öffters den spruch....das müssen wir bestellen,kommen sie doch bitte am abend noch einmal vorbei!
von wegen grosse lagerhaltung, alles runtergefahren und auf den grosshandel verlagert.
und wenn deine bekannte trotz 70 stunden woche nur golf fährt, na und? sie kanns entweder nicht besser-oder hat einfach eien falschen standort oder... sie macht das falsche marketing.
und wenn doc morris kommt, dann fährt sie wahrsch. mit dem rad zum amtsrichter wg. des offenbarungseides.ach tut mir die arme leid!
ich habe auf jeden fall noch nie nie nie einen armen apothker gesehen.
deshalb ,schafft diesen klüngel ab, gebt den markt frei und siehe-es wird wunderbar.

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[1.1.2.2.1.1.1] chb antwortet auf trebo
20.04.2003 15:27
Benutzer trebo schrieb:
allem nicht den Zwang zum Vollsortiment hätten wie DocMorris (das kostet irre viel Geld für Lagerhaltung - überleg mal, wieviel Kapital da gebunden ist, das finanziert werden muss!
Das sind niedrige 6-stellige Euro-Summen!
na da muss ich doch noch einmal dazu was schreiben. egal in welcher apotheke - ich höre immer öffters den spruch....das müssen wir bestellen,kommen sie doch bitte am abend noch einmal vorbei!

Das liegt unter anderem an der "aut idem"-Regelung. Es gibt in Deutschland ca. 40.000 Arzneimittel auf dem Markt; eine durchschnittlich grosse Apotheke hat ca. 7.000 davon auf Lager. Wenn der Doc jetzt Generikum x aufschreibt und das ist bereits ein "preisgünstiges" Arzneimittel, darf ich es nicht gegen Generikum y austauschen, auch wenn sie im Extremfall aus demselben Topf beim selben Lohnhersteller stammen (kommt aus Effizienzgründen vor). Man kann aber nicht alle Generika auf Lager haben, das ist völlig unwirtschaftlich.

von wegen grosse lagerhaltung, alles runtergefahren und auf den grosshandel verlagert.

Macht ja bei möglichen Lieferzeiten von 3-4 Stunden durchaus auch Sinn, oder?

und wenn deine bekannte trotz 70 stunden woche nur golf fährt, na und? sie kanns entweder nicht besser-oder hat einfach eien falschen standort oder... sie macht das falsche marketing.

Vor allem weisst Du das per Ferndiagnose so genau, nicht wahr?

und wenn doc morris kommt, dann fährt sie wahrsch. mit dem rad zum amtsrichter wg. des offenbarungseides.ach tut mir die arme

Och, die wird sich schon halten. Die verdient ihr Geld zwar mit harter Arbeit, aber mit ihrer Kundenstruktur ist DocMorris vermutlich keine allzu grosse Gefahr. Sobald DocM in Deutschland ist, zieht die nämlich den Webshop mit Auslieferungsfahrern auf. Dann hat sie die Möglichkeit, ihren schlechten Standort (Seitenstrasse der autofreien Fussgängerzone) zu kompensieren.

ich habe auf jeden fall noch nie nie nie einen armen apothker gesehen.

Und selbst wenn: Du würdest selbst das noch leugnen, weil es nicht in Deine fixe Meinung passt.

deshalb ,schafft diesen klüngel ab, gebt den markt frei und siehe-es wird wunderbar.

Jup - DocMorris wird 1-2% vom Markt abgreifen (vor allem Leute, denen alles egal ist), die eine oder andere Apotheke wird schliessen, und irgendwann werden auch eingefleischte DocM-Kunden feststellen, dass man nachts um 2 kein Fieberzäpfchen für's kranke Kind beim Versandhändler bekommt - leider, leider hat die Apotheke um die Ecke aber zugemacht und man muss erst durch die halbe Stadt fahren. Da kostet der Notdienstaufschlag dann aber 10 Euro (ist ja jetzt freie Marktwirtschaft!), weil ein teurer approbierter Apotheker (ist Gesetz!) Nachtwache halten muss. Von mir aus... ;-)

Benni
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[2] Kyranor antwortet auf hdontour
19.04.2003 22:13
Benutzer hdontour schrieb:
... die Fenster weit aufgemacht würden und der Mief der letzten 50 Jahre rausfliegt, könnten die teilweise auch mehr Geschäft machen und bräuchten Docmmorris nicht zu fürchten.

Ein ganz einfaches Onlinebestellwesen mit regional begrenzter kostenloser Auslieferung könnte man gut aufziehen. Die Apotheken bekommen heutzutage nicht vorrätige Arzneimittel innerhalb weniger Stunden geliefert und dann die Sachen selber weiterliefern z.b. in einem Radius von 2-3 km in einer Großstadt.
Bisher hat eigentlich alles mit Lieferheimservice immer gut funktioniert.

CU

Hallo!

Es gibt einen großen Unterschied zwischen einer Pizza und einem Medikament. Eine Pizza darf jeder Trottel ausliefern. Bei Medikamenten hingegen ist es in Deutschland per Gesetz verboten, daß ein Versandhandel aufgebaut wird. DocMorris umgeht diese Hürde nur durch ein paar hinterhältige Tricks. Insofern darf eine Apotheke, selbst wenn sie wollte, keinen Versand anbieten.

Was hingegen gemacht wird, ist eine Art Vorbestellsystem, bei dem Kunden im Internet das Medikament vorbestellen, so daß es zur Abholung bereit liegt. Was natürlich auch gemacht wird, ist ein Heimlieferservice, z. B. wenn etwas bestellt werden muß, damit der Kunde nicht ein zweites Mal in die STadt fahren muß. Hierbei muß die Auslieferung im Prinzip laut Gesetz durch einen Apotheker erfolgen. Also, die Möglichkeiten deutsche Apotheker sind leider etwas beschränkt.

Schöne Grüsse
Kyranor
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[2.1] trebo antwortet auf Kyranor
20.04.2003 12:59
Benutzer Kyranor schrieb:
Benutzer hdontour schrieb:
... die Fenster weit aufgemacht würden und der Mief der letzten 50 Jahre rausfliegt, könnten die teilweise auch mehr Geschäft machen und bräuchten Docmmorris nicht zu fürchten.

Ein ganz einfaches Onlinebestellwesen mit regional begrenzter kostenloser Auslieferung könnte man gut aufziehen. Die Apotheken bekommen heutzutage nicht vorrätige Arzneimittel innerhalb weniger Stunden geliefert und dann die Sachen selber weiterliefern z.b. in einem Radius von 2-3 km in einer Großstadt.
Bisher hat eigentlich alles mit Lieferheimservice immer gut funktioniert.

CU

Es gibt einen großen Unterschied zwischen einer Pizza und einem
Medikament. Eine Pizza darf jeder Trottel ausliefern. Bei Medikamenten hingegen ist es in Deutschland per Gesetz verboten, daß ein Versandhandel aufgebaut wird. DocMorris umgeht diese Hürde nur durch ein paar hinterhältige Tricks. Insofern darf eine Apotheke, selbst wenn sie wollte, keinen Versand anbieten.



eben ,zur ausfahrt von medikamenten muss man entweder obertrottel-oder sogar studierter apotheker sein.
in wenigen wochen wird durch den europ. gerichtshof dieser schwachsinn beendet,dann kommt doc morris sogar nach deutschland!!!!
alle apotheken gehen dann pleite- oh weh!
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[2.1.1] chb antwortet auf trebo
20.04.2003 13:48
Benutzer trebo schrieb:
Es gibt einen großen Unterschied zwischen einer Pizza und einem Medikament. Eine Pizza darf jeder Trottel ausliefern. Bei Medikamenten hingegen ist es in Deutschland per Gesetz verboten, daß ein Versandhandel aufgebaut wird. DocMorris
eben ,zur ausfahrt von medikamenten muss man entweder obertrottel-oder sogar studierter apotheker sein.

Wenn man die deutsche Gesetzgebung konsequent auslegt ist das leider so.

in wenigen wochen wird durch den europ. gerichtshof dieser schwachsinn beendet,dann kommt doc morris sogar nach deutschland!!!!

Erstmal steigen dann die DocMorris-Preise, weil sie dann 16% Mehrwertsteuer statt 6% aufschlagen müssen.

alle apotheken gehen dann pleite- oh weh!

Wohl kaum... ;-) Meine vor 8 Monaten bestellte Packung Paracetamol STADA ist bis heute nicht eingetroffen. Das nenne ich Zuverlässigkeit. In der Apotheke vor Ort hätte ich dafür 8 Cent mehr gezahlt und sie gleich mitnehmen können.

Benni
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[2.1.1.1] trebo antwortet auf chb
20.04.2003 15:14
Wohl kaum... ;-) Meine vor 8 Monaten bestellte Packung Paracetamol STADA ist bis heute nicht eingetroffen. Das nenne ich Zuverlässigkeit. In der Apotheke vor Ort hätte ich dafür 8 Cent mehr gezahlt und sie gleich mitnehmen können.

benni,doc morris wollte dich schonen,dadurch dass sie das medikament nicht schicken, konntest du ersehen dass es ungesund ist, das ist beratung in holland.
hier in dl musst du jeden käse schlucken ,ohne dass dich jemand berät - gell!
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[2.1.1.1.1] chb antwortet auf trebo
20.04.2003 23:09
Benutzer trebo schrieb:
Wohl kaum... ;-) Meine vor 8 Monaten bestellte Packung Paracetamol STADA ist bis heute nicht eingetroffen. Das nenne ich Zuverlässigkeit. In der Apotheke vor Ort hätte ich dafür 8 Cent mehr gezahlt und sie gleich mitnehmen können.
benni,doc morris wollte dich schonen,dadurch dass sie das medikament nicht schicken, konntest du ersehen dass es ungesund ist,

Für jemanden mit Kopfschmerzen wäre es nach der Güterabwägung aber ertrebenswerter, die Packung zu erhalten... ;-)

das ist beratung in holland.

Also Entmündigung des Patienten? Danke, dafür besteht hier kein Bedarf, das sollen die Niederländer bitte behalten. ;-)

hier in dl musst du jeden käse schlucken ,ohne dass dich jemand berät - gell!

Kleiner Irrtum: Du MUSST gar nichts.
Das mit der Ironie solltest Du übrigens noch ein bisserl üben... :-D

Benni
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[2.1.2] Kyranor antwortet auf trebo
22.04.2003 08:39
Benutzer trebo schrieb:
Benutzer Kyranor schrieb:
Benutzer hdontour schrieb:
... die Fenster weit aufgemacht würden und der Mief der letzten 50 Jahre rausfliegt, könnten die teilweise auch mehr Geschäft machen und bräuchten Docmmorris nicht zu fürchten.

Ein ganz einfaches Onlinebestellwesen mit regional begrenzter kostenloser Auslieferung könnte man gut aufziehen. Die Apotheken bekommen heutzutage nicht vorrätige Arzneimittel innerhalb weniger Stunden geliefert und dann die Sachen selber weiterliefern z.b. in einem Radius von 2-3 km in einer Großstadt.
Bisher hat eigentlich alles mit Lieferheimservice immer gut funktioniert.

CU

Es gibt einen großen Unterschied zwischen einer Pizza und einem
Medikament. Eine Pizza darf jeder Trottel ausliefern. Bei Medikamenten hingegen ist es in Deutschland per Gesetz verboten, daß ein Versandhandel aufgebaut wird. DocMorris umgeht diese Hürde nur durch ein paar hinterhältige Tricks. Insofern darf eine Apotheke, selbst wenn sie wollte, keinen Versand anbieten.



eben ,zur ausfahrt von medikamenten muss man entweder obertrottel-oder sogar studierter apotheker sein. in wenigen wochen wird durch den europ. gerichtshof dieser schwachsinn beendet,dann kommt doc morris sogar nach deutschland!!!!
alle apotheken gehen dann pleite- oh weh!

Das Versand-Verbot fällt - da ist davon auszugehen, daß das geschieht. Dann ist es aber auch deutschen Apotheken erlaubt, Medikamente zu versenden, Online-Shops aufzumachen und und und.

Was ich aber nicht einsehen will und kann, ist die Tatsache, daß DM Rosinenpickerei betreibt. DocMorris vertreibt nur bestimmte Arzneimittel, vorzugsweise Fertigarzneimittel, die hochpreisig sind und Profit bringen. DM vertreibt generell keine Rezepturen, DM verschickt keine BTM's, DM beliefert die unattraktiven, niedrigpreisigen Packungen, wie Paracetamol beta, in den meisten Fällen nicht. DocMorris verschickt keine Hilfsmittel, DocMorris hat keinen Notdienst.

Und vom Service wollen wir ja mal gar nicht reden. Die kostenlose Hotline ist wohl ständig belegt, aus welchem Grunde auch immer. Aber man kann ja 'ne 0180er Nummer anrufen... E-Mails werden nach 12 Tagen beantwortet, in der Zwischenzeit wäre mein fiktives Kind wohl schon am Rye-Syndrom gestorben.

Und zwischenzeitlich hat sich gezeigt, daß Arzneimittelfälscher vorzugsweise per Internet ihre Ware vertreiben können. Eine fachgerechte Kontrolle durch pharmazeutisch geschultes Personal gibt es dann nicht. Dafür sind ja Aushilfs-Packer zuständig.

Schönen Tag noch
Kyranor
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[2.1.2.1] koelli antwortet auf Kyranor
23.04.2003 18:00
Benutzer Kyranor schrieb:
Was ich aber nicht einsehen will und kann, ist die Tatsache, daß DM Rosinenpickerei betreibt. DocMorris vertreibt nur bestimmte Arzneimittel, vorzugsweise Fertigarzneimittel, die hochpreisig sind und Profit bringen.

Stimmt so generell auch nicht mehr. Noch vor ein paar Monaten habe ich nach einer Creme gesucht, die sich wegen des geringen Preises von 6 Euro für DocMorris wohl nicht lohnte. Sie hatten sie nicht. Mittlerweile ist sie aber auch im Programm.
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[2.1.2.1.1] Kyranor antwortet auf koelli
13.06.2003 08:05
Na, dann versuch mal bei DocMorris eine Rezeptur zu bekommen. Die wimmeln dich ab, weil eine Individual-Rezeptur für die nicht kostendeckend ist. Ist sie übrigens für deutsche Apotheker auch nicht, aber im Sinne des Kundenservice wird sie trotzdem angeboten.

Kyranor
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[2.2] CHEFE antwortet auf Kyranor
13.06.2003 08:36
Hierbei muß die Auslieferung im Prinzip laut Gesetz durch einen Apotheker erfolgen. Also, die Möglichkeiten deutsche Apotheker sind leider etwas beschränkt.

Der Apotheker, der meiner Mutter schon mehrfach was nach Hause brachte, war ca. 16 Jahre alt und kam mit dem Fahrrad.... ;-)