>Wie willst Du
aber in einer Apotheke die auszuliefernden Sachen sinnvoll versiegeln (und die Sache mit der Empfangsbestätigung regeln), ohne dass das in einen Riesen-Arbeitsaufwand ausartet?
Gar nicht groß.
Du tust ja gerade so, alsob jeder potentiele Ausfahrer nichts besseres zutun hat jede Auslieferung zu durchsuchen, ob es was interessantes gint und dann durchbrennt.
Apotheken beschäftigen als Auslieferungsfahrer idR vertrauenswürdige Personen, oft Rentner. Dort wo ich für ein halbes Jahr war hatten wir einen pensionierten BGS-Beamten und einen, der jahrzehntelang für die Stadtwerke Bus gefahren ist.
Solche Leute sind absolut vertrauenswürdig.
Es redet niemand von lebensnotwendigen Arneimitteln. Wenn irgendwas so dringend / lebenssnotwendig ist, daß holt man es sowieso selber, wenn es eilt und läßt es nicht liefern.
Ja? Auch wenn der Patient ein gehbehinderter Heimbewohner ist?
Die Zivis haben ja auch sonst nix zu tun...
Wenn beim Zusammenstellen der Bestellung ein Namens-/Adresseaufkleber angebracht wird, dann kann nicht viel passieren. Wenn ich meine erwartete Lieferung erhalte, dann sehe ich ja, ob meine Name draufsteht oder nicht.
Und wenn die Lieferung gar nicht kommt?
wenn wenn wenn
wenn bei der Post ein Paket verloren geht, dann ist es eben weg.
Ich rede die ganze Zeit nicht von irgendwelchen Extremas, sondern von einem zusätzlichen Service für den Kunden. In allen Branchen funktioinert ein Bringservice nur bei Apotheken soll es plötzlich nicht gehen.
Bei meinem Nachbar klappt das wunderbar. Wenn er was nicht auf Lager hat, dann wird es dem Kunden kostenlos nach Hause geliefert, wenn es da ist, solange er im näheren Umkreis wohnt. Und da es eben soviele Apotheken gibt, wohnen 99,99% seiner Kunden in Umkreis von 1 km.
Richtig, so machen es sehr viele Apotheken (wobei bei uns auch, wenn es sein musste, 10 km gefahren wurde), aber die Fahrer können eben nicht irgendwelche Pizzaservice-Fuzzis sein, das müssen vertrauenswürdige Personen sein!
Über die Naivität mancher Menschen, wenn es um das deutsche Arzneimittelwesen geht, muss ich mich manchmal echt wundern.
ein guter Freund ist Pharmavertreter: Da wird den Ärzten alles mögliche spendiert, damit die möglichst die Präparate von diesem Konzern verschreiben.
Korrekt. Ärzte lassen sich besonders gerne korrumpieren. Von Bioferfügbarkeiten und pharmazeutisch-technischen Fragwürdigkeiten etc. haben viele (nicht alle!) Ärzte eh' keine Ahnung, Hauptsache es gibt einen schönen neuen Füllfederhalter.
Und nun werden von ihm verstärkt die Apotheken besucht, um für "seine Präparate" Werbung zu machen.
Das heisst noch lange nicht, dass sich ein Apotheker das 6. Generikum auch ans Lager nimmt, auch wenn der Aussendienstler des Herstellers das gerne hätte. Da müssen schon a) interessante Einkaufskonditionen winken und b) nennenswerte Umsatzmengen zu erwarten sein. Du stellst Dir ja auch kein exotisches Auto auf den Hof, was nur 1x im Halbjahr gemietet wird und dann soviel einbringt wie ein Fiat Panda, oder? ;-)
sowieso nicht, da ich nur LKWs habe.(LOL)
Wird Zeit, daß dieser ganze Sumpf im Gesundheitswesen endlich mal trockengelegt wird.
Richtig. Runter mit den Verwaltungskosten der Krankenkassen von 16% (!) des Beitragsaufkommens, Zwangsfusion der über 300 gesetzlichen Kassen, Verhinderung sinnloser Krankenhauseinweisungen am Freitag, wenn Montag Nachmittag OP ist - es gibt viele Möglichkeiten. Warum man bei 14% Arzneimittelkosten unbedingt anfangen und vor allem die gesamte Sparleistung erbringen muss solltest Du mir allerdings mal genauer erklären.
Da gäbe es ganz andere Mittel und Weg dieses marode System zu überarbeiten, aber das passt nicht in dieses Forum.
Eine Woche Hospitanz in einer mittelgrossen Stadtapotheke könnte so manchen Forumsteilnehmern (gerade auch im Heise-Forum) mal einen deutlichen Erkenntnisschub über diesen Beruf bescheren...
Ja ja ja, wieder so ein armes Zahnrad in unserem Gesundheitswesen, dem man an den Kragen will.
Das hat jetzt sachlich nichts mit meiner Aussage zu tun. Es ging nicht um das Jammern (ich arbeite nicht in der Offizin-Apotheke, sondern z.Z. in der Industrie), sondern darum, dass viele Leute hier keine Ahnung von dem haben, über das sie hochgradig klischeebeladen schreiben.
Die Ärzte und Apotheker verdienen zu wenig und am besten noch die Krankenkassenbeiräge erhöhen, damit man ihnen mehr auszahlen kann , so wie früher. Die fetten Jahre sind eben vorbei... für alle.
Davon sehe ich bei den Kassen und Krankenhäusern aber nun rein gar nichts. Solange ein niedergelassener Radiologe sich einen eigenen Kernspintomograph leisten kann und den dann mit meist unnötigen, teuren Untersuchungen zu Lasten aller auslastet, ist da sicher auch noch massiv Einsparpotential vorhanden. Die Ärzte haben nur eine lauter und effizienter schreiende Lobby - unsere Berufsvertretung besteht aus reichlich vielen Flaschen, das ist das Problem...
Da stimme ich Dir völlig zu und mit Sicherheit bin ich kein Freund von Planwirtschaft, aber im Gesundheitssystem wäre es in vielen Bereichen angebracht, daß es zentral geplant wird.
CU
Benni