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Wie ein Weltkonzern vorgeht, wenn eine PR-Aktion teurer als beabsichtigt wird


02.05.2005 20:15 - Gestartet von okidoki1
Am 21.04.05 hatte die Tochter Lycos des Bertelsmann - Konzerns etwas zu feiern. Ich glaube es war der Jahrestag der Einführung der denkwürdigen
Tiefpreis - Garantie.

Aus Anlaß dieses Geburtstages sollten sich auch Kunden freuen dürfen, die sich an diesem Tag für einen DSL-Tarif 1000 MB nebst T-DSL 1000 Neuanschluß entschieden. Ihnen wurde die Rückerstattung der Einrichtungskosten der Deutschen Telekom in Höhe von 99,95 Euro versprochen.

Des weiteren sollte das Entgelt für den DSL - Tarif beachtliche 0,00 Euro monatlich betragen. Und zu all den Wohltaten sollte der Kunde auch noch ein kostenloses Modem erhalten. Wahrlich ein Angebot bei dem der mathematisch weniger Begabte nicht auf Anhieb erkennen konnte wie damit ein Ertrag erzielt werden kann. Aber ich habe nirgendwo vernommen, dass Lycos von dunklen Mächten gezwungen worden wäre Geld zu verschenken. Und sie wussten auch genau was Sie taten, denn Sie nannten es treffend "DSL kostenlos".

Nun ganz so kostenlos scheint die Aktion für Lycos nicht verlaufen zu sein, denn jetzt musste man ganz tief in die Trickkiste greifen um die offensichtlich viel zu vielen unbeliebten Neukunden wieder loszuwerden.

Im Zuge des Bestellvorgangs wurde der 02.05.05 als Schaltungstermin vorgeschlagen, was ich zufrieden akzeptierte. Als ich nach 5 Tagen immer noch nichts von Lycos gehört hatte, habe ich mich per Mail an den DSL-Support gewandt. Aber da kam nichts, einfach gar nichts zurück. Auch 2 weitere Nachfragen blieben einfach unbeantwortet. Auch die Hotline hat mich insgesamt 6 X nach jeweils 5 min aus der Warteschleife gekickt.

Heute hatte ich mich dann zum wiederholten Mal entschlossen die Telefon-Hotline anzurufen und oh, Wunder diesmal kam ich auch durch.

Was ich da aber vernahm lies mir dann die Haare zu Berge stehen.

O-Ton: "Den DSL Zugang konnten wir Ihnen nicht zur Verfügung stellen, da Sie doch bei der Telekom den Antrag auf den T-DSL Anschluß am 22.5. storniert haben. Mein Hinweis, dass dies doch nur auf einem Fehler beruhen könne, da ich dergleichen im Traum nicht erwogen hätte und selbstverständlich auch nicht gemacht hätte wurde mit der Bemerkung abgebügelt, das sei nicht Sache von Lycos und ich müsse mich an die Telekom wenden. Meine Bitte mir die Dokumentation zum Stornierungsvorgang per Mail zukommen zu lassen wurde abgelehnt, da das nur im "System" eingetragen sei."

Meinem Wunsch die Bestellung dann bitte erneut aufzunehmen wollte man dagegen gerne sofort nachkommen, allerdings diesmal ohne 100 Euro Rückerstattung,denn die Aktion sei ja nunmal leider abgelaufen. Geil gelaufen, oder?

Bleibt noch nachzutragen: Ich habe mich dann noch an die Telekom gewandt. Über zig Stationen quer durch Deutschland schließlich bis zur zentralen Auftragsbearbeitung. Hier lautete die Auskunft: Eine Antragstellung seitens Lycos für Ihren Anschluß können wir nicht feststellen und demzufolge natürlich auch keine Stornierung. Sonst nach Fragen?

Eine Bitte hätte ich noch: Könnten mir die geneigten Leser vielleicht noch ein paar Foren nennen, die ebenfalls an dieser Story interessiert seien könnten? Ich habe den sehnlichen Wunsch meine Geschichte so breit wie möglich zu streuen.
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[1] dsl4you antwortet auf okidoki1
11.05.2005 23:01
Sei froh, dass Du nicht bei Lycos gelandet bist. Ich habe sehr schlechte Erfahrungen mit Lycos in Bezug auf falsche Abrechnungen gemacht. Die falsche Abrechnung des Datenvolumens hat mich bei meiner FlexiFlat jedesmal tief in die Tasche greifen lassen muessen. 35 Euro in einem Monat. Lycos hat einen eigenen Downloadanzeiger, der im Endzustand ein anderes Datenvolumen anzeigte, als schließlich abgerechnet wurde. Mail hin und her geschickt. Aber Lycos ist in dieser Hinsicht das kundenunfreundlichste Unternehmen, bei dem ich bisher war. Mal konnte man die eigenen Rechnungen bei telefonischer Anfrage, die mich betrafen, nicht finden. Dann sollte ich mich doch bitte per Briefpost oder per Fax an das Unternehmen werden. Lycos selbst macht es sich aber recht einfach mit dem eigenen Schriftverkehr und verschickte, zumindest bei mir immer nur Emails, die den Eindruck erweckten aus Textbausteinen zusammengesetzt zu sein. Aber vielleicht liegen die Unzulänglichkeiten in der Kommunikation mit den Kunden ja daran, dass Lycos die Spielwiese und Experimentierfeld von Mohn junior ist. Bei Lycos kann man wahrscheinlich nicht so viel Porzellan zerstören, wie man es bei Bertelsmann (Familie Mohn) könnte.