Weshalb ist das Gerede über Schuld oder Nichtschuld von Unternehmen bzw. deren Firmenlenker zu sprechen ? Wer prangert hier etwas an ? Die Beschäftigung mit der Geschichte eines Unternehmens bleibt der wissenschaftlichen Forschung überlassen.
Das eigene Verhalten als Individuum in der besagten Zeit fällt in den Bereich der Spekulation. Auch wenn Du von den heute lebenden Personen annehmen würdest, dass sie auch "mit dem Strom geschwommen" wären, ist dies noch lange keine Rechtfertigung für die Taten der damals lebenden Personen.
Bzgl. Deiner Schilderung der gegenwärtigen Einschränkung von Bürgerrechten stimme ich mit Dir überein. Die Entwicklung des Staates, der soviel wie möglich über seine Bürger in Erfahrung bringen und sie überwachen möchte, ist mehr als bedenklich.
Solange die Instrumentarien der staatlichen Gewalt in demokratischer Hand bleiben, ist die Einschränkung der Bürgerrechte a la Schily zwar auch nicht hinnehmbar.
Sollten allerdings die Instrumentarien einmal in nichtdemokratische Hände fallen, dann ... kann wieder alles nocheinmal passieren.
Aber so ist es halt mit den Politikern. Sie behaupten immer, dass sie das alles zum Wohle der ehrlichen Bürger machen.
Aber das behaupten ALLE Politiker. Somit ist es schwer, die wahren Motive der Politiker zu erkennen.
Benutzer spl schrieb:
Benutzer dsl4you schrieb:
kennt jemand das Buch "Bertelsmann im Dritten Reich",ISBN: 3570007111; und kann etwas über die Rolle dieses Unternehmens im Dritten Reich sagen ? Inwieweit hat sich das Unternehmen Bertelsmann die "Finger schmutzig" gemacht ?
Ach, immer dieses Gerede über die Schuld von Unternehmen im Dritten Reich. Das im Nachhinein als Außenstehender anzuprangern ist einfach. Ob diese Leute, die das heute anprangern, unter damaligen Umständen anders gehandelt hätten, wage ich stark zu bezweifeln.
Den Beweis dafür sehe ich darin, dass heute einerseits ständig "Nie mehr Faschismus" geheuchelt wird, es andererseits in ist, alle möglichen Grundrechte (Versammlungsfreiheit, Fernmeldegeheimnis, Datenschutz...) zu Gunsten der Staatsmacht einschränken. Freiheit zugunsten einer scheinbaren Sicherheit aufzgeben. Warum schreit da keiner auf? Jetzt, wo man es noch verändern könnte? Antwort: weil die Mehrheit nicht versteht, dass sowas immer im Faschismus endet. Genauso war es zu Beginn der Nazi-Herrschaft.
Ich habe wirklich den Eindruck, manche Deutschen leben mehr in der Vergangenheit als in der Gegenwart.
spl