forschend

Forscher aus NRW wollen mobiles Internet schneller machen

In fünf Jahren soll das System bis zu 1 GBit/s bieten
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Forscher der Fachhochschule Münster und der Universität Duisburg-Essen wollen das drahtlose Internet noch schneller machen. In dem Projekt geht es um eine effektivere Verarbeitung digitaler Signale für die sogenannte Hochgeschwindigkeits-Funkübertragung, teilte die Fachhochschule in Münster mit.

"Wir arbeiten an einer Weiterentwicklung der bisher gängigen Antennensysteme wie sie etwa in Mobiltelefonen verwendet werden", sagte André Neubauer vom Fachbereich Elektrotechnik und Informatik der Fachhochschule Münster. Dazu werde erforscht, wie mittels mehrerer Antennen innerhalb eines Systems verbesserte Möglichkeiten zur Datenübertragung realisierbar werden.

Serienreife erst in fünf Jahren erwartet

Das Vorhaben zielt laut Neubauer auf eine drahtlose Vernetzung beispielsweise von Computersystemen mit einer Daten-Übertragungsrate von bis zu 1 GBit/s ab. "Eine solch' hohe Geschwindigkeit ist im Moment noch Zukunftsmusik", sagte Neubauer weiter. Er gehe aber davon aus, dass sich dies nach dem Abschluss des Projektes in drei Jahren ändern wird. "Die Serienreife - etwa einsetzbar für eine mobile Hochgeschwindigkeits-Internet-Verbindung - ist bis 2013/2014 durchaus realistisch."

Diese Zielsetzung beziehe sich aber ausschließlich auf Computer-Funksysteme. Aufgrund der besonderen Nutzungsbedingungen eines Mobiltelefons etwa in einem schnell fahrenden Auto werde die Datenübertragung hier nur deutlich langsamer möglich sein. "Denkbar ist eine Rate von 100 MBit/s", sagte der Forscher weiter. Zum Vergleich: Bei HSDPA werden derzeit in der Regel maximal 7,2 MBit/s, ganz vereinzelt 14,4 MBit/s erreicht. Mit dem in der Entwicklung befindlichen HSPA+ sind weitaus höhere Raten möglich. Das ebenfalls in der Entwicklung befindliche LTE soll ebenfalls 100 MBit/s und mehr bieten.

Das gemeinsame Projekt der Hochschulen wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 250 000 Euro unterstützt. Begleitet werden die Forscher zudem von der Duisburger Kommunikationsfirma mimoOn GmbH. Damit soll den Angaben der Fachhochschule zufolge sowohl der Wissens- und Technologietransfer in die Wirtschaft als auch der Ingenieurnachwuchs an den Fachhochschulen gefördert werden.