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EU verbannt stromfressende Netzteile aus dem Handel

Effizientere Netzteile für Handys und Laptops sollen 9 TWh jährlich einsparen
Von dpa / Susanne Kirchhoff

Handys, Schnurlos-Telefone und Laptops sollen in der Europäischen Union bald weniger Strom fressen. Wie die EU-Kommission heute in Brüssel mitteilte, gelten von Frühsommer 2010 an strengere Auflagen für die Netzteile, die Strom aus der Steckdose in die vom Gerät benötigte Spannung umwandeln. Bislang erhitzen sich viele Netzteile bei längerem Betrieb spürbar, wobei Energie in Form von Wärme verlorengeht. Diese Verluste sollen bis zum Jahr 2020 um annähernd ein Drittel verringert werden, erläuterte ein Kommissionssprecher die neue Verordnung. Sie gilt in allen EU-Mitgliedstaaten unmittelbar und muss nicht mehr in nationales Recht umgesetzt werden.

Weniger Stromverbrauch, aber keine höheren Kosten für Geräte

Mehr kosten sollen die neuen Netzteil-Modelle den Angaben zufolge nicht. Die strengeren Vorschriften treten schrittweise im Frühsommer 2010 und 2011 in Kraft. Von diesem Zeitpunkt an würden die Bestände in den Geschäften nicht mehr aufgefüllt, sagte der Sprecher. Vorgesehen sei, dass zunächst die schlimmsten Stromfresser aus dem Handel verschwinden. Bereits erworbene Netzteile könnten weiter genutzt werden.

Die Hersteller von Handy-Netzteilen müssen zudem noch bis 2012 einen einheitlichen Standard für Handy-Ladegeräte einführen. Auch dabei ist die Energieffizienz ein Thema. Rob Conway, Chef des Mobilfunkverbandes GSM Association (GSMA) kündigte schon im Februar an, dass diese neuen Netzteile bis zu 50 Prozent weniger Energie verbrauchen sollen als derzeit verwendete Modelle.

EU-weit will die Kommission mit der Maßnahme insgesamt neun Terawattstunden einsparen - das entspricht ungefähr der Menge Strom, die Litauen in einem ganzen Jahr verbraucht. Der jährliche Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen in der EU soll um mehr als drei Millionen Tonnen zurückgehen.

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