Start-Probleme

epost: Startprobleme beim elektronischen Brief der Post

Über 250 000 Interessenten warten auf Freischaltung
Von mit Material von AFP

Beim neuen Online-Brief der Deutschen Post kommt es zu Verzögerungen. Bereits registrierte Kunden warten auch eineinhalb Wochen nach dem Start des neuen Dienstes noch auf die Freischaltung ihres Nutzerkontos, berichtet der Focus in seiner aktuellen Ausgabe. Eine Sprecherin der Post sagte, das Unternehmen fahre das neue System "ganz bewusst und ganz kontrolliert" hoch, damit es nicht zu technischen Pannen wegen Überlastung komme. Verzögerungen wollte sie aber nicht bestätigen. Alleine an den ersten beiden Tagen Mitte Juli haben sich bereits 250 000 Interessenten für den neuen Dienst registrieren lassen.

Dem Focus-Bericht zufolge räumte die Post dagegen ein, die Freischaltung dauere wegen des kontrollierten Hochfahrens "ein paar Tage länger" als die ursprünglich angegebenen drei oder vier Tage.

epost im Visier der Kritiker

Werbung für epost Deutsche Post wirbt für epost
Screenshot: teltarif.de
Die Deutsche Post hatte den Online-Brief am 14. Juli gestartet, der technisch einer E-Mail gleicht. Er soll den rechtssicheren Briefverkehr über das Internet ermöglichen, etwa zwischen Verbrauchern und Behörden oder Unternehmen für den Versand offizieller Schreiben oder von Rechnungen. Der E-Postbrief kostet wie der traditionelle Brief 55 Cent - egal ob er im Internet abgeschickt und dann in Papierform ausgetragen oder vollständig elektronisch übermittelt wird.

Verbraucher können sich über eine spezielle Internetseite der Post eine Adresse für den neuen elektronischen Briefversand sichern. Das Online-Brief-Konto wird aber erst nach einer persönlichen Identifizierung in einer Post-Filiale freigeschaltet. Kritik fand in den letzten Tagen die nur lückenhafte Verschlüsselung der Daten auf dem Weg vom Absender zum Empfanger. Außerdem verlangt die "E-Mail mit Briefporto" vom Empfänger die unangenehme Pflicht, den eigenen epost-Eingang täglich zu überprüfen. Zudem ermächtigen die Teilnehmer unter Umständen die Post, die gesicherten E-Mail-Adressen an Werbevermarkter zu verkaufen.

teltarif.de hat übrigens erst vor kurzem einen umfangreichen Vergleich zwischen De-Mail und dem E-Postbrief gezogen.