Ausbau

Deutsche Bahn verbessert Handy-Empfang im ICE

Bis 2011 Umrüstung aller ICEs - Auch o2 funkt nun im ICE
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Mobilfunk-Empfang gab es auch bisher schon in den ICEs der Deutschen Bahn AG. In ausgewiesenen Handy-Wagen können Kunden von T-Mobile, Vodafone und E-Plus sowie die Nutzer einer Service-Provider- oder Discounter-Karte aus diesen Netzen mit ihrem Handy telefonieren oder auch - eingeschränkt - GPRS/EDGE-Datendienste nutzen.

o2-Kunden hatten vielerorts nur den Schriftzug "Netzsuche" auf dem Handy-Display. Grund: Als die ICE-Versorgung geplant wurde, war o2 bzw. seinerzeit Viag Interkom noch im Aufbau begriffen. So unterstützen die alten Mobilfunk-Repeater, die die GSM-Signale verstärkt ins Innere der ICEs weiterleiten, nur die Frequenzbereiche der beiden D-Netze sowie von E-Plus.

Bis vor einigen Jahren fiel diese Einschränkung o2-Kunden nicht sonderlich auf. Das National Roaming im T-Mobile-Netz war nahezu bundesweit freigeschaltet, so dass man im Zug über das Netz des Roamingpartners telefonierte. Mit dem fortschreitenden Ausbau des eigenen Netzes und dem damit einhergehenden immer weiter eingeschränkten National Roaming funktioniert das aber mittlerweile nicht mehr.

Insgesamt 1495 Wagen werden umgerüstet

Im Mai 2008 hat die Deutsche Bahn damit begonnen, in Kooperation mit T-Mobile, Vodafone, E-Plus und o2 ihre ICE-Flotte mit neuen, leistungsfähigeren Handy-Repeatern auszurüsten. Mit vistream gibt es keinen entsprechenden Vertrag, doch die Kunden telefonieren auch im ICE über die Funkmasten und Repeater von E-Plus.

Mittlerweile fährt die Hälfte der rund 250 Züge mit den Repeatern, die den Handy-Empfang in Zügen ermöglichen. Bis 2011 soll die neue Technik in der gesamten ICE-Flotte mit insgesamt 1495 Wagen eingebaut sein. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, werden bei dem Umbau gleichzeitig die Handybereiche klarer von den Ruhebereichen getrennt und besser gekennzeichnet. In den bereits umgerüsteten ICE 1 ist beispielsweise der Wagen 12 immer ein Ruhebereich, in dem das Telefonieren vermieden werden sollte.

70 Prozent aller Sitzplätze mit Handy-Empfang

Künftig werden 70 Prozent des Sitzplatzangebots mit Handy-Repeatern ausgestattet sein. Die restlichen Sitzplätze sind reserviert für Kunden mit Ruhebedürfnis. Die Ruhezonen umfassen entweder den ganzen Wagen oder werden durch eine Trennwand abgegrenzt. Im Bordrestaurant und Bistro bleibt telefonieren nach Bahn-Angaben unerwünscht. In den meisten ICEs ist seit einigen Jahren eine gezielte Platzreservierung für den Handy- oder Ruhebereich möglich.

Damit die neuen Handy-Repeater fortwährend über einen guten Empfang verfügen, haben die Mobilfunkanbieter bereits in den vergangenen Jahren die Netze durch zusätzliche Senderstandorte entlang wichtiger Fernverkehrsstrecken optimiert. Dieser Ausbau wird auch derzeit noch fortgesetzt. Besonders hervorzuheben ist hierbei die dezidierte Mobilfunkversorgung innerhalb der Tunnel, die das Telefonieren auch auf den Strecken mit hohem Anteil an Tunneln deutlich verbessern soll.