Starttermin

Digitalradio: 13 bundesweite Programme ab 1. August auf Sendung

Kooperation mit Frontier Silicon soll für günstige Empfangsgeräte sorgen
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Pure Elan II: Radio für DAB+ Pure Elan II: Radio für DAB+
Foto: Pure
Der Termin für den Neustart des terrestrischen Digitalradios in Deutschland steht fest. Wie die am Projekt beteiligten privaten Programm-Anbieter bekanntgaben, wird das bundesweite Programmpaket am 1. August seinen Sendebetrieb aufnehmen. Der Termin wurde nach Angaben der Veranstalter bewusst gewählt, um die Programmpalette rechtzeitig vor der einen Monat später stattfindenden IFA in Berlin auf Sendung zu haben.

Pure Elan II: Radio für DAB+ Pure Elan II: Radio für DAB+
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Zunächst ist eine Versorgung der Städte und Ballungsgebiete vorgesehen. Dabei wird der Verbreitungsgrad dennoch höher sein als bei den ersten DAB-Digitalradio-Sendungen in den 90er Jahren. Grund hierfür sind deutlich höhere Sendeleistungen. So funken die Strahler nun mit bis zu 10 kW, während früher maximal 1 kW eingesetzt wurde.

Höhere Sendeleistungen und günstige Gerätepreise

Die bisherigen schwachen Sendeleistungen sorgten für schlechten Empfang innerhalb von Gebäuden und schon in relativ geringer Entfernung zum Sendemasten. Dieses Manko sorgte in Verbindung mit dem bescheidenen Programmangebot und hohen Gerätepreisen dafür, dass sich das digitale Radio in Deutschland bislang nicht durchgesetzt hatte.

Beim Neustart setzen die Netzbetreiber und Programmveranstalter nicht nur auf höhere Sendeleistungen, um die Versorgung zu verbessern, sondern auch auf den DAB+ Übertragungsstandard, der es ermöglicht, eine wesentlich höhere Anzahl an Programmen im gleichen Frequenzspektrum abzustrahlen. Nachteil: Bisherige DAB-Empfänger können Programme, die im neuen Standard ausgestrahlt werden, nicht empfangen.

Mindestens 13 Programme zum Start

Zum Start sind zehn private Hörfunkprogramme geplant, die von Regiocast Digital, Neue Welle, Radio Energy, dem Evangeliumsrundfunk und dem Entspannungsradio gestaltet werden. Diese Anbieter und Norfom, ein Unternehmen der Nordwest Zeitung und der Frank Otto Medien, haben sich in der Digitalradio Deutschland GmbH zusammengeschlossen. Die Anbieter wollen zehn Programme anbieten.

Neben den privaten Angeboten strahlt das Deutschlandradio seine drei Programme, die auch jetzt schon in den landesweiten bzw. regionalen DAB-Ensembles verbreitet werden, im bundesweiten Programmpaket aus. Demnach geht das Bouquet mit mindestens 13 Angeboten auf Sendung. Weitere Veranstalter haben Sendelizenzen beantragt.

Zu welchen Preisen kommen die neuen Digitalradio-Empfänger?

Der Chiphersteller Frontier Silicon Ltd. und die Digitalradio Deutschland GmbH haben zudem am Mittwoch in Berlin einen Vertrag zur Zusammenarbeit bei der Einführung des bundesweiten Digitalradios unterzeichnet. Damit sollte rechtzeitig zum Start auch möglich sein, günstige Endgeräte zum Empfang der neuen Radiowellen anzubieten.

In der Schweiz sind Digitalradio-Empfänger zum Teil schon zu Preisen von umgerechnet weniger als 50 Euro zu bekommen. Mit ähnlichen Konditionen dürfte auch hierzulande zu rechnen sein.

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