Digital Radio

Bewerber im bundesweiten DAB+-Multiplex müssen sich einigen

Mehr Bewerber als zur Verfügung stehende Kapazitäten
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Verbliebene Bewerber im bundesweiten DAB+-Multiplex müssen sich einigen Radio Energy ist zum Start mit dabei
Screenshot: Radio Energy
Nachdem nach langer Vorlaufzeit das digital-terrestrische Radio im Modus DAB+ am 1. August starten kann, wird nun noch ein förmliches Verständigungsverfahren zwischen Landesmedienanstalten und Sendern um die Aufteilung der restlichen Kapazitäten im bundesweiten Multiplex notwendig. Grund: Die Bewerber um die Restkapazitäten wollen private Hörfunkprogramme oder Telemedien im Umfang von über 250 Capacity Units (CU) anbieten, zur Verfügung stehen aber nur 150 CU. Die Einigungsgespräche sind für Ende Februar vereinbart. Falls sich die Bewerber nicht einigen können, wird eine Auswahlentscheidung durch die Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) der Landesmedienanstalten notwendig. Die nächste GVK-Sitzung ist am 15. März 2011.

Verbliebene Bewerber im bundesweiten DAB+-Multiplex müssen sich einigen Radio Energy ist zum Start mit dabei
Screenshot: Radio Energy
Neben dem Hamburger Klassik Radio und der Norfom, ein Zusammenschluss von Nordwest Zeitung und Frank Otto Medien mit zwei Programmen, hat sich der religiöse Sender Radio Horeb und Regiocast mit weiteren Kapazitäten zur Übertragung von Fußballspielen im Rahmen von 90elf beworben. Sollten sich die Bewerber auf eine Reduzierung der beantragten CUs oder eine etwaige Mono-Ausstrahlung einigen, könnten noch alle Bewerber im bundesweiten Multiplex unterkommen, so dass das digitale Radio am 1. August mit 16 bundesweiten Sendern starten kann - mit namhaften Sendern wie Radio Energy oder dem Fußballradio 90elf als Zugpferde. Hinzu kommen mehrere regionale Ensembles mit Privatsendern, die die Medienanstalten noch in diesem Jahr ausschreiben wollen. Auch die ARD-Anstalten wollen bestehende regionale DAB-Bedeckungen ausbauen oder sogar erstmalig im digital-terrestrischen Radio aktiv werden. So sind bis zu 30 digital-terrestrische Sender pro Region bis Jahresende keine Utopie. Via UKW waren bisher in einigen Regionen weniger als zehn Programme hörbar.

Auch Österreich plant Einführung von DAB+

Unterdessen hat auch das Nachbarland Österreich angekündigt, den Start ins digitale Radio-Zeitalter in Angriff zu nehmen. Dr. Florian Philapitsch, Vorsitzender-Stellvertreter der Medienbehörde KommAustria, stellte das Digitalisierungskonzept vor: Digital-terrestrischer Hörfunk könne demnach in Österreich grundsätzlich ab 2012 möglich sein. Die KommAustria hat für den Betrieb von entsprechenden Multiplex-Plattformen mit DAB+ insgesamt fünf bundesweite Bedeckungen mit unterschiedlicher Ausgestaltung (bundesweit, regional oder lokal) vorgesehen. Eine Ausschreibung vonseiten der Behörde erfolgt jedoch erst dann, wenn sich genug interessierte Mitspieler gefunden haben, die eine vollständige Nutzung der auf einer Multiplex-Plattform verfügbaren Kapazitäten erwarten lassen.

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