ideenreich

Kriminalbeamte wollen "virtuelle Notrufsäule" fürs Internet

Verbands-Chef fordet die "Kripo 2.0"
Von ddp / Ralf Trautmann

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat der Bundesregierung ein Konzept für mehr Sicherheit im Internet vorgelegt. "Wir haben Familienministerin von der Leyen ein schlüssiges und technisch ausgereiftes Sicherheitskonzept für das Netz auf den Tisch gelegt", sagte BDK-Chef Klaus Jansen der Neuen Osnabrücker Zeitung. Dieses sei sofort umsetzbar, jetzt sei die Bundesregierung am Zug.

Jansen forderte: "Angesichts dramatisch wachsender Kriminalität im Internet muss das Modell noch vor der Bundestagswahl umgesetzt werden." Dem Blatt zufolge sollen Bürger künftig unter anderem eine virtuelle Notrufsäule auf ihren Rechnern "hinterlegen" können. Die erforderliche Software soll bei den Datenschutzbehörden sowie den Ministerien für Familie und Verbraucher abrufbar sein. Wer den Notruf im Netz betätigt, lande nach dem BDK-Modell bei einer Notrufzentrale, in der "rund um die Uhr Polizisten, Soziologen oder Psychologen sitzen, die je nach Problemlage sofort reagieren", schrieb die Zeitung. Wer im Internet auf Kinderpornos, rechtsradikale Inhalte oder Hinweise auf einen Amoklauf stößt, soll den Bildschirm künftig einfrieren und direkt an die Alarmzentrale weiterleiten können.

Jansen forderte, um der neuen Aufgabe gerecht zu werden, müsse bei der Polizei sofort eine "Kripo 2.0" aufgebaut werden. "Bisher sind höchstens ein Prozent aller Polizisten fit fürs Netz", sagte er.