Linux Mint: Populäre Linux-Distribution
Linux Mint ist ein von der Community vorangetriebenes, auf Ubuntu basierendes, seit 2006 entwickeltes freies Betriebssystem, das vor allem für Desktop-Computer konzipiert ist. Die Variation des Ubuntu-Betriebssystems geschah aus Gründen der besseren Integrierbarkeit freier Software in Distributionen, aber auch beliebter, nicht freier proprietärer Anwendungen. Nach eigenen Angaben ist so gut alle Software - je nach Edition - frei und quelloffen, auch FOSS (free and open source software) genannt. Proprietäre Treiber sind nicht Teil der Installation, können aber nachträglich installiert werden. Vor allem das Windows-ähnliche Design, die Benutzerfreundlichkeit und das umfangreiche mitgelieferte Software- und Multimedia-Codec-Paket sollen den problemlosen Umstieg von anderen Betriebssystemen wie Windows erleichtern und ein direkt nach der Installation umfassend nutzbares Betriebssystem bereitstellen.
Linux Mint
Quelle: linuxmint.com
Die Geschichte von Linux Mint
Linux Mint basiert wie viele andere Linux-Distributionen auf Ubuntu, das wiederum von Debian abstammt. 2006 erschien die erste Version mit Codenamen "Ada", die auf Kubuntu, einer ebenfalls auf Ubuntu basierenden Distribution, aufbaute. Die zweite Version ("Barbara") war die erste Version, die Ubuntu als Codebasis und ihre Paketquellen verwendete. Danach wurde für das jeweils nächste Mint-Release eine eigene Codebasis verwendet, als Paketquellen wurden aber weiterhin die von Ubuntu benutzt. Mit Version 6 ("Felicia") wurde der Ansatz der eigenen Codebasis aufgegeben und seitdem wieder vollständig das jeweils letzte Ubuntu als Codebasis verwendet.
Anfangs gab es zwei Mint-Veröffentlichungen pro Jahr. Ab Mint 5 ("Elyssa") wurde jede vierte Version als LTS (Long Term Support) veröffentlicht, seit Version 17 ("Qiana") schließlich basieren sämtliche Veröffentlichungen auf der jeweiligen Ubuntu-LTS-Version, die alle zwei Jahre veröffentlicht wird.
Desktop-Umgebungen
Die beliebtesten Desktop-Umgebungen von Mint sind Cinnamon und MATE. Beides sind Forks (also Abspaltungen) von der GNOME Shell, der grafischen Shell der GNOME-Desktop-Umgebung. Die Version GNOME 3 wird für Cinnamon, die Version GNOME 2 für MATE verwendet. Xfce ist eine weitere Desktop-Umgebung, die neben Linux auch für BSD-Systeme verfügbar ist und im Fall von Mint bereits als installierte Umgebung heruntergeladen werden kann. LMDE ist die Linux Mint Debian Edition. Wie der Name bereits vermuten lässt zielt diese Version darauf ab, ein Betriebssystem bereitzustellen, das den anderen ("Mint-typischen") Editionen so ähnlich wie möglich ist, allerdings ohne Ubuntu - und stattdessen Debian - als Basis.
Linux Mint 20.1 "Ulyssa" MATE Edition
Screenshot: teltarif.de, Quelle: linuxmint.com
Werkzeuge, Anwendungen und Codecs
Die wichtigsten Werkzeuge (MintTools), die automatisch installiert werden, sind: Software Manager (mintInstall), Update Manager (mintUpdate), Main Menu (mintMenu), Backup Tool (mintBackup), Upload Manager (mintUpload), Domain Blocker (mintNanny), Desktop Settings (mintDesktop), Welcome Screen (mintWelcome), USB Image Writer/USB Stick Formatter (mintStick) und System Reports (mintReport).
Bei der Installation des Betriebssystems hat der Benutzer die Möglichkeit, weit verbreitete Multimedia-Codecs mitzuinstallieren. Entscheidet er sich jedoch dagegen, kann er diese im Nachhinein installieren. Der Willkommens-Bildschirm gibt vor allem neuen Nutzern einen guten Überblick über grundlegende Einstellungen und mögliche Software-Installationen wie Treiber und Anwendungen (die über die Anwendungsverwaltung verwaltet werden können). Standardmäßig sind häufig genutzte Anwendungen vorinstalliert. Dazu gehören das LibreOffice-Paket, Video- und Audio-Player, Nachrichtendienste/Chats, Bildbetrachtungs- und Bearbeitungsprogramme sowie Mozillas Firefox-Browser. Auch für die Erstellung eines Live-Systems ist Linux-Mint geeignet, um an einem funktionierenden Betriebssystem etwaige Reparaturen und Sicherungen vorzunehmen.