Klage eingereicht

COLT klagt gegen Interconnection-Erhöhung der BNetzA

Anbieter sieht in der Entscheidung eine Bevorzugung der Deutschen Telekom
Von Marc Kessler

Der Telekommunikationsanbieter COLT Telecom hat Klage gegen die Entscheidung der Bundesnetzagentur vom November eingereicht, die Interconnection-Entgelte für die Verbindung von Wettbewerbernetzen ins Netz der Deutschen Telekom im Schnitt um 4,4 Prozent anzuheben. Das Frankfurter Unternehmen hält die Entgelterhöhung der Bundesnetzagentur "für ungerechtfertigt" und sieht "schon jetzt spürbare Nachteile für Wettbewerb und Endkunden".

"Angesichts der deutlichen Negativ-Effekte haben wir uns zu rechtlichen Schritten entschlossen und gegen die Entscheidung der Behörde Klage eingereicht", sagt COLT-Geschäftsführer Dr. Jürgen Hernichel. Die Bundesnetzagentur hatte die Erhöhung der Interconnection-Entgelte unter anderem mit den deutlich zurückgehenden Verkehrsmengen im klassischen Telefonnetz - zum Beispiel aufgrund der wachsenden Bedeutung der Telefonie über das Internet sowie der verstärkten Nutzung des Mobilfunks - begründet. Hernichel kritisiert jedoch: "Es ist nicht einzusehen, warum die Wettbewerber der Deutschen Telekom den Preis für die Veralterung des Telekom-Netzes bezahlen sollen."

Auch die Berücksichtigung der Telekom-Belastungen durch die Auffanggesellschaft Vivento durch die Bundesnetzagentur hält COLT für falsch. Es dränge sich "der Eindruck auf, dass der Wettbewerb die Personalabbaupolitik der Deutschen Telekom mittragen muss."

Die Bundesnetzagentur wollte sich aufgrund des laufenden Verfahrens nicht äußern; wann über die Klage vor dem Verwaltungsgericht Köln verhandelt wird, ist derzeit noch offen.