Kombi

Internet, Festnetz & Handy: Kombipakete sind beliebt

Unsere Tarifrechner helfen bei der Entscheidung
Von dpa / Anja Zimmermann

Wer neue Anschlüsse sucht, wird derzeit von Angeboten überhäuft. Mindestens ein Dutzend Anbieter preisen vor allem ihre Kombipakete aus Internet und Telefon an. Selbst eine SIM-Karte für das Handy ist mittlerweile oft dabei. "Es gibt eine Flut von unterschiedlichen Tarifen. Da ist es für den Verbraucher schwierig, den Durchblick zu bekommen", sagt Evelyn Keßler von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Wer Zeit in die Suche investiert und sein Telefonier- und Surfverhalten kennt, kann mit einem Kombipaket aber viel Geld sparen. "Der Trend geht dahin, alles aus einer Hand zu beziehen: Festnetz, Internet und nun auch das Handy", sagt Manfred Breul vom Branchenverband Bitkom in Berlin.

Der Vorteil: Es gibt nur einen Ansprechpartner und nur eine Rechnung für alles. Auch die Preise scheinen ein Argument für die Komplettanschlüsse zu sein. "Wir haben in den letzten Jahren einen sehr sehr harten Preiswettbewerb erlebt - zur Freude für die Verbraucher", sagt Breul. Eine Flatrate für das Internet und für Telefonate ins Festnetz gibt es für unter 30 Euro. Es gilt jedoch genau zu überlegen, ob das eigene Telefonier- und Surfverhalten auch zum angebotenen Paket passt. "Wenn ich beispielsweise viel in Mobilfunknetze oder ins Ausland telefoniere, kostet das extra", sagt Verbraucherschützerin Keßler. Und sind Gespräche ins Festnetz die Ausnahme, lohnt sich auch eine Flatrate dafür nicht.

Brauche ich wirklich 16 000 kBit/s?

Ebenso sollten Verbraucher überlegen, wofür sie das Internet nutzen. Viele Anbieter staffeln ihre Paketpreise nach Übertragungsgeschwindigkeiten. Bis zu 16 000 kBit/s verspricht hier die Werbung - die wenigsten Privatnutzer brauchen aber wirklich so schnelle Leitungen. Bereits ein Zehntel hiervon - 1 600 kBit/s - reichen schon zum flotten Surfen. Außerdem sind noch längst nicht überall in Deutschland die schnellen Breitbandnetze ausgebaut. Die Anbieter geben auf ihren Internetseiten oder in ihren Shops Auskunft über die verfügbare Datenrate. Doch laut Stiftung Warentest sind diese Angaben nicht immer ganz zuverlässig. Es ist daher ratsam, die Übertragungsgeschwindigkeit in der Praxis zu testen - und niedrigere Datenraten zu reklamieren.

Die Bearbeitung einer solchen Reklamation kann je nach Anbieter einige Tage bis Wochen dauern. "Wer Unterstützung bei technischen Fragen sucht, wendet sich meist besser an die kostenpflichtigen Telefonhotlines, als an die kostenlose E-Mail-Unterstützung", sagt Michael Wolf von der Stiftung Warentest. Auf eine E-Mail reagierten Anbieter oft überhaupt nicht oder schickten unpersönliche Textbausteine. Stiftung Warentest hatte Kombipakete aus Internet- und Telefonanschluss verglichen und die Ergebnisse in der Zeitschrift "test" vom Oktober 2008 veröffentlicht: "Das Ergebnis verstärkte unseren Eindruck, dass der anhaltende Preiskampf zulasten von Leistungsumfang und Service geht", sagt Wolf.

Sonderrufnummern nur eingeschränkt erreichbar

Auch die Qualität der Telefonate kann von Anbieter zu Anbieter variieren: Einige Telefondienste laufen nicht über das klassische Festnetz, sondern über DSL-Leitungen und somit über das Internet. Diese Voice-over-IP-Technik (VoIP) kann zu Schwankungen in der Sprachqualität führen. "Teilweise sind auch Sonderrufnummern nicht oder nur eingeschränkt zu erreichen", sagt Breul.

So schickt zum Beispiel kaum ein Anbieter noch einen Techniker vorbei, um den Telefon- und Internetanschluss einzurichten. DSL-Modem, Splitter, Telefon und WLAN-Router - all das muss der Kunde selbst installieren. Zwar liegt meist eine detaillierte Anleitung vor - besser ist es jedoch, wenn jemand hilft, der sich mit der Technik auskennt. Manfred Breul von Bitkom rät zudem, vor einem Anbieterwechsel Freunde zurate zu ziehen: "Welche Erfahrungen wurden mit dem Service gemacht, wie klappte der Anschluss - das fragt man am Besten im Bekanntenkreis nach."

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