unverschämt

VZSA: Dubiose Firma droht mit Schufa–Meldungen

Neuer Online-Service der Schufa startet morgen
Von Anja Zimmermann mit Material von dpa

Bereits im vergangenen Jahr hat Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt (VZSA) vor der Face2Face Prüfungsgesellschaft aus Magdeburg gewarnt. Damals wurden laut Verbraucherzentrale die Verbraucher von Vertretern der Firma an der Haustür aufgefordert, ihnen zum Beispiel ihre Telefonrechnungen oder Stromrechnungen auszuhändigen, um diese auf ihre rechnerische Richtigkeit zu überprüfen. Wer dies tat, bekam per Post eine Rechnung in der 75,95 Euro je Prüfvorgang und die Gebühr für eine zweijährige Mitgliedschaft erhoben wurde, teilten die Verbraucherschützer mit. Die betroffenen Verbraucher haben die Verträge widerrufen und das abgebuchte Geld von der Bank zurückbuchen lassen.

Jetzt setzt die Firma die Verbraucher unter Druck, indem sie versucht mit Androhung von Schufa–Meldungen Betroffene zur Rechnungszahlung zu bewegen. Auch hier rät die Verbraucherzentrale, dieser Forderung nicht nachzukommen. Der Verweis auf eine Schufa-Meldung sei eine unzulässige Drohung. Schufa-Einträge zu offenen Forderungen sind nur zulässig, wenn die Forderungen fällig, angemahnt und unumstritten sind, so die Verbraucherzentrale. Die betroffenen Verbraucher erhalten Hilfe in den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale oder am Ratgebertelefon.

Online-Service der Schufa startet morgen

Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) gibt Auskunft über die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern. Anteilseigner des 1927 gegründeten Unternehmens sind Banken und der Handel. Ihre Datenbank verzeichnet 433 Millionen Einzelinformationen von 64 Millionen Menschen. Zugriff darauf haben unter anderem Banken, Handels- und Telekommunikations-Unternehmen.

Jetzt will die Schufa Verbrauchern die Einsicht in personenbezogene Daten von Auskunfteien erleichtern. Mit einem Online-Service der Schufa können Bürger ab morgen in Daten einsehen, die zu ihrer Person gespeichert sind. Über dasselbe Portal haben Verbraucher außerdem die Möglichkeit, personenbezogene Daten fünf anderer Auskunfteien zu bestellen, die unter anderem für die Deutsche Telekom, Bertelsmann und den Allianz-Konzern arbeiten.