Sinneswandel

Netz-Neutralität durch Google möglicherweise in Gefahr

Google plant Bericht zufolge Verträge zur bevorzugten Behandlung seiner Daten
Von Marc Kessler

Die sogenannte Netz-Neutralität, die gleichberechtigte Durchleitung aller über das Internet versendeter Daten, ist einem Bericht der Washington Post zufolge in Gefahr. Das Unternehmen Google, das bislang als Verfechter der Netz-Neutralität galt, stecke derzeit in Verhandlungen mit mehreren Kabelnetz- und Telekommunikations-Unternehmen, um seine Inhalte bevorzugt und damit schneller über das Netz ausliefern zu können.

Auch die ehemaligen Netz-Neutralitäts-Befürworter Microsoft und Yahoo! hätten sich mittlerweile von ihren Zielen distanziert und bereits eigene Verträge mit Telekommunikations- und Kabelunternehmen geschlossen. Noch vor gut zwei Jahren planten Google, Microsoft, Yahoo! und zahlreiche Kleinunternehmen zusammen mit Bloggern, Bürgerrechtlern und Verbänden ein Festschreiben der Netz-Neutralität per amerikanischem Gesetz. Dieses Vorhaben war vom amerikanischen Kongress jedoch abgelehnt worden.

Der aktuelle Kurs in punkto Netz-Neutralität könnte in der Konsequenz langfristig dazu führen, dass die Daten großer, besser zahlender Unternehmen bevorzugt und schneller ausgeliefert würden, während kleinere Unternehmen an den Rand ihrer Existenz gedrängt werden könnten.