Test

Das Sony Ericsson X1 im Test

Weniger Sonderlösungen auf dem Windows-Mobile-Smartphone
Von Björn Brodersen

Der Musikplayer des Sony Ericsson X1 spielt die gängigen Formate MP3 und AAC ab und steht dem der Walkman-Handys in nichts nach. Der Nutzer kann Songs nach Interpreten, Alben, Titeln oder in eigenen Playlisten sortieren und auch CD-Cover anzeigen lassen. Zwar ist weder ein Equalizer noch sind voreingestellte Soundprofile auf dem Handy vorhanden, doch an der Klangqualität des Smartphones gibt es dank klarer Höhen und satter Bässe nichts auszusetzen. Sony Ericsson legt dem X1 wie bei den Walkman-Handys kabelgebundene Kopfhörer mit InEar-Stöpsel bei, zudem können bei diesem Gerät die Nutzer eigene, herkömmliche Kopfhörer mit 3,5-Millimeter-Klinkenstecker anschließen. Störend empfanden wir im Test Knistergeräusche, sobald das Kabel der Sony-Ericsson-Kopfhörer bewegt wurde.

Sony Ericsson XPERIA X1

Neben dem Musikplayer ist noch ein UKW-Radio ins X1 integriert. Wer beispielsweise auf einem Flug Musik auf dem Smartphone hören möchte, kann per Flugzeugmodus die Telefon-Funktion des Handys abschalten. Für die Ablage von Musiktiteln und anderen Dateien wie etwa Bildern, Videoclips, Mitteilungen oder Dokumenten stehen dem Nutzer auf dem Sony Ericsson X1 210 MB Speicherkapazität zur Verfügung. Per wechselbarer microSD-Speicherkarte, die unterhalb des Akkus eingelegt wird, kann der Ablageplatz theoretisch um bis zu 32 GB erweitert werden - auch das ist eine Abkehr von bisherigen Sonderlösungen. Im Lieferumfang des Handys ist allerdings keine microSD-Karte enthalten.

Routenplanung und Standortbestimmung per GPS

Für die satellitengestützte Standortbestimmung und Routenplanung per Google Maps, dem auf der beiliegenden Software-CD enthaltenen Wayfinder Navigator (Testversion, noch ohne Lizenz), das den Zugriff auf Weltkarten erlaubt, oder einem anderen Navigations-Programm befindet sich an Bord des Sony Ericsson X1 ein GPS-Empfänger (A-GPS: Der GPS-Empfänger wird unter entsprechenden Voraussetzungen über Daten eines Servers im Mobilfunknetz bei der Ortung unterstützt). Für die Verwendung von Google Maps muss eine Daten- oder WLAN-Verbindung ins Internet vorhanden sein, dann kann man sich auch die Standorte von im Adressbuch gespeicherten Kontakten anzeigen lassen.

Die Ortung über den integrierten GPS-Empfänger erfolgt recht zügig. Per QuickGPS können Nutzer des Sony Ericsson X1 die Ortungszeit verringern.

Der Organizer

Zu den Organizer-Funktionen des Windows-Mobile-Smartphones von Sony Ericsson gehören unter anderem ein Adressbuch, ein Kalender, Aufgaben und Notizen. Gespeicherte Kontakte und Termine werden in übersichtlicher Form angezeigt. Die Anzahl der gespeicherten Kontakte im Adressbuch ist - so wie beispielsweise auch die Anzahl aufbewahrter SMS-Mitteilungen - nur durch den vorhandenen Speicherplatz begrenzt.

Bequem ist, dass das System dem Nutzer nach Öffnen eines Kontakts gleich mehrere Kommunikationswege - per SMS, per Mail, per Anruf etc. - zu der entsprechenden Person zur Auswahl stellt. Das funktioniert nicht nur direkt im Telefonbuch sondern beispielsweise auch bei Rufnummern von eingegangenen Anrufen oder von Mitteilungen. Nicht möglich ist im Telefonbuch die Suche nach Kontaktdaten von allen gespeicherten Mitarbeitern einer Firma - hier muss der Nutzer des Sony Ericsson X1 den Umweg über das Such-Menü unter "Programme" gehen, wobei nach Eingabe des Firmennamens nicht nur die Kontaktdaten sondern auch passende, zuvor versendete oder erhaltene Mails oder Mitteilungen angezeigt werden.

Gute Gesprächsqualität, ausbaufähiger UMTS-Empfang

Nach Angaben des Herstellers soll das Sony Ericsson X1 für eine Sprechzeit von bis zu zehn Stunden bzw. eine Standby-Zeit von bis zu 570 Stunden sorgen. In der Praxis werden diese Werte jedoch nicht erreicht. Im Test musste das Smartphone bei Dauerbereitschaft aber nicht täglich zum Auffrischen des Akkus ans Stromnetz.

Die Gesprächsqualität ist gut: Zwar hört man beim Telefonieren ein leichtes Hintergrundrauschen, doch die natürlich klingende Stimme des Gesprächspartners hebt sich davon klar und deutlich ab. Im Vergleich mit anderen Handys wie etwa dem Nokia N96 zeigte sich im Test aber: Die Empfangsqualität des Sony Ericsson X1 im UMTS-Netz erreicht keine Spitzenwerte.

Das Testurteil: Ein Schritt zu größerer Kompatibilität

Trotz kurvigem Schiebemechnismus und einer Auswahl an Panels: Das Sony Ericsson X1 ist weniger speziell, als es aussieht. Durch den Einsatz von Windows Mobile als Betriebssystem, einem 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss und microSD-Karten-Einschub macht Sony Ericsson mit dem X1 einen Schritt zu größerer Kompatibilität. Die Ausstattung des neuen Smartphones lässt kaum Wünsche offen, weder bei den Telefon- oder den Business-Funktionen noch beim Thema Multimedia. Hoffentlich sorgt der Hersteller aber durch künftige Updates für ein stabileres System. Abstriche muss der Nutzer des Sony Ericsson X1 ohnehin schon beim Punkt Performance machen.