neue Alternative?

Breitband auf dem Land: Internet mit bis zu 18 MBit/s per DVB-T

Projekt des Fraunhofer-Instituts für Offene Kommunikationssysteme
Von Ralf Trautmann

Das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) informiert jetzt über einen Pilotversuch der Breitband-Anbindung per DVB-T im Rahmen eine EU-Projektes namens DAIDALOS: Hier wurden im einem Test Wohnungen in Sankt Augustin bei Bonn mit bis zu 18 MBit/s im Downstream angebunden. Der Rückkanal indes wird über eine Alternativ-Technologie abgewickelt: In der Praxis dürfte dies dann im Zweifel die klassische Telefonleitung per Analog-Modem oder ISDN sein. Da der Upload aber für die meisten Anwendungen bedeutend weniger Daten überträgt als der Downstream, ist die Lösung durchaus praktikabel, auch Ein-Wege-Satellitenssysteme setzten auf diesen Prinzip.

Die Lösung ist interessant vor allem für potenzielle Nutzer in dünnbesiedelten Gebieten, deren DSL-Breitband-Zugang nur ein sehr geringen Bandbreite bietet oder die gar nicht ans Breitband via DSL oder Kabel angeschlossen werden können. Da DVB-T eine bedeutend niedrigere Frequenz nutzt als der Mobilfunk, kann das jeweilige Gebiet dank höherer Reichweiten mit weniger und bereits vorhandenen Sendern abgedeckt werden. Zur Nutzung wird eine spezielle Set-Top-Box benötigt.

Laut Fraunhofer-Institut sind rund 7 Prozent der bundesweiten Fläche Breitband-los, dies entspricht rund drei Millionen Haushalten. Für eine flächendeckende Nutzung der DVB-T-Lösung seien allerdings noch einige Frage offen, zum Beispiel bezüglich der Sicherheit.