Strahlung

TÜV: Mobilfunkstrahlung liegt weit unter den Grenzwerten

Messreihe in Sachsen-Anhalt - "Kein Verdacht auf Gesundheitsrisiken"
Von Marc Kessler

Die Mobilfunkfelder in Sachsen-Anhalt liegen weit unter den Grenzwerten, der gesetzlich zulässige Rahmen wird nur zu einem Bruchteil ausgeschöpft. Das ist das Ergebnis einer Messreihe, die der TÜV im Auftrag des Informationszentrums Mobilfunk (IZMF) durchgeführt hat. In Abstimmung mit dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt wurden in 15 Kommunen an rund 70 Stellen die elektromagnetischen Felder in der Nähe von Mobilfunkstationen ermittelt.

Die Experten vom TÜV-Nord haben daher vor allem die elektromagnetischen Felder in Wohnbereichen und in der Nähe von Schulen und Kindergärten unter die Lupe genommen. Die Standorte, an denen die Messungen durchgeführt wurden, haben die Kommunen selbst bestimmt. "Übergreifendes Ziel der Messreihe war es, typische Expositionsszenarien zu untersuchen, um aus den konkreten Immissionswerten Abschätzungen für vergleichbare Standorte abzuleiten", sagt Dagmar Wiebusch vom IZMF.

Meist nur wenige Tausendstel der Grenzwerte erreicht

An den rund 70 Messorten in Sachsen-Anhalt fanden die TÜV-Ingenieure, dass die Immissionen an sämtlichen Messpunkten die in Deutschland gültigen Grenzwerte erheblich unterschreiten. An der Mehrzahl der Messpunkte wurden - auch mit Hochrechnung auf eine theoretische Maximalauslastung der Anlagen - nur wenige Tausendstel der gültigen Grenzwerte bezogen auf die Leistungsflussdichte ausgeschöpft. Selbst

der höchste Wert der Messreihe, den die Techniker in Halle in der Hauptstrahlrichtung zu einer in 150 Meter entfernt liegenden Anlage ermittelten, erreichte nur einen hochgerechneten Wert von 169 Milliwatt pro Quadratmeter. Das entspricht einer Grenzwertausschöpfung von 1,9 Prozent.

"Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es bei derart geringen Feldstärken keinen begründeten Verdacht auf Gesundheitsrisiken", bestätigte Dr. Matthias Otto von der gemeinnützigen Kinderumwelt GmbH in Osnabrück. Ein Fazit, das auch die Bundesregierung aus dem im Juni 2008 abgeschlossenen Deutschen Mobilfunkprogramm (DMF) gezogen hat. Bei der Bewertung der gewonnen Forschungsergebnisse kommen das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und die Strahlenschutzkommission (SSK) übereinstimmend zu dem Ergebnis: Die geltenden Grenzwerte bieten der Bevölkerung einen zuverlässigen Schutz vor Mobilfunkfeldern.