Abzocke

Neuer Betrugsversuch mit 0137-Nummern

Vor allem Arztpraxen sind betroffen - Täter wollen angeblich einen Termin
Von Marc Kessler

Ärzte und andere Gesundheits-Dienstleister wie Heilpraktiker, Logopäden oder Krankengymnasten sind derzeit Opfer eines neuen Betrugsversuchs: Die Täter rufen nach Schließung der Praxis an und hinterlassen auf dem Anrufbeantworter die Bitte um Rückruf, um einen Termin zu vereinbaren.

Dabei wird jedoch eine 0137-7-Nummer hinterlassen, die 1 Euro pro Anruf kostet. Die Täter gehen dabei geschickt vor und sprechen die Nummer in anderer Betonung, um damit die Vorwahl zu kaschieren. So tappen Arzthelferinnen und anderes Personal anderentags in die Falle.

Waren es früher gedruckte Anzeigen, in denen überteuerte 0190-Nummern Nebenverdienste in Höhe mehrerer Tausend Euro pro Monat versprachen, sind es nun 0900- oder 0137-Nummern, deren Vorwahl möglichst kaschiert wird. In jedem Fall sollte man sich die Nummer vor Rückruf komplett notieren und überprüfen, ob es sich um eine teure Sonderrufnummer handelt.

Im Ernstfall: Nicht zahlen und Rat suchen

Wer die Nummer versehentlich doch angewählt hat, fordert seine Telefongesellschaft am besten auf, den Betrag aus der Rechnung herauszunehmen. Dann muss der Betreiber der Rufnummer nämlich selbst versuchen, das Geld einzutreiben. Hier gilt: Nicht zahlen und Hilfe z.B. bei einer Verbraucherzentrale suchen.

Nach Angaben von dialerschutz.de hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) bereits einige der verwendeten 0137-Nummern abgeschaltet, dennoch sei von weiteren Betrugsversuchen auszugehen. Erst im Juni waren Handwerker das Ziel der Telefonbetrüger, weitere Branchen könnten schon bald an der Reihe sein.