Ultimatum

Microsofts Ultimatum im Yahoo!-Übernahme-Poker ausgelaufen (aktualisiert)

Droht nun die feindliche Übernahme?
Von Marie-Anne Winter / mit Material von dpa und AFP

Im milliardenschweren Übernahmepoker um den Internet-Konzern Yahoo! läuft heute das Ultimatum des Softwareriesen Microsoft für eine gütliche Einigung aus. Microsoft droht mit einer feindlichen Übernahme, wenn mit dem Yahoo!-Management keine Kaufvereinbarung erreicht wird. Allerdings schloss der Software-Konzern zuletzt auch nicht aus, seine Offerte ganz zurückzuziehen. Was nach Ablauf der Frist passiert, ist also unklar.

Microsoft will zum Ausbau seines Online-Geschäfts den Rivalen Yahoo! für ursprünglich knapp 45 Milliarden Dollar (28 Milliarden Euro) kaufen. Die geplante Allianz soll die Dominanz des Rivalen Google bei Online-Suche und Internet-Werbung brechen. Yahoo! schließt eine Übernahme nicht aus, hält den Preis aber für zu niedrig. Zugleich verhandelt das Unternehmen mit möglichen anderen Partnern wie Google, dem Online-Portal AOL und dem Medienmogul Rupert Murdoch.

Bisherige unverbindliche Gespräche zwischen Microsoft und Yahoo! brachten keine Fortschritte. Microsoft schloss eine Erhöhung seines Angebots kurz vor Ablauf der Frist nochmals aus. Solche Forderungen beruhten auf "unrealistischen Erwartungen", sagte Finanzchef Chris Liddell.

Die Wall Street rechnet überwiegend mit einem Erfolg Microsofts bei der Übernahme, aber womöglich doch zu einem leicht höheren Preis. Es wäre der bisher mit Abstand teuerste Zukauf in der Geschichte des weltgrößten Software-Konzerns.

Update: Sonntag, 27. April

Das Ultimatum des Software-Giganten Microsoft ist nun verstrichen. Bis zum Ablauf der Frist äußerte sich keine der beiden Seiten. Damit droht nun eine feindliche Übernahme durch Microsoft. Der Finanzchef des Konzerns, Chris Liddell, hatte am Donnerstag erklärt, sollte das Ultimatum verstreichen, werde sich sein Unternehmen entweder für eine feindliche Übernahme direkt an die Yahoo-Aktionäre wenden oder sein Angebot zurückziehen.