Duell

RIM und Motorola verklagen sich gegenseitig

Beide Unternehmen sehen ihre Patente verletzt
Von Marie-Anne Winter

Der kanadische Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) ist mittlerweile eine Art Experte in Sachen Patentstreitigkeiten. Nach einem jahrelangen Streit mit dem Diensteanbieter NTP, der RIM spürbar belastet hat, ist das Unternehmen nun in einen Rechtstreit mit dem angeschlagenen Handy-Hersteller Motorola geraten.

Zunächst hatte RIM wegen Patentverletzungen gegen Motorola geklagt, nun folgte die Retourkutsche der US-Amerikaner. Beide Unternehmen fordern vom jeweils anderen hohe Entschädigungszahlungen wegen angeblicher Patentsrechtsverletzungen. Außerdem beklagt RIM, dass Motorola dermaßen hohe Lizenzgebühren für seine Patente verlange, dass sie gar nicht sinnvoll genutzt werden könnten. RIM setzt insbesondere in seinen WLAN-fähigen Modellen Motorola-Patente ein. Motorola hingegen soll gegen ein RIM-Patent verstoßen haben, das ein für die Nutzung mit den Daumen optimiertes Keyboard schützt.

Wie es sich für stilechte Duelle gehört, zücken beide Unternehmen ihre Colts im US-Bundesstaat Texas: RIM reichte seine Klage vorgestern in Dallas ein, Motorola wählte ein Gericht in einem östlichen District von Texas. Brancheninsider sagen, dass die Gerichte dort gern zugunsten von Patent-Inhabern entscheiden und beide Kontrahenten sich daher bessere Chancen ausrechnen, mit ihrer Klage durchzukommen.