Handy-TV

Landesmedienanstalten machen den Weg frei für Mobile 3.0

Einzelgenehmigungen in den Ländern vor der Euro 08
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Das Bewerberkonsortium Mobile 3.0 soll den Zuschlag für den Versuchsbetrieb von Handy-TV auf der Basis der DVB-H-Technologie erhalten. Auf eine entsprechende Empfehlung hat sich die Gesamtkonferenz der Landesmedienanstalten in Düsseldorf verständigt. Mobile 3.0 will entsprechend seiner Planung die noch erforderlichen Vereinbarungen mit dem technischen Dienstleister und den Vermarktern in den nächsten Wochen abschließen. Die erforderlichen Einzelgenehmigungen durch jede Medienanstalt in den Ländern können rechtzeitig vor der Europameisterschaft erteilt werden. Mit dem heute beschlossenen wichtigen Verfahrensschritt haben die Landesmedienanstalten echtes Neuland betreten und ein ausgewogenes Regulierungskonzept gemeinsam durchgesetzt. "Wir haben an einem Strang gezogen, um in kürzester Zeit DVB-Handy-Fernsehen in Deutschland möglich zu machen", sagte der neue Vorsitzende der Direktorenkonferenz, Thomas Langheinrich. "Jetzt muss der Markt über den Erfolg entscheiden."

Zwei öffentlich-rechtliche und sechs private bundesweite Programme

Neben den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF werden mit RTL, Vox, Sat.1, und ProSieben insgesamt vier private Unterhaltungsprogramme von Anfang an mit dabei sein. Mit N24 und n-tv werden zwei weitere private Informationsprogramme via Handy-TV übertragen. Dazu kommen mit Digital 5 (Radio Hamburg, ffn, Hitradio Antenne, FFH, Antenne Bayern), bigBuddy (bigFM) und KickFM (Sportradio von Regiocast) weitere Angebote von Hörfunkveranstaltern. Ein Grundkonzept für regionale Angebote soll in den nächsten Wochen vervollständigt werden. Nach teltarif.de-Informationen soll es ein Mantelprogramm geben, das von einem Konsortium rund um den Axel Springer Verlag und der Frank Otto Mediengruppe veranstaltet und in lokale und regionale Angebote eingebettet wird.

Die Gesamtkonferenz erwartet im Rahmen des DVB-H-Versuchs neue innovative Formate. "Die Mindestforderungen der Landesmedienanstalten sind im wesentlichen erfüllt. Wir setzen allerdings darauf, dass Mobile 3.0 im Laufe des Projekts speziell auf mobiles Nutzerverhalten zugeschnittene Programmangebote zum Start verhelfen kann", kommentiert Thomas Langheinrich, die Entscheidung. "Positiv zu bewerten ist, dass die öffentlich-rechtlichen Sender zumindest auf Maximalforderungen verzichtet haben." In einem weiteren Schritt müssen jetzt noch die Gremien der 14 Landesmedienanstalten nach Landesrecht über die Zuweisung an Mobile 3.0 Entscheidungen treffen. Nach dem Aufbau eines Sendernetzes soll Mobile 3.0 spätestens am 1. Juni dieses Jahres sein Handy-Angebot starten. "Jetzt sind die Marktteilnehmer am Zug und müssen durch gute Vermarktung und attraktive Programme das Projekt zum Erfolg führen", so Thomas Langheinrich.