mobile Glotze

Mobiles Fernsehen schon heute - ohne Vertrag und Folgekosten

Der mobile DVB-T-Fernseher Mustek PT100D im Test
Von Marie-Anne Winter

Während das Handy-Fernsehen, wie es sich die Mobilfunk-Anbieter in der Euphorie anlässlich der UMTS-Lizenz-Versteigerung vor gut sieben Jahren vorgestellt haben, noch immer vor sich hin dümpelt, ist mobiles Fernsehen per DVB-T schon längst Realität. Zwar gibt es seit Ende Mai 2006 auch das DMB-Angebot watcha, dieses ist aber nur mit speziellen Handys zum empfangen und bietet nicht allzu viel Auswahl. Auch UMTS-Streams gibt es seit geraumer Zeit tatsächlich - hier ist aber das Problem, dass zum einen Datenverkehr in den Mobilnetzen noch immer nicht wirklich günstig ist, zum anderen oft nur für die Nutzung per Handy zurechtgestutzte Sendungen angeboten werden. Das Handy-Fernsehen im DVB-H-Standard gibt es bisher auch nur in Pilotprojekten. Immerhin heißt es mittlerweile, dass der offizielle Sende-Start zur CeBIT 2008 erfolgen soll. Das klingt alles nicht sehr motivierend, dabei gibt es schon eine Reihe mobiler Geräte, mit denen man "richtiges" digitales Fernsehen unterwegs empfangen kann.

In der vergangenen Woche stellten wir Ihnen den digi-TV 300 vor, in dieser Woche haben wir uns den Mustek PT100D von Yukai in einem Test näher angesehen. Auch bei diesem Gerät handelt es sich um einen tragbaren digitalen LCD-TV mit integriertem DVB-T-Tuner, allerdings ist der Mustek PT100D mit Maßen von 210 mal 140 mal 24 Millimetern und einem Gewicht von 685 Gramm deutlich größer und schwerer als das Leichtgewicht von Albrecht. Mustek PT100D mit Zubehör
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Beim Mustek PT100D handelt es sich um einen kleinen, vollwertigen Fernseher mit einem 7-Zoll-TFT-LCD-Bildschirm im 16:9-Widescreenformat. Das Gerät bietet eine elektronische Programmzeitschrift und Teletext-Unterstützung, Programmvorschau, Senderprogrammierung mit Favoritenliste, Speicherkapazität für bis zu 1 000 Sender, integrierte Stereolautsprecher sowie Kopfhörer-, Video- und RF-Antennen-Anschluss. Es wird mit einer Neopren-Hülle für den Transport, einem Headset, einer Fernbedienung, einer kleinen Magnetantenne mit Metallfuß, Netzteil und 12-Volt-Kfz-Adapter ausgeliefert. Im Internet kann man den PT100D bereits ab etwa 70 Euro zuzüglich Versandkosten bestellen.

Schwierigkeiten beim Empfang in Gebäuden

In unserem Test fiel die Bedienung des PT100D auf Anhieb leicht, nach dem Einschalten bot der kleine Fernseher einen automatischen Senderdurchlauf an, in Berlin fand er 30 Sender, auf dem "flachen Land", in diesem Fall einer Kleinstadt in der Niederlausitz, waren immerhin noch 11 Programme gut zu empfangen. Aber auch das ist schon mehr Auswahl als beim aktuellen Angebot von watcha - dort gibt es derzeit acht Sender zur Auswahl, die gegen eine einmalige Freischaltgebühr von 99 Euro auf einem DMB-Handy empfangen werden können. Wer in Sachen Versorgung sicher gehen will, bevor er sich für den Kauf eines solchen DVB-T-Gerätes entscheidet, sollte sich im Fachhandel oder auf der Website www.ueberallfernsehen.de erkundigen, ob sein Empfangsort im Bereich von Zimmerantennenempfang liegt. Der Mustek PT100D: Rückseite
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In unserem Test waren beim Empfang der DVB-T-Programme auf dem Mustek PT100D, wie bei dem kleinen digi-TV 300 auch, deutliche Unterschiede zwischen innen und außen festzustellen: Während es im Freien kaum Probleme gab - zumindest, wenn die kleine Antenne benutzt wird - gab es in Gebäuden Aussetzer, die sich allerdings mit der Benutzung einer besseren Zimmerantenne weitgehend beheben ließen. Zumeist reichte es auch schon, die kleine Magnetfußantenne in Fensternähe aufzustellen.

Bei der wirklich mobilen Nutzung im Zug oder im Auto ist das Ergebnis sehr durchwachsen - es ist schon möglich, unterwegs Sendungen zu verfolgen, aber wie gut der Empfang tatsächlich funkioniert, hängt natürlich von der DVB-T-Abdeckung ab, zum anderen spielt auch die Qualität der benutzen Antenne große Rolle, und natürlich auch, wie schnell und in welcher Umgebung man sich fortbewegt.