Nahfunk

Sagem integriert NFC in seine Handys

Als erstes kommt das my700X Contactless
Von Marie-Anne Winter

Die Nearfield Communication, kurz NFC genannt, wird seit einigen Jahren als kommende Lösung unter anderem für Handy-Payment gehandelt, die Hersteller sind aber noch recht zögerlich, wenn es darum geht, marktreife Produkte mit NFC anzubieten. Branchenprimus Nokia hat Anfang des Jahres das 6131 NFC präsentiert. Nun hat Sagem damit angefangen, die Nahfunktechnik in seine Handys zu integrieren. Damit können Mobiltelefone zukünftig als Geldbörsen verwendet werden. Das soll sowohl im Restaurant, als auch in der Bäckerei oder am Bahnhof funktionieren.

Als erstes Mobiltelefon stattet der Handy-Hersteller sein Top-Gerät my700X mit NFC aus, das damit zum my700X ContactLess avanciert. Die Anwendung ist einfach - um zu bezahlen, zieht man das Handy über einen Scanner und gibt anschließend einen PIN-Code ein. Um den Bezahlvorgang abzuschließen, zieht man sein Handy ein zweites Mal über den Scanner und erhält eine Zahlungsbestätigung.

Fahrkarten, Stadtpläne oder Kino-Info

Contactless Rückseite Im öffentlichen Nahverkehr kann das my700X ContactLess auch direkt als Fahrkarte eingesetzt werden - das Handy wird lediglich einmal über den Scanner gezogen. Der Datentransfer, der nur Sekunden dauert, findet via Radiowellen mit 13,5 Megahertz statt und soll über eine Entfernung von bis zu fünf Zentimetern funktionieren. Nearfield Communication basiert auf RFID-Technologie, ein Verfahren zur automatischen Identifizierung von Gegenständen. Die Technik an sich ist nicht neu: Seit Jahren wird NFC erfolgreich im öffentlichen Nahverkehr erprobt, wo Reisende ihre Fahrausweise einfach über den Scanner ziehen. Das Bezahlen per NFC funktioniert laut Sagem selbst im ausgeschalteten Zustand des Handys oder mit leerem Akku.

NFC bietet eine Menge weiterer Anwendungsmöglichkeiten. Mit der Technologie lassen sich Informationen weitergeben und auch abrufen. So ist beispielsweise denkbar, alle wichtigen Angaben zu einem Film zu erhalten, indem man sein Handy lediglich über das entsprechende Kino-Plakat zieht. Auf diese Weise könnte man auch Stadt- und Fahrpläne aufs Handy laden. Voraussetzung ist, dass das Ausgangsmedium über einen entsprechenden Chip verfügt. Die Daten sind dann über das Internet (WAP), als Sprach-Nachricht oder als SMS abrufbar.