Strategie

Weiter Zulauf für 3DSL von 1&1 und GMX

Dommermuth: "Werden zu stark auf das Thema DSL reduziert"
Von Björn Brodersen

Der Internetprovider United Internet kann sein Jahresziel noch erreichen. "Ich denke, wir können unser Ziel von 200 000 Neukunden bei DSL im vierten Quartal schaffen", sagte Ralph Dommermuth, der Gründer, Großaktionär und Vorstandschef des Unternehmens dem Handelsblatt. Der zweitgrößte DSL-Anbieter in Deutschland zählte Ende vergangenen Septembers bereits rund zwei Millionen DSL-Kunden.

Im selben Monat hatte die United-Internet-Tochter 1&1 das so genannte 3DSL-Angebot gestartet, bei dem die Kunden einen DSL-Anschluss mit bis zu 16 MBit/s im Downstream, einen VoIP-Anschluss, Pauschaltarife für die Internetnutzung und das Telefonieren sowie den Zugriff auf rund 100 Filme im Video-on-Demand-Portal maxdome im Bündel erhalten. Der monatliche Gesamtpreis für das Paket beträgt 29,99 Euro. Nur noch bis kommenden Sonntag läuft das Einstiegsangebot, bei dem Neukunden in den ersten sechs Vertragsmonaten jeweils 10 Euro Grundgebühr sparen und zum Versandkostenpreis die Surf&Phone-Box geliefert bekommen. Inzwischen bietet auch die 1&1-Schwesterfirma GMX Neukunden nur noch das 3DSL-Angebot an.

United Internet kauft Online-Spieleanbieter

Das Unternehmen plant aber auch, andere Geschäftsbereiche wie etwa das Webhosting oder das Online-Marketing weiter auszubauen und andere Firmen in diesen Bereichen zu übernehmen. "United Internet wird sehr stark auf das Thema DSL reduziert. Wir haben aber ein viel breiteres Produktangebot", meint Dommermuth. So zähle United Internet mit mittlerweile 2,7 Millionen Kunden zu den weltweit größten Anbieter von Webhosting. Beispielsweise hat sich United Internet jetzt laut dem Zeitungsbericht mit 12,51 Prozent am Online-Spieleanbieter E-Sport beteiligt. "Mit der Übernahme von E-Sport stärken wir unsere Präsenz im wachstumsstarken Spiele-Markt", so Dommermuth.

Gegenüber dem Handelsblatt erklärte der United-Internet-Chef, dass das Unternehmen mit DSL noch nicht einmal 15 Prozent seines Gewinns erziele. Das liege vor allem auch daran, dass die Aufwendungen für das schnelle Kunden-Wachstum in diesem Bereich besonders hoch sind. "Alleine die 200 000 Neukunden, die wir in diesem Quartal gewinnen wollen, werden schätzungsweise zwischen 30 und 40 Millionen Euro kosten. Das geht natürlich von den Gewinnen im DSL-Geschäft ab", zitiert ihn die Zeitung. Dennoch werde United Internet auch in Zukunft viel Geld in die Neugewinnung von Kunden stecken: "Das ist die eigentliche Story bei DSL: das Geschäft stark aber dennoch profitabel wachsen lassen und dann basierend auf dem Breitbandanschluss weitere Geschäfte aufbauen", so Dommermuth.