Umfrage

Online-Shopper erwarten mehr Service im Netz

Umfrageteilnehmer sehen kaum Verbesserungen in den vergangenen Jahren
Von Björn Brodersen

Zwei neu veröffentlichte Umfragen haben sich mit den Erfahrungen von Internetnutzern beim Online-Shopping befasst. Die Ergebnisse sollten von Online-Händlern ernst genommen werden. Demnach erfüllen viele Angebote nicht die Erwartungen der Einkäufer, negative Shopping-Erlebnisse im Netz lassen die Kunden zudem schnell zur Konkurrenz abwandern.

Laut einer aktuellen Onlinebefragung des Hamburger Softwarehauses novomind, der Wirtschaftswoche und dem Handelsblatt, an der 506 Nutzer teilgenommen haben, erfüllen viele virtuelle Warenhäuser nicht die Ansprüche ihrer Kunden. Zwei von drei Kunden wollen der Studie zufolge beim Kauf im Web durch Erfahrungsberichte anderer Verbraucher über die einzelnen Produkte inspiriert werden. Außerdem wollen sie die Waren aus der Nähe begutachten und fordern daher Einkaufshilfen wie etwa vergrößerbare Fotoansichten.

Schwerpunkt der Untersuchung mit dem Titel "E-Shopping-Trend 2006" war die Frage, wo die derzeitigen Trends im E-Shopping und bei virtuellen Marktplätzen liegen. Der Umfrage zufolge ist die Servicenachfrage der Verbraucher beim Einkauf im Internet ungebrochen, nur jeder zehnte Umfrageteilnehmer gibt an, dass sich der Service im Web seit 2004 verbessert hat. Dabei setzen die potenziellen Kunden vor allem auf den Rat Dritter, zum Beispiel durch Empfehlungen, Erfahrungsberichte und praktische Tipps, sowie visuelle Einkaufshilfen wie etwa vergrößerbare Produktfotos oder einen Rundum-Blick auf die Ware. Weniger beliebt sind dagegen individuelle Suchprofile und das Vorgangstracking

Bei der jungen Generation stehen der Studie zufolge virtuelle Wunschlisten hoch im Kurs. So beabsichtigen 70 Prozent der 14- bis 20-Jährigen Verbraucher, ein Verzeichnis der Lieblingsprodukte im Internet einzustellen, damit Freunde und Verwandte sie nicht mehr mit falschen Geschenken überraschen. Der effektive Freundschaftsdienst soll die Unternehmen jedoch etwas kosten. Denn fast jeder fünfte Kunde erwartet, dass er für die Anwerbebemühungen durch ein Bonussystem belohnt wird. Bei den 31- bis 40-Jährigen macht sogar fast jeder Dritte die Hand auf. Auch beliebt bei den reiferen Onlineshoppern sind visuelle Einkaufshilfen, wie vergrößerbare Produktfotos.