Betaphase

cellity gibt Callthrough-Tarife bekannt

Software wählt günstigen Einwahlweg und Tarife aus
Von Thorsten Neuhetzki

Ab heute gibt es cellity, eine neue Software für zum Teil günstigeres Telefonieren vom Handy, im Beta-Test. Der Anbieter, der seinen Start bereits vor einigen Wochen vorangekündigt hat, wirbt mit der "Mobilfunk-Revolution", die das Telefonieren "bis zu 90 Prozent" vergünstigt. Doch was bietet cellity wirklich? Zum Start der Betaphase hat der Anbieter heute seine Tarife für dass Callthrough-Produkt bekannt gegeben. Einer Revolution kommen die jedoch nicht gleich, wenngleich die Software nach Darstellung des Unternehmens intelligenter ist als vergleichbare Angebote.

Fremdnetzkosten mit cellity bei maximal 34 Cent pro Minute

Gespräche ins Festnetz kosten 3 Cent pro Minute, in die Mobilfunknetze 15 Cent pro Minute, Auslandstelefonate sind ab 9 Cent pro Minute zu haben. Abgerechnet wird stets im 60/1-Takt. Soweit sind die Tarife verhältnismäßig günstig. Doch gelten diese Minutenpreise nur von der cellity-Plattform aus. Diese muss der Kunde jedoch zunächst mit seinem Handy anrufen.

Auf welchem Weg und zu welchen Kosten dieses geschieht, entscheidet die auf dem Handy installierte cellity-Software. Zur Wahl steht entweder die Einwahl über eine Festnetz-Nummer oder über eine 0800-Nummer. Letztere wird von der Software dann gewählt, wenn der Handytarif den Kunden Festnetz-Verbindungskosten oberhalb von 19 Cent pro Minute verursacht. Für die 0800-Zuführung verlangt cellity dann Kosten von 19 Cent pro Minute.

Schlechtestenfalls kostet ein Gespräch mit einem bislang teuren Vertrag über cellity dann 34 Cent pro Minute. Das ist gegenüber Tarifen mit Fremdnetzkosten von 69 Cent pro Minute durchaus eine Ersparnis. Im Fall einer Festnetz-Flatrate werden im Umkehrschluss nur die cellity-Preise verlangt.

Software zunächst für Java- und Symbian-Handys erhältlich

Nach Angaben der PR-Agentur von cellity ist die kostenlose Software, die je nach Kundenhandy auf Symbian oder Java basiert, tariflich auf den Vertrag des Kunden abgestimmt. Es würden sowohl Grundtarife als auch Tarifoptionen wie City- oder Lokal-Optionen oder aber künftig auch Homezone-Modelle erkannt und in die Kostenberechnung eingezogen, heißt es. Das würde bedeuten, dass ein Kunde mit City-Option, der sich etwa in München aufhält, günstig die cellity-Einwahl in München anrufen und auf diesem Weg cellity nutzen kann. Im Falle der inzwischen nicht mehr angebotenen T-Mobile-City-Option etwa könnte der Kunde dann für 12 Cent pro Minute (9 Cent T-Mobile, 3 Cent cellity) ins deutsche Festnetz telefonieren. Wo sich der Kunde aufhält, würde die Software nach Angaben der PR-Agentur erkennen. Für Kunden mit Discounter-SIM-Karten lohnt sich cellity nur dann, wenn der Kunde auch ins Ausland telefoniert. Bei innerdeutschen Gesprächen gibt es hier kaum Ersparnismöglichkeiten.

Marktstart in den nächsten Wochen

Vorteil bei cellity: Wird die Einwahl über eine der Festnetzrufnummer realisiert und der Nutzer erreicht seinen Gegenüber nicht, so fallen auch keine Kosten an. Denn eine Verbindung zum cellity-Server wird nur dann aufgebaut, wenn der Gegenüber das Gespräch annimmt. Die Software wird, wie etwa bei einem Klingelton, per SMS-Link auf das Handy geschickt und muss dann einmalig heruntergeladen werden. Dafür entstehen GPRS-Kosten für etwa 40 Kilobyte. Bezahlt werden die cellity-Kosten über ein zuvor eingezahltes Guthaben, das der Kunde per Paypal, Kreditkarte oder Lastschrift aufladen kann. Auch eine automatische Aufladung ist geplant.

Derzeit gibt es cellity nur in einer Closed Betaphase. Schon bald sollen aber auch erste ausgewählte Kunden, die sich auf der Homepage registriert haben, freigeschaltet werden. Mit einem regulären Start ist dann in den kommenden Wochen zu rechnen. Dann soll es auch Software-Versionen für Windows Mobile, Palm und Blackberry geben.