Tipps und Tricks

Eine gute Grafikkarte - das A und O für den Spielerechner

Tipps für den Kauf eines Spiele-PCs
Von dpa / Björn Brodersen

Auf dem Rechner des Klassenkameraden hatte das neue Computerspiel Atem beraubend ausgesehen - und jetzt das: Statt durch üppige Natur mit Bäumen, die sich im Wind wiegen, schreitet der Held nun durch eine vergleichsweise öde Landschaft. Wobei "schreiten" es nicht wirklich trifft: Er stolpert eher. Keine Frage, ein neuer Rechner muss her, der mit den Anforderungen aktueller Top-Spiele zurecht kommt. Wäre nur die Auswahl nicht so schwer überschaubar.

"Das absolut Wichtigste am Spielerechner ist die Grafikkarte", sagt Daniel Visarius, Experte für Hardware bei der in München erscheinenden Zeitschrift Gamestar. Die Karte sorgt dafür, dass ein Spiel nicht nur auf den Screenshots des Herstellers toll aussieht, sondern auch auf dem Rechner - oder eben auch nicht, wenn es ihr an Leistung fehlt.

Das heißt, dass ein technisch anspruchsvoller Titel aus diesem Jahr wie etwa "The Elder Scrolls IV: Oblivion" zwar auch auf einem Computer läuft, der eigentlich für den Einsatz im Büro gedacht ist und daher nur eine Standardgrafikkarte hat. "Aber Sie schalten dabei jede Menge Effekte aus, die ja das Salz in der Suppe sind", sagt Peter Knaak, Computerexperte bei der Stiftung Warentest in Berlin.

Experten raten von "fertigen" Rechnern ab

Das gilt auch für den aktuellen Erfolgstitel "Anno 1701" - obwohl er laut André Bernhardt vom Hersteller Sunflowers weniger konsequent auf Technik ausgelegt ist als etwa das bei der Games Convention in Leipzig vorgestellte High-End-Spiel "Crysis". Wer "Anno 1701" auf einem aktuellen Komplettrechner aus dem Elektromarkt spielt, muss auf bestimmte Schatteneffekte verzichten. Ist der Computer schon etwas älter, wirken beispielsweise die Häuser deutlich weniger plastisch.

Spielern, die kein Grafikdetail verpassen wollen und die vor allem Wert auf besonders anspruchsvolle Titel legen, raten die Experten daher von "fertigen" Rechnern ab. "Darin ist meist zum Beispiel auch eine TV-Karte, die Spieler gar nicht brauchen, aber mit bezahlen", sagt André Bernhardt. Auch deshalb sei es besser, einen Anbieter auszuwählen, der speziell zusammengestellte Spielerechner verkauft.

In diesen arbeiten derzeit Grafikkarten mit mindestens 256 Megabyte (MB), oft auch mit 512 MB oder sogar ein Gigabyte (GB). Die Preise beginnen bei etwa 100 Euro für eine 256-MB-Karte - eine entsprechend leistungsfähigere kann locker das Vierfache kosten. "Ein paar Hardcore-Spieler lassen auch zwei Grafikkarten im Verbund werkeln", sagt Peter Knaak.