doch länger

Zumwinkel: Kein Kurzvertrag für Telekom-Chef Ricke

Presseberichte vom Wochenende sollen "blanker Unsinn" sein
Von ddp / Marie-Anne Winter

Für den Telekom-Vorstandsvorsitzenden Kai-Uwe Ricke ist kein Kurzvertrag geplant. Entsprechende Presseberichte vom Wochenende bezeichnete der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Zumwinkel am Montagabend als "blanken Unsinn". Den Berichten zufolge soll Rickes Dienstvertrag nur noch um drei statt um fünf Jahre verlängert werden. Die derzeitige auf fünf Jahre angelegte Vereinbarung läuft im November 2007 aus.

Zumwinkel, der auch Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post ist, sagte vor Journalisten in Columbus im US-Bundesstaat Ohio, die aktuellen Berichte entbehrten jeder Grundlage. Damit äußerte er sich erstmals seit Monaten zu den Mutmaßungen um Ricke.

Seit schwachen Halbjahreszahlen und einer Gewinnwarnung für dieses und das kommende Geschäftsjahr wird über Rickes Zukunft an der Spitze der Telekom spekuliert. Ob - und wenn ja: in welcher Form - Rickes Vertrag verlängert wird, war bisher zumindest offiziell völlig offen. Verschiedenen Zeitungen zufolge sieht der Bund als Hauptaktionär aber keinen Grund, dem Telekom-Vorstandsvorsitzenden die Unterstützung zu entziehen. Auch der Großaktionär Blackstone, der im April mit 4,5 Prozent bei der Telekom eingestiegen war, ist nach Informationen der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires mit der aktuellen Entwicklung des Bonner Konzerns nicht unzufrieden.

Eine kritische Haltung gegenüber dem Vorstandsvorsitzenden wird aber zunehmend bei den Arbeitnehmervertretern deutlich. Die Überlegungen, ob die Telekom mit dem jetzigen Management eine Perspektive habe, seien zumindest auf Arbeitnehmerseite nicht abgeschlossen, hatte Dow Jones Newswires vor wenigen Tagen aus Kreisen des einflussreichen Betriebsrats erfahren. In den vergangenen Jahren seien im Festnetzbereich "schwere Managementfehler" begangen worden.