Triple Play

Bis 2011 bis zu 12 Millionen Triple-Play-Haushalte

Technische Umwälzungen führen zu verändertem Nutzerverhalten
Von Christian Horn

Mit bis zu zwölf Millionen Haushalten soll ein knappes Drittel der TV-Haushalte in Deutschland bis zum Jahr 2011 Triple-Play-Angebote nutzen, prognostiziert eine neue Untersuchung der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton [Link entfernt] . Die Bündelangebote, die TV, Internet und Telefonie aus der Hand eines Anbieters liefern, sollen eine entscheidende Rolle bei dem von der Unternehmensberatung vorausgesagten "einschneidenden Paradigmenwechsel" in der Unterhaltungsindustrie spielen. "Dem deutschen TV-Markt stehen massive Umwälzungen bevor, vergleichbar mit der Einführung des Privatfernsehens in den achtziger Jahren. Die neuen technischen Voraussetzungen führen zu verändertem Nutzerverhalten und wirken sich natürlich auch auf die Inhalte und deren Distribution gravierend aus", erklärt Adam Bird, Geschäftsführer von Booz Allen Hamilton.

Massiver Preisverfall in den nächsten 18 Monaten

Die Unternehmensberatung sagt dem Gesamtmarkt der elektronischen TV- und Video-Distribution für die nächsten sechs Jahre ein Wachstum von heute rund 15 Milliarden Euro auf ein Volumen von 20 Milliarden Euro voraus. Unternehmen der verschiedensten Branchen versuchen schon jetzt sich auf diesem Wachstumsmarkt in Position zu bringen: Traditionelle Medien- und Internetunternehmen, aber auch Kabel- und Telekommunikationsanbieter rüsten sich gleichermaßen für den Verteilungskampf.

Die Kabel- und Telekommunikationsunternehmen, die bei Verteilung von TV- und Videoinhalten mitmischen wollen, würden "mit allen Mitteln" versuchen, ihren stärksten Trumpf - den direkten Zugang zum Kunden - zu verteidigen und mit neuen Geschäftmodellen zu veredeln. "Die entscheidenden Faktoren für den Markterfolg von Triple Play sind attraktive Preise, einfache Handhabung und innovative Dienste. Wir gehen von einem massiven Preisverfall, getrieben durch den sich verschärfenden Wettbewerb und die damit verbundenen Verteilungskämpfe, in den nächsten 18 Monaten aus", erklärt Adam Bird. Gewinnen werde derjenige Anbieter, der, "losgelöst von den technischen Feinheiten", das attraktivste Angebot schnüren und vermarkten kann.

Booz Allen Hamilton sieht dabei einen deutlichen Trend zu Pay-TV-Modellen wie Abo- und in zunehmenden Maße auch On-Demand-Angebote. Hier soll das Umsatzvolumen von heute 1,5 Milliarden Euro in den kommenden fünf Jahren auf bis zu drei Milliarden Euro steigen. Ein Rückgang der Nachfrage hingegen sieht die Unternehmensberatung beim so genannten Transaktionsfernsehen wie Shopping-TV.