abhängig?

Ein Achtel der US-Bürger mit Zeichen der Internet-Sucht

Studie: Täglich stundenlange Flucht aus realer Welt
Von AFP / Ralf Trautmann

Etwa ein Achtel der US-Bürger zeigt einer Studie zufolge Anzeichen einer Internet-Abhängigkeit. Wie die von der Stanford-Universität in Kalifornien veröffentlichte Studie zeigt, flüchten die Abhängigen mit Hilfe des Internets täglich für mehrere Stunden aus der realen Welt. Dabei sei die Internet-Pornografie nur ein Teilaspekt, erklärt das Forscherteam unter der Leitung von Elias Aboujaoude. Auch der Internet-Chat, Blogs, Handel und Auktionen im Internet würden suchtmäßig genutzt.

Als typisches Anzeichen für eine "problematische" Nutzung des Internets wertet Aboujaoude, dass die Konsumenten ihr Verhalten vor Familie, Freunden und Kollegen zu verbergen versuchen. Dies ist bei acht Prozent der Befragten der Fall. Sogar 14 Prozent sagten, sie empfänden es als schwierig, mehrere Tage in Folge keinen Zugang zum Internet zu haben. Sechs Prozent sagten, ihre persönlichen Beziehungen litten darunter, dass sie zu viel Zeit im Netz surften.

Das Problem werde von der Wissenschaft zusehends ernst genommen, sagte Aboujaoude. Es habe auch Auswirkungen auf die Arbeitswelt, weil die Internet-Abhängigen in erheblichem Umfang die Arbeitszeit fürs Surfen missbrauchten. Die Wissenschaftler aus Stanford halten es für angebracht, ähnlich wie bei anderem Suchtverhalten klinische Studien in Auftrag zu geben und raten den Betroffenen, ärztliche oder psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Für ihre Studie befragten die Forscher 2513 erwachsene Surfer. Das Profil des typischen Internet-Süchtigen zeigt einen gut 30-jährigen Mann mit höherer Schulbildung.