Folgeinsolvenz

WiWo: Auch europäische BenQ Mobile Holding vor Insolvenz

Holding ist für den Vertrieb außerhalb Deutschlands zuständig
Von Thorsten Neuhetzki

Nach der Insolvenz des deutschen Handyherstellers BenQ Mobile steht offenbach auch die Insolvenz der europäischen BenQ Mobile Holding mit Sitz in den Niederlanden kurz bevor. Das geht aus Informationen der WirtschaftsWoche (WiWo) hervor. Die BenQ Mobile Holding betreibt mit mindestens zehn internationalen Tochterunternehmen den gesamten Vertrieb außerhalb Deutschlands.

Die Holding ist, wie Michael Pluta, Insolvenzverwalter der BenQ-Tochter Inservio in Bocholt, der WirtschaftsWoche sagte,"faktisch zahlungsunfähig, BenQ muss das nur noch erkennen". Das wäre im Rahmen des Benq-Mobile-Zusammenbruchs die insgesamt fünfte Insolvenz.

Nach Informationen der WirtschaftsWoche wird Siemens mindestens 100 Millionen Euro über die bisher bekannten Verpflichtungen hinaus an die insolvente BenQ-Tochter Inservio für Garantieverpflichtungen zahlen müssen. Denn bis Mai 2006 wurden alle Handys - auch unter BenQ-Regie - mit zweijährigen Siemens-Garantien ausgeliefert. Die daraus entstehenden Verpflichtungen erfüllt Inservio, indem die rund 300 Mitarbeiter Fragen von Handynutzern beantworten und Reklamationen im Rahmen der Garantiezeit bearbeiten. Die dafür gebildeten Rückstellungen von BenQ Mobile reichen aber nach Darstellung des Magazins nicht aus. Der weitere Umgang mit den Herstellergarantien ist Teil der Verhandlungen, die BenQ-Mobile-Insolvenzverwalter Martin Prager an diesem Wochenende mit BenQ in Taiwan führt.

Nach Informationen der Zeitschrift bekommt Inservio bald einen neuen Besitzer. Mögliche Käufer sind interessiert, das weltweite Servicenetz zu übernehmen, das noch unter Siemens aufgebaut worden war. Am 1. Juli hatte BenQ Mobile dann den Kundenservice in die eigene Gesellschaft ausgegliedert und seitdem versucht, Inservio zu verkaufen.

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