Zukunftsmarkt?

TomTom: Handy-Navigationssysteme versprechen wenig Profit

Nokia glaubt an Interesse bei Kunden
Von Ralf Trautmann

Die Hersteller von Navigationssystemen glauben nicht an den schnellen Erfolg von Lösungen für Mobiltelefone. Aktuell seien nur Systeme für Autos profitabel, sagte der stellvertretende Chef von TomTom der Financial Time Deutschland (FTD [Link entfernt] ). Zwar habe das Unternehmen auch Lösungen für Handys entwickelt, falls hier eine erhöhte Nachfrage zum Beispiel nach Fußgänger-Navigationssysteme entstehen sollte. Allerdings seien diese noch nicht ausgereift, unter anderem hinsichtlich der Darstellung auf Handydisplays sowie der Akkukapazität. Zudem biete der Markt für Auto-Navigationssysteme genug Wachstumspotenzial, da bisher lediglich 10 Prozent der Kraftfahrzeuge mit einer solchen Lösung ausgestattet seien. Handysysteme könnten sich auf Dauer allerdings zu einem zusätzlichen Geschäft entwickeln, glaubt Chris Jones, Analyst bei Navigationsspezialisten Canalys, der FTD. Sie würden allerdings die Navigationssysteme für Autos nicht ersetzen.

Nokia, weltgrößter Handyproduzent, forciere dagegen zunehmend die Einführung von Handy-Navigationssystemen, wie der Kauf von Gate5 unterstreiche. Das finnische Unternehmen plane dabei die Integration von GPS-Komponenten in Mobiltelefone. Die Navigationslösungen zielten dabei vor allem auf die lokale Suche, die zum Beispiel das Finden von Dienstleistern wie Restaurants ermöglichten. Nokia schätzt dementsprechend auch die Marktsituation grundlegend anders ein: So bestehe bei den Kunden Interesse an Geräten, die Mobiltelefonie, Internetfähigkeit, Multimediafunktionen und Stadtpläne vereinen würden, sagte Ralph Eric Kunz, Vice President Multimedia, der FTD.