Handy-TV

MFD will Handy-TV-Angebot massiv ausbauen

Bis zu 40 TV-Sender im DMB-Modus geplant
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Der Plattformbetreiber Mobiles Fernsehen Deutschland (MFD) will die Programmvielfalt seines Handy-TV-Angebotes über den DMB-Standard deutlich ausbauen. Schon 2007 plant MFD laut eigenen Angaben bis zu acht zusätzliche Fernsehsender via DMB für den Empfang am Handy. "Langfristig erwarten wir bis zu 40 TV-Programme über DMB. Einen Großteil davon wollen wir anbieten. Technisch ist das schon heute machbar", sagt Henrik Rinnert, Mitbegründer und Geschäftsführer von MFD. Die Sendelizenzen für ein bundesweites DMB-Netz haben sich die Kölner als einziges Unternehmen schon gesichert. Jetzt baut MFD als Deutschlands erster Mobile-TV-Provider das Sendenetz im gesamten Bundesgebiet aus. Bereits seit Anfang Juni bietet MFD mit watcha [Link entfernt] einen kommerziellen Dienst für mobiles Fernsehen an. Erster Vertriebspartner ist der Mobilfunk-Provider debitel. Mit einem zügigen technischen Ausbau und mehr Programmen will MFD weitere Vertriebspartner für watcha gewinnen. Dr. Jens Stender, Geschäftsführer von MFD: "Wir haben Handy-TV nach Deutschland geholt. Der Fernseher zum Mitnehmen wird schon bald zum Alltag gehören."

Landesmedienanstalten wollen Weichen stellen für größere Vielfalt

Die rechtliche Weichenstellung für bis zu 40 TV-Programme via DMB werde derzeit von den Landesmedienanstalten vorgenommen. Eine Entscheidung über die Frequenzneuverteilung soll noch in diesem Jahr fallen. Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, Präsident der Bayerischen Landesmedienanstalt BLM, sagt dazu: "Mit DMB ist ein toller Start bei Handy-TV gelungen. In München werden momentan schon zehn TV-Programme mit DMB verbreitet. Als leistungsfähiger Standard wird DMB mit großer Programmauswahl zukünftig eine Grundlage für mobiles Fernsehen in Deutschland darstellen."

In Deutschland sind mindestens zwei Standards für Handy-TV geplant. Neben DMB sollen Fernsehprogramme auch im DVB-H-Standard ausgestrahlt werden. Beide Netzvarianten bieten die technische Grundlage zum Zappen am Handy. Wie bei DMB ist auch über DVB-H die Ausstrahlung einer vielfältigen Programmauswahl für mobile Empfänger technisch möglich. Im Gegensatz zu DMB ist der bundesweite Start eines DVB-H Netzes jedoch noch in der Planungsphase. Derzeit sind Lizenzen nur für die Städte Hamburg, Hannover und Berlin ausgeschrieben. Ob und ab wann eine bundesweite Ausschreibung für DVB-H beginnt, ist derzeit noch unklar. Auch die Anzahl der für das DVB-H-Netz zur Verfügung stehenden Programmplätze ist noch nicht endgültig festgelegt. "Für uns steht die schnelle Verbreitung von Handy-TV im Vordergrund und nicht ein unnötiger Technologiestreit", sagt Dr. Jens Stender.

MFD will sich auch um DVB-H-Lizenzen bemühen

Als technologieneutraler Anbieter will sich der Mobile-TV-Provider MFD auch um DVB-H-Lizenzen bemühen. "Die Transporttechnologie spielt für die Nutzer von TV-Handys zukünftig ohnehin keine Rolle mehr", betont Dr. Jens Stender. "Mit nur geringem Aufwand lässt sich schon heute ein Mobiltelefon bauen, das beide Standards nutzt, um Fernsehsendungen aufs Display zu bringen. Die Kunden wollen ihr Handy einschalten und bequem fernsehen. Wir machen das schon heute möglich."