Durchbruch

Erstmals mehr Handy-Anschlüsse als Einwohner in Deutschland

Auch UMTS auf dem Vormarsch: Bereits vier Millionen Kunden
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von dpa

Die Zahl der Mobilfunkanschlüsse ist in Deutschland nach Verbandsangaben erstmals über die Einwohnerzahl gestiegen. Anfang August sei die Zahl der Anschlüsse auf 82,8 Millionen geklettert, teilte der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) heute in Berlin mit. Ursprünglich sollte diese Marke erst zum Jahreswechsel geknackt werden. "Die günstige Preisentwicklung und der ungebrochene Trend zum Zweithandy haben in den vergangenen Monaten die Entwicklung beschleunigt", erklärte BITKOM-Präsident Willi Berchtold die Dynamik. Die Tarife für Mobilfunkgespräche sind im vergangenen Jahr um zwölf Prozent gesunken. Mobilfunkanschlüsse in Deutschland

Der digitale Mobilfunk startete in Deutschland 1992 und konnte im ersten Jahr knapp eine Million Kunden gewinnen. Diese Zahl stieg bis Ende 1996 auf 5,6 Millionen, der stärkste Boom setzte mit Einführung der Prepaid-Karten in den Jahren 1999 und 2000 ein. Doch auch in Zukunft sind Steigerungen möglich: Italien ist inzwischen bei einer Verbreitungsrate von 120 Prozent angelangt.

Auch die Zahl der UMTS-Anschlüsse in Deutschland wächst kontinuierlich. Zur Jahresmitte 2006 waren erstmals mehr als vier Millionen UMTS-Kunden registriert - fast eine Verdoppelung gegenüber 2,3 Millionen Ende 2005. "UMTS ist inzwischen der Motor im Mobilfunk", sagt BITKOM-Präsident Berchtold. UMTS trägt bereits heute mit rund 70 Prozent zum Wachstum bei den Mobilfunkanschlüssen bei - vor einem Jahr waren es erst 20 Prozent.